summirt werden und dadurch über die nicht völlig gleichartigen homologen Einheiten abgeänderter Art den Sieg erringen.
Darin liegt wohl immerhin ein Fortschritt in der Er- kenntniss. Wie fern wir wenigstens noch vor Kurzem von dem jetzt erreichten Grade von Einsicht waren, erhellt am besten aus dem Ausspruch Darwin's, welcher meinte, dass wir "völlig ausser Stande wären, irgend eine nächste Ursache anzugeben, warum bei rein gezüchteten Thieren und Pflanzen" gelegentlich ein Rückschlag auf längst verlorene Charaktere der Vorfahren eintritt (Dom. II, p. 54).
7. Rückschlag bei ungeschlechtlicher Fortpflanzung.
a. Rückschlag bei Knospung.
Es wurde schon gesagt, dass Amphimixis keine unerläss- liche Vorbedingung des Rückschlags ist; in der That kann derselbe auch ohne Kreuzung vorkommen. So ist ein solcher seit lange bei den Knospen-Variationen der Pflanzen bekannt.
In meinem Garten hatte ich lange Jahre hindurch einen Ahorn (Acer negundo) mit panaschirten, fast weissen Blättern, und an diesem wuchs ein Zweig hervor, der die gewöhnlichen grünen Blätter, Blüthen und Früchte trug und in Folge des reichlicheren Chlorophyllgehaltes auch weit üppiger wuchs, reich- licher blühte und Samen trug als der Stamm, von welchem er hervorgewachsen war. Wenn man die Sprosse des Baumes als Personen betrachtet, so ist hier also eine Person des Pflanzen- stocks, die auf ungeschlechtlichem Wege entstanden, auf die Stammform zurückgeschlagen.
Die theoretische Erklärung wird auf die Entstehung der panaschirten Abart zurückgehen müssen. Dieselbe ist, wie wohl die meisten derartigen Varietäten unserer Bäume und Sträucher, durch "Knospen-Variation" entstanden, d. h. an
summirt werden und dadurch über die nicht völlig gleichartigen homologen Einheiten abgeänderter Art den Sieg erringen.
Darin liegt wohl immerhin ein Fortschritt in der Er- kenntniss. Wie fern wir wenigstens noch vor Kurzem von dem jetzt erreichten Grade von Einsicht waren, erhellt am besten aus dem Ausspruch Darwin’s, welcher meinte, dass wir „völlig ausser Stande wären, irgend eine nächste Ursache anzugeben, warum bei rein gezüchteten Thieren und Pflanzen“ gelegentlich ein Rückschlag auf längst verlorene Charaktere der Vorfahren eintritt (Dom. II, p. 54).
7. Rückschlag bei ungeschlechtlicher Fortpflanzung.
a. Rückschlag bei Knospung.
Es wurde schon gesagt, dass Amphimixis keine unerläss- liche Vorbedingung des Rückschlags ist; in der That kann derselbe auch ohne Kreuzung vorkommen. So ist ein solcher seit lange bei den Knospen-Variationen der Pflanzen bekannt.
In meinem Garten hatte ich lange Jahre hindurch einen Ahorn (Acer negundo) mit panaschirten, fast weissen Blättern, und an diesem wuchs ein Zweig hervor, der die gewöhnlichen grünen Blätter, Blüthen und Früchte trug und in Folge des reichlicheren Chlorophyllgehaltes auch weit üppiger wuchs, reich- licher blühte und Samen trug als der Stamm, von welchem er hervorgewachsen war. Wenn man die Sprosse des Baumes als Personen betrachtet, so ist hier also eine Person des Pflanzen- stocks, die auf ungeschlechtlichem Wege entstanden, auf die Stammform zurückgeschlagen.
Die theoretische Erklärung wird auf die Entstehung der panaschirten Abart zurückgehen müssen. Dieselbe ist, wie wohl die meisten derartigen Varietäten unserer Bäume und Sträucher, durch „Knospen-Variation“ entstanden, d. h. an
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summirt werden und dadurch über die nicht völlig gleichartigen
homologen Einheiten abgeänderter Art den Sieg erringen.
Darin liegt wohl immerhin ein Fortschritt in der Er-
kenntniss. Wie fern wir wenigstens noch vor Kurzem von
dem jetzt erreichten Grade von Einsicht waren, erhellt am besten
aus dem Ausspruch Darwin’s, welcher meinte, dass wir „völlig
ausser Stande wären, irgend eine nächste Ursache anzugeben,
warum bei rein gezüchteten Thieren und Pflanzen“ gelegentlich
ein Rückschlag auf längst verlorene Charaktere der Vorfahren
eintritt (Dom. II, p. 54).
7. Rückschlag bei ungeschlechtlicher Fortpflanzung.
a. Rückschlag bei Knospung.
Es wurde schon gesagt, dass Amphimixis keine unerläss-
liche Vorbedingung des Rückschlags ist; in der That
kann derselbe auch ohne Kreuzung vorkommen. So ist ein
solcher seit lange bei den Knospen-Variationen der Pflanzen
bekannt.
In meinem Garten hatte ich lange Jahre hindurch einen
Ahorn (Acer negundo) mit panaschirten, fast weissen Blättern,
und an diesem wuchs ein Zweig hervor, der die gewöhnlichen
grünen Blätter, Blüthen und Früchte trug und in Folge des
reichlicheren Chlorophyllgehaltes auch weit üppiger wuchs, reich-
licher blühte und Samen trug als der Stamm, von welchem er
hervorgewachsen war. Wenn man die Sprosse des Baumes
als Personen betrachtet, so ist hier also eine Person des Pflanzen-
stocks, die auf ungeschlechtlichem Wege entstanden, auf die
Stammform zurückgeschlagen.
Die theoretische Erklärung wird auf die Entstehung der
panaschirten Abart zurückgehen müssen. Dieselbe ist, wie
wohl die meisten derartigen Varietäten unserer Bäume und
Sträucher, durch „Knospen-Variation“ entstanden, d. h. an
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Weismann, August: Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung. Jena, 1892, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weismann_keimplasma_1892/467>, abgerufen am 22.11.2024.
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