haupten dürfen, wenn die genaue Übereinstimmung von Kind und Grosselter nachgewiesen ist.
Die theilweise Übereinstimmung wird schon der Theorie nach weit häufiger eintreten können. Das Keimplasma bestehe z. B. aus 16 Idanten, 8 mütterlichen und 8 väterlichen. Wenn nun die Reductionstheilung derart erfolgt, dass je 6 Idanten des einen Elters mit je zwei des andern zusammen in eine Keimzelle gelangen, so wird es möglich sein, dass diese 6 Idanten viele derjenigen Determinanten enthalten können, welche das Bild des betreffenden Elters bestimmten. Es muss nicht so sein, denn es könnten ja auch alle 16 Idanten ziemlich gleich- mässig an diesem Bild Antheil genommen haben, und in diesem Falle würden 6 von den 16 Idanten unmöglich dasselbe Bild auch nur annähernd wieder entstehen lassen können.
Andererseits könnte auch der Fall eintreten, dass das Bild des Elters wesentlich nur von der Idantengruppe seiner Mutter oder seines Vaters allein bestimmt wurde, und dann wird eine Ähnlichkeit des Kindes mit dem Vater überhaupt nur dann eintreten können, wenn die bei ihm selbst bestimmend gewesene Idantengruppe ganz oder doch grossentheils in der Keimzelle enthalten war, aus welcher das Kind sich entwickelte. Sicher ist dies freilich auch dann nicht, denn es hängt davon ab, ob nicht bei der Befruchtung von Seiten des andern Elters eine Idantengruppe hinzutritt, die an bestimmender Kraft der bereits vorhandenen überlegen ist, sei es total oder doch in vielen oder den meisten Determinanten.
Soviel aber lässt sich aus allen diesen, leider noch recht unbestimmten Erwägungen ableiten, dass eine grössere Zahl von Idanten, z. B. des Grossvaters, in die Keimzelle für den Vater gelangen kann, ohne in dessen Bild sich geltend zu machen, und dass sie dann in der Keimzelle des Sohnes zu theilweiser Bestimmung des Bildes gelangen kann, falls sie einer an be-
haupten dürfen, wenn die genaue Übereinstimmung von Kind und Grosselter nachgewiesen ist.
Die theilweise Übereinstimmung wird schon der Theorie nach weit häufiger eintreten können. Das Keimplasma bestehe z. B. aus 16 Idanten, 8 mütterlichen und 8 väterlichen. Wenn nun die Reductionstheilung derart erfolgt, dass je 6 Idanten des einen Elters mit je zwei des andern zusammen in eine Keimzelle gelangen, so wird es möglich sein, dass diese 6 Idanten viele derjenigen Determinanten enthalten können, welche das Bild des betreffenden Elters bestimmten. Es muss nicht so sein, denn es könnten ja auch alle 16 Idanten ziemlich gleich- mässig an diesem Bild Antheil genommen haben, und in diesem Falle würden 6 von den 16 Idanten unmöglich dasselbe Bild auch nur annähernd wieder entstehen lassen können.
Andererseits könnte auch der Fall eintreten, dass das Bild des Elters wesentlich nur von der Idantengruppe seiner Mutter oder seines Vaters allein bestimmt wurde, und dann wird eine Ähnlichkeit des Kindes mit dem Vater überhaupt nur dann eintreten können, wenn die bei ihm selbst bestimmend gewesene Idantengruppe ganz oder doch grossentheils in der Keimzelle enthalten war, aus welcher das Kind sich entwickelte. Sicher ist dies freilich auch dann nicht, denn es hängt davon ab, ob nicht bei der Befruchtung von Seiten des andern Elters eine Idantengruppe hinzutritt, die an bestimmender Kraft der bereits vorhandenen überlegen ist, sei es total oder doch in vielen oder den meisten Determinanten.
Soviel aber lässt sich aus allen diesen, leider noch recht unbestimmten Erwägungen ableiten, dass eine grössere Zahl von Idanten, z. B. des Grossvaters, in die Keimzelle für den Vater gelangen kann, ohne in dessen Bild sich geltend zu machen, und dass sie dann in der Keimzelle des Sohnes zu theilweiser Bestimmung des Bildes gelangen kann, falls sie einer an be-
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[408/0432]
haupten dürfen, wenn die genaue Übereinstimmung von Kind
und Grosselter nachgewiesen ist.
Die theilweise Übereinstimmung wird schon der Theorie
nach weit häufiger eintreten können. Das Keimplasma bestehe
z. B. aus 16 Idanten, 8 mütterlichen und 8 väterlichen. Wenn
nun die Reductionstheilung derart erfolgt, dass je 6 Idanten
des einen Elters mit je zwei des andern zusammen in eine
Keimzelle gelangen, so wird es möglich sein, dass diese 6 Idanten
viele derjenigen Determinanten enthalten können, welche das
Bild des betreffenden Elters bestimmten. Es muss nicht so
sein, denn es könnten ja auch alle 16 Idanten ziemlich gleich-
mässig an diesem Bild Antheil genommen haben, und in diesem
Falle würden 6 von den 16 Idanten unmöglich dasselbe Bild
auch nur annähernd wieder entstehen lassen können.
Andererseits könnte auch der Fall eintreten, dass das Bild
des Elters wesentlich nur von der Idantengruppe seiner Mutter
oder seines Vaters allein bestimmt wurde, und dann wird eine
Ähnlichkeit des Kindes mit dem Vater überhaupt nur dann
eintreten können, wenn die bei ihm selbst bestimmend gewesene
Idantengruppe ganz oder doch grossentheils in der Keimzelle
enthalten war, aus welcher das Kind sich entwickelte. Sicher
ist dies freilich auch dann nicht, denn es hängt davon ab, ob
nicht bei der Befruchtung von Seiten des andern Elters eine
Idantengruppe hinzutritt, die an bestimmender Kraft der bereits
vorhandenen überlegen ist, sei es total oder doch in vielen oder
den meisten Determinanten.
Soviel aber lässt sich aus allen diesen, leider noch recht
unbestimmten Erwägungen ableiten, dass eine grössere Zahl von
Idanten, z. B. des Grossvaters, in die Keimzelle für den Vater
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Weismann, August: Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung. Jena, 1892, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weismann_keimplasma_1892/432>, abgerufen am 31.10.2024.
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