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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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Nach Verfluss von 10 Tagen hatten alle Zu-
fälle aufgehört, und die Wunde war in 3 Wo-
chen geheilt.

III.

Am 4ten Novemb. 1812 wurde der 19jährige
Sohn des Drehermeisters Sch . . ., während
er verschiedenes Feuerwerk bey sich trug von
einem brennenden Schwärmer getroffen, wo-
durch alles, was er in der Rocktasche trug in
Brand gerieth. Er wurde dergestalt verbrannt,
dass die Bauchhaut einen Schuh breit und
lang in einen Schorf verwandelt, und wie es
sich nachher zeigte, die Substanz der Muskeln
selbst angegriffen wurde. Den dritten Tag
darauf zeigte sich Erbrechen, Auftreibung des
Bauches und heftiges Fieber. Es wurde eine
starke Venäsektion gemacht, und über den
Verband von Oel und Eyergelb Cataplasmata
emollientia gelegt; innerlich wurde eine Mix-
tura oleosa mit Manna und wegen der hefti-
gen Schmerzen Abends eine Dose Opium ge-
geben. Mach Verlauf von 6 Tagen waren
die Zeichen der Inflammation verschwunden.
Den 12ten Tag nach der Verbrennung stellte
sich plötzlich Trismus ein und den Tag dar-
auf auch Opisthotonus. Da der Kranke durch
die starke Eyterung schon sehr geschwächt
war, so wurde kein Blut entzogen. Jede

Nach Verfluss von 10 Tagen hatten alle Zu-
fälle aufgehört, und die Wunde war in 3 Wo-
chen geheilt.

III.

Am 4ten Novemb. 1812 wurde der 19jährige
Sohn des Drehermeisters Sch . . ., während
er verschiedenes Feuerwerk bey sich trug von
einem brennenden Schwärmer getroffen, wo-
durch alles, was er in der Rocktasche trug in
Brand gerieth. Er wurde dergestalt verbrannt,
dass die Bauchhaut einen Schuh breit und
lang in einen Schorf verwandelt, und wie es
sich nachher zeigte, die Substanz der Muskeln
selbst angegriffen wurde. Den dritten Tag
darauf zeigte sich Erbrechen, Auftreibung des
Bauches und heftiges Fieber. Es wurde eine
starke Venäsektion gemacht, und über den
Verband von Oel und Eyergelb Cataplasmata
emollientia gelegt; innerlich wurde eine Mix-
tura oleosa mit Manna und wegen der hefti-
gen Schmerzen Abends eine Dose Opium ge-
geben. Mach Verlauf von 6 Tagen waren
die Zeichen der Inflammation verschwunden.
Den 12ten Tag nach der Verbrennung stellte
sich plötzlich Trismus ein und den Tag dar-
auf auch Opisthotonus. Da der Kranke durch
die starke Eyterung schon sehr geschwächt
war, so wurde kein Blut entzogen. Jede

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[88/0098] Nach Verfluss von 10 Tagen hatten alle Zu- fälle aufgehört, und die Wunde war in 3 Wo- chen geheilt. III. Am 4ten Novemb. 1812 wurde der 19jährige Sohn des Drehermeisters Sch . . ., während er verschiedenes Feuerwerk bey sich trug von einem brennenden Schwärmer getroffen, wo- durch alles, was er in der Rocktasche trug in Brand gerieth. Er wurde dergestalt verbrannt, dass die Bauchhaut einen Schuh breit und lang in einen Schorf verwandelt, und wie es sich nachher zeigte, die Substanz der Muskeln selbst angegriffen wurde. Den dritten Tag darauf zeigte sich Erbrechen, Auftreibung des Bauches und heftiges Fieber. Es wurde eine starke Venäsektion gemacht, und über den Verband von Oel und Eyergelb Cataplasmata emollientia gelegt; innerlich wurde eine Mix- tura oleosa mit Manna und wegen der hefti- gen Schmerzen Abends eine Dose Opium ge- geben. Mach Verlauf von 6 Tagen waren die Zeichen der Inflammation verschwunden. Den 12ten Tag nach der Verbrennung stellte sich plötzlich Trismus ein und den Tag dar- auf auch Opisthotonus. Da der Kranke durch die starke Eyterung schon sehr geschwächt war, so wurde kein Blut entzogen. Jede

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/98>, abgerufen am 23.11.2024.