Nervenkraft der peripherischen Muskeln
gewiss in solchen Fällen, wo mit der Hebung des eigentlichen Krampfs zugleich
eine Stärkung und höhere Belebung nöthig ist, z. B. bey ei- nem grossen
Languor, bedeutendem Danieder- liegen der Kräfte, besonders wenn auch
durch Ueberreitzung wirkende Potenzen heftig ein- gewirkt haben, vortreffliche
Dienste leisten können.
Uebrigens wirken alle diese Mittel dem abnormen Nerven-Zustand im Tetanus
nicht so geradezu entgegen, als das Opium, sie wir- ken alle das
Wirkungs-Vermögen steigernd und streben dadurch auch allerdings die sen- sible
Thätigkeit auf ihr gehöriges Mass her- unterzusetzen, nicht aber zugleich so
direct deprimirend auf diese krankhaft und auf Ko- sten des andern Pols
gesteigerte Thätigkeit, wie das Opium, und dieses kann daher in den wenigsten
Fällen, zumal wenn grosse Schmer- zen, längere Schlaflosigkeit, grosse
Beängsti- gung, eine grosse Steigerung der Sensibilität anzeigen, von ihnen
ersetzt werden. Der an- dere Weg, die Action des Nerven-Systems von der
überwiegenden Irritabilität der Muskeln zu trennen, ist Schwächung der
krankhaft ge- steigerten Irritabilität, und dadurch das nor- male Verhältniss
wiederherzustellen; auf diese Art scheint mir Quecksilber gegen den Starr-
Nervenkraft der peripherischen Muskeln
gewiss in solchen Fällen, wo mit der Hebung des eigentlichen Krampfs zugleich
eine Stärkung und höhere Belebung nöthig ist, z. B. bey ei- nem grossen
Languor, bedeutendem Danieder- liegen der Kräfte, besonders wenn auch
durch Ueberreitzung wirkende Potenzen heftig ein- gewirkt haben, vortreffliche
Dienste leisten können.
Uebrigens wirken alle diese Mittel dem abnormen Nerven-Zustand im Tetanus
nicht so geradezu entgegen, als das Opium, sie wir- ken alle das
Wirkungs-Vermögen steigernd und streben dadurch auch allerdings die sen- sible
Thätigkeit auf ihr gehöriges Mass her- unterzusetzen, nicht aber zugleich so
direct deprimirend auf diese krankhaft und auf Ko- sten des andern Pols
gesteigerte Thätigkeit, wie das Opium, und dieses kann daher in den wenigsten
Fällen, zumal wenn grosse Schmer- zen, längere Schlaflosigkeit, grosse
Beängsti- gung, eine grosse Steigerung der Sensibilität anzeigen, von ihnen
ersetzt werden. Der an- dere Weg, die Action des Nerven-Systems von der
überwiegenden Irritabilität der Muskeln zu trennen, ist Schwächung der
krankhaft ge- steigerten Irritabilität, und dadurch das nor- male Verhältniss
wiederherzustellen; auf diese Art scheint mir Quecksilber gegen den Starr-
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Nervenkraft der peripherischen Muskeln gewiss
in solchen Fällen, wo mit der Hebung des
eigentlichen Krampfs zugleich eine Stärkung
und höhere Belebung nöthig ist, z. B. bey ei-
nem grossen Languor, bedeutendem Danieder-
liegen der Kräfte, besonders wenn auch durch
Ueberreitzung wirkende Potenzen heftig ein-
gewirkt haben, vortreffliche Dienste leisten
können.
Uebrigens wirken alle diese Mittel dem
abnormen Nerven-Zustand im Tetanus nicht
so geradezu entgegen, als das Opium, sie wir-
ken alle das Wirkungs-Vermögen steigernd
und streben dadurch auch allerdings die sen-
sible Thätigkeit auf ihr gehöriges Mass her-
unterzusetzen, nicht aber zugleich so direct
deprimirend auf diese krankhaft und auf Ko-
sten des andern Pols gesteigerte Thätigkeit,
wie das Opium, und dieses kann daher in den
wenigsten Fällen, zumal wenn grosse Schmer-
zen, längere Schlaflosigkeit, grosse Beängsti-
gung, eine grosse Steigerung der Sensibilität
anzeigen, von ihnen ersetzt werden. Der an-
dere Weg, die Action des Nerven-Systems von
der überwiegenden Irritabilität der Muskeln
zu trennen, ist Schwächung der krankhaft ge-
steigerten Irritabilität, und dadurch das nor-
male Verhältniss wiederherzustellen; auf diese
Art scheint mir Quecksilber gegen den Starr-
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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/80>, abgerufen am 27.07.2024.
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