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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Comica.
Rob. Ich wolte vor allen Unrath Sorge tragen/
damit wir in der Lust kein unverhofftes Hindernis
hätten.

Vex. Ich freue mich auff eine Lust/ dergleichen
alle Tage nicht genossen wird.

Rob. Ich habe gleichfalls gute Hofnung/ es wer-
de wol anzusehen seyn. Denn was uns vergnügen
sol/ muß entweder haupt-gut/ oder haupt-schlim
seyn. Aber an diesen Orte werden sie nicht blei-
ben. Die hohen Zuschauer nebenst jhrer vorneh-
men Gesellschafft sollen dort jhre Stelle haben.

Vex. Die andern mögen bleiben wo sie wollen/
wir beyde wollen uns hieherum einqvartiren/ daß
wir desto freyer lachen können.

Rob. Nach jhren Gefallen.
(Sie setzen sich einander gegen über an
das euserste Theatrum, damit die
Spectatores jhre Reden und alle Judi-
cia
deutlich hören können.)

Vex. Er darff sich unsertwegen nicht aufhalten/
wir sind schon accommodirt.

(Die innerste Scene eröffnet sich/ da die
Gäste sitzen; zwey Knaben halten
Fackeln/ die andern Lichter sind
ausgelescht.
)

Rob. Wo bleiben nun die langsamen Kerlen?
Curs. (Kömt) Die sämtlichen Comoedian-
ten
Comica.
Rob. Ich wolte vor allen Unrath Sorge tragen/
damit wir in der Luſt kein unverhofftes Hindernis
haͤtten.

Vex. Ich freue mich auff eine Luſt/ dergleichen
alle Tage nicht genoſſen wird.

Rob. Ich habe gleichfalls gute Hofnung/ es wer-
de wol anzuſehen ſeyn. Denn was uns vergnuͤgen
ſol/ muß entweder haupt-gut/ oder haupt-ſchlim
ſeyn. Aber an dieſen Orte werden ſie nicht blei-
ben. Die hohen Zuſchauer nebenſt jhrer vorneh-
men Geſellſchafft ſollen dort jhre Stelle haben.

Vex. Die andern moͤgen bleiben wo ſie wollen/
wir beyde wollen uns hieherum einqvartiren/ daß
wir deſto freyer lachen koͤnnen.

Rob. Nach jhren Gefallen.
(Sie ſetzen ſich einander gegen uͤber an
das euſerſte Theatrum, damit die
Spectatores jhre Reden und alle Judi-
cia
deutlich hoͤren koͤnnen.)

Vex. Er darff ſich unſertwegen nicht aufhalten/
wir ſind ſchon accommodirt.

(Die innerſte Scene eroͤffnet ſich/ da die
Gaͤſte ſitzen; zwey Knaben halten
Fackeln/ die andern Lichter ſind
ausgeleſcht.
)

Rob. Wo bleiben nun die langſamen Kerlen?
Curſ. (Koͤmt) Die ſaͤmtlichen Comœdian-
ten
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[303[301]/0642] Comica. Rob. Ich wolte vor allen Unrath Sorge tragen/ damit wir in der Luſt kein unverhofftes Hindernis haͤtten. Vex. Ich freue mich auff eine Luſt/ dergleichen alle Tage nicht genoſſen wird. Rob. Ich habe gleichfalls gute Hofnung/ es wer- de wol anzuſehen ſeyn. Denn was uns vergnuͤgen ſol/ muß entweder haupt-gut/ oder haupt-ſchlim ſeyn. Aber an dieſen Orte werden ſie nicht blei- ben. Die hohen Zuſchauer nebenſt jhrer vorneh- men Geſellſchafft ſollen dort jhre Stelle haben. Vex. Die andern moͤgen bleiben wo ſie wollen/ wir beyde wollen uns hieherum einqvartiren/ daß wir deſto freyer lachen koͤnnen. Rob. Nach jhren Gefallen. (Sie ſetzen ſich einander gegen uͤber an das euſerſte Theatrum, damit die Spectatores jhre Reden und alle Judi- cia deutlich hoͤren koͤnnen.) Vex. Er darff ſich unſertwegen nicht aufhalten/ wir ſind ſchon accommodirt. (Die innerſte Scene eroͤffnet ſich/ da die Gaͤſte ſitzen; zwey Knaben halten Fackeln/ die andern Lichter ſind ausgeleſcht.) Rob. Wo bleiben nun die langſamen Kerlen? Curſ. (Koͤmt) Die ſaͤmtlichen Comœdian- ten

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 303[301]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/642>, abgerufen am 22.11.2024.