ähnlicher Weise könnte dann später von dem grünen Spross wieder ein panaschirter seinen Ursprung nehmen, was auch thatsächlich vorkommt.
In derselben Weise würde ich versuchen, die Rückschläge auf die Stammform zu erklären, welche so häufig bei all den vielen Abarten unserer Bäume und Sträucher, bei der eichen- blättrigen Hainbuche, der farnkrautblättrigen Eiche, dem Ahorn und der Birke mit zerschlissenen Blättern, den Blutbuchen, Blut-Haselsträuchern u. s. w. vorkommen. Die Neigung zum Rückschlag ist selbst bei den verschiedenen Abarten derselben Art sehr verschieden stark. So ist z. B. die goldgestreifte Varietät von Evonymus japonicus sehr geneigt dazu, die silber- gestreifte beinahe gar nicht. Dies wird einfach davon ab- hängen, wie zahlreich die Minorität der Stamm-Ide bei einer Abart noch ist. Sind nur wenige Stamm-Ide noch im Idio- plasma enthalten, so wird der Rückschlag schwer oder gar nicht eintreten, sind ihrer so viele, dass die abgeänderten Ide nur eine kleine Majorität bilden, so wird er leicht eintreten.
Es ist aber hier auch der Platz, über den Cytisus Adami zu sprechen, jenen seit Darwin viel erörterten merkwürdigen "Pfropf"-Bastard. Bei ihm wechselt die Mischung zwischen den Charakteren der beiden Stammarten fortwährend, bald hat er die gelben Blüthentrauben des gewöhnlichen Goldregens (Cytisus Laburnum), bald die purpurnen von Cytisus purpurea, bald auch aus beiden Farben gemischte Blüthen. Darwin sagt darüber1): "Es ist ein überraschender Anblick, auf demselben Baume schmutzig-rothe, hellgelbe und purpurne Blüthen untereinander gemischt zu sehen." ... "Dieselbe Blüthenähre trägt zuweilen zwei Sorten von Blüthen, und ich habe eine Blüthe gesehen, die genau in zwei Hälften getheilt war; eine Hälfte war hell-
1)Darwin, "Domestication" I, 434.
ähnlicher Weise könnte dann später von dem grünen Spross wieder ein panaschirter seinen Ursprung nehmen, was auch thatsächlich vorkommt.
In derselben Weise würde ich versuchen, die Rückschläge auf die Stammform zu erklären, welche so häufig bei all den vielen Abarten unserer Bäume und Sträucher, bei der eichen- blättrigen Hainbuche, der farnkrautblättrigen Eiche, dem Ahorn und der Birke mit zerschlissenen Blättern, den Blutbuchen, Blut-Haselsträuchern u. s. w. vorkommen. Die Neigung zum Rückschlag ist selbst bei den verschiedenen Abarten derselben Art sehr verschieden stark. So ist z. B. die goldgestreifte Varietät von Evonymus japonicus sehr geneigt dazu, die silber- gestreifte beinahe gar nicht. Dies wird einfach davon ab- hängen, wie zahlreich die Minorität der Stamm-Ide bei einer Abart noch ist. Sind nur wenige Stamm-Ide noch im Idio- plasma enthalten, so wird der Rückschlag schwer oder gar nicht eintreten, sind ihrer so viele, dass die abgeänderten Ide nur eine kleine Majorität bilden, so wird er leicht eintreten.
Es ist aber hier auch der Platz, über den Cytisus Adami zu sprechen, jenen seit Darwin viel erörterten merkwürdigen „Pfropf“-Bastard. Bei ihm wechselt die Mischung zwischen den Charakteren der beiden Stammarten fortwährend, bald hat er die gelben Blüthentrauben des gewöhnlichen Goldregens (Cytisus Laburnum), bald die purpurnen von Cytisus purpurea, bald auch aus beiden Farben gemischte Blüthen. Darwin sagt darüber1): „Es ist ein überraschender Anblick, auf demselben Baume schmutzig-rothe, hellgelbe und purpurne Blüthen untereinander gemischt zu sehen.“ … „Dieselbe Blüthenähre trägt zuweilen zwei Sorten von Blüthen, und ich habe eine Blüthe gesehen, die genau in zwei Hälften getheilt war; eine Hälfte war hell-
1)Darwin, „Domestication“ I, 434.
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ähnlicher Weise könnte dann später von dem grünen Spross
wieder ein panaschirter seinen Ursprung nehmen, was auch
thatsächlich vorkommt.
In derselben Weise würde ich versuchen, die Rückschläge
auf die Stammform zu erklären, welche so häufig bei all den
vielen Abarten unserer Bäume und Sträucher, bei der eichen-
blättrigen Hainbuche, der farnkrautblättrigen Eiche, dem Ahorn
und der Birke mit zerschlissenen Blättern, den Blutbuchen,
Blut-Haselsträuchern u. s. w. vorkommen. Die Neigung zum
Rückschlag ist selbst bei den verschiedenen Abarten derselben
Art sehr verschieden stark. So ist z. B. die goldgestreifte
Varietät von Evonymus japonicus sehr geneigt dazu, die silber-
gestreifte beinahe gar nicht. Dies wird einfach davon ab-
hängen, wie zahlreich die Minorität der Stamm-Ide bei einer
Abart noch ist. Sind nur wenige Stamm-Ide noch im Idio-
plasma enthalten, so wird der Rückschlag schwer oder gar nicht
eintreten, sind ihrer so viele, dass die abgeänderten Ide nur
eine kleine Majorität bilden, so wird er leicht eintreten.
Es ist aber hier auch der Platz, über den Cytisus Adami
zu sprechen, jenen seit Darwin viel erörterten merkwürdigen
„Pfropf“-Bastard. Bei ihm wechselt die Mischung zwischen den
Charakteren der beiden Stammarten fortwährend, bald hat er
die gelben Blüthentrauben des gewöhnlichen Goldregens (Cytisus
Laburnum), bald die purpurnen von Cytisus purpurea, bald auch
aus beiden Farben gemischte Blüthen. Darwin sagt darüber 1):
„Es ist ein überraschender Anblick, auf demselben Baume
schmutzig-rothe, hellgelbe und purpurne Blüthen untereinander
gemischt zu sehen.“ … „Dieselbe Blüthenähre trägt zuweilen
zwei Sorten von Blüthen, und ich habe eine Blüthe gesehen,
die genau in zwei Hälften getheilt war; eine Hälfte war hell-
1) Darwin, „Domestication“ I, 434.
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Weismann, August: Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung. Jena, 1892, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weismann_keimplasma_1892/469>, abgerufen am 22.11.2024.
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