Werner, Reinhold von: Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben. Berlin, 1880.Werner das Gelingen gänzlich vom Zufall abhängig blieb. Außerdemkam endlich noch ein Umstand in Betracht, an dem bisher alle submarinen Fahrzeuge gescheitert sind und gegen den auch das Bauer'sche Boot nicht gesichert war, die Innehaltung einer be- stimmten Tiefe unter Wasser. Bereits Fulton hatte im An- fange dieses Jahrhunderts zu demselben Zwecke wie Bauer ein submarines Boot construirt, mit dem er tauchte, einen Explo- sionskörper am Kiele eines alten dazu hergegebenen Schiffes befestigte und es in die Luft sprengte, aber es gelang ihm eben- sowenig eine bestimmte Tiefe zu halten. Einem Mitte der fünfziger Jahre in Cherbourg erbauten Taucherschiffe "Plon- geur", von dem man sich die großartigsten Erfolge versprach, er- ging es ebenso. Nur ein Mann hat bis jetzt dies Problem gelöst, der Er- Bauer hat später noch vielfach mit submarinen Booten Werner das Gelingen gänzlich vom Zufall abhängig blieb. Außerdemkam endlich noch ein Umſtand in Betracht, an dem bisher alle ſubmarinen Fahrzeuge geſcheitert ſind und gegen den auch das Bauer’ſche Boot nicht geſichert war, die Innehaltung einer be- ſtimmten Tiefe unter Waſſer. Bereits Fulton hatte im An- fange dieſes Jahrhunderts zu demſelben Zwecke wie Bauer ein ſubmarines Boot conſtruirt, mit dem er tauchte, einen Explo- ſionskörper am Kiele eines alten dazu hergegebenen Schiffes befeſtigte und es in die Luft ſprengte, aber es gelang ihm eben- ſowenig eine beſtimmte Tiefe zu halten. Einem Mitte der fünfziger Jahre in Cherbourg erbauten Taucherſchiffe „Plon- geur“, von dem man ſich die großartigſten Erfolge verſprach, er- ging es ebenſo. Nur ein Mann hat bis jetzt dies Problem gelöſt, der Er- Bauer hat ſpäter noch vielfach mit ſubmarinen Booten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0188" n="176"/><fw place="top" type="header">Werner</fw><lb/> das Gelingen gänzlich vom Zufall abhängig blieb. Außerdem<lb/> kam endlich noch ein Umſtand in Betracht, an dem bisher alle<lb/> ſubmarinen Fahrzeuge geſcheitert ſind und gegen den auch das<lb/> Bauer’ſche Boot nicht geſichert war, die Innehaltung einer be-<lb/> ſtimmten Tiefe unter Waſſer. Bereits Fulton hatte im An-<lb/> fange dieſes Jahrhunderts zu demſelben Zwecke wie Bauer ein<lb/> ſubmarines Boot conſtruirt, mit dem er tauchte, einen Explo-<lb/> ſionskörper am Kiele eines alten dazu hergegebenen Schiffes<lb/> befeſtigte und es in die Luft ſprengte, aber es gelang ihm eben-<lb/> ſowenig eine beſtimmte Tiefe zu halten. Einem Mitte der<lb/> fünfziger Jahre in Cherbourg erbauten Taucherſchiffe „Plon-<lb/> geur“, von dem man ſich die großartigſten Erfolge verſprach, er-<lb/> ging es ebenſo.</p><lb/> <p>Nur ein Mann hat bis jetzt dies Problem gelöſt, der Er-<lb/> finder der Fiſchtorpedos, Whitehead in Fiume, jedoch auch nur<lb/> für die Torpedos und ſelbſt für dieſe nicht einmal mit unbe-<lb/> dingter Sicherheit, da einzelne derſelben immer noch in den<lb/> Grund gehen und dort ſtecken bleiben. Ein äußerſt geringer<lb/> Einfluß, das Verbiegen irgend eines kleinen Gegenſtandes am<lb/> Torpedo, oder eine ſonſtige ganz unbedeutende Formveränderung<lb/> iſt im Stande, erſterem eine falſche Richtung zu geben und ihn<lb/> ſtatt in einer beſtimmten Tiefe grade aus, mit einer Curve nach<lb/> unten gehen zu laſſen.</p><lb/> <p>Bauer hat ſpäter noch vielfach mit ſubmarinen Booten<lb/> ſowol in Deutſchland wie in Rußland experimentirt, aber es iſt<lb/> ihm nicht gelungen, etwas Zweckmäßiges zu ſchaffen. Es ſcheint<lb/> nach dem Mißlingen ſo vieler in dieſer Richtung unternomme-<lb/> ner Verſuche, als ob das ſichere Fahren unter Waſſer dem<lb/> Menſchen verſchloſſen bleiben ſoll.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [176/0188]
Werner
das Gelingen gänzlich vom Zufall abhängig blieb. Außerdem
kam endlich noch ein Umſtand in Betracht, an dem bisher alle
ſubmarinen Fahrzeuge geſcheitert ſind und gegen den auch das
Bauer’ſche Boot nicht geſichert war, die Innehaltung einer be-
ſtimmten Tiefe unter Waſſer. Bereits Fulton hatte im An-
fange dieſes Jahrhunderts zu demſelben Zwecke wie Bauer ein
ſubmarines Boot conſtruirt, mit dem er tauchte, einen Explo-
ſionskörper am Kiele eines alten dazu hergegebenen Schiffes
befeſtigte und es in die Luft ſprengte, aber es gelang ihm eben-
ſowenig eine beſtimmte Tiefe zu halten. Einem Mitte der
fünfziger Jahre in Cherbourg erbauten Taucherſchiffe „Plon-
geur“, von dem man ſich die großartigſten Erfolge verſprach, er-
ging es ebenſo.
Nur ein Mann hat bis jetzt dies Problem gelöſt, der Er-
finder der Fiſchtorpedos, Whitehead in Fiume, jedoch auch nur
für die Torpedos und ſelbſt für dieſe nicht einmal mit unbe-
dingter Sicherheit, da einzelne derſelben immer noch in den
Grund gehen und dort ſtecken bleiben. Ein äußerſt geringer
Einfluß, das Verbiegen irgend eines kleinen Gegenſtandes am
Torpedo, oder eine ſonſtige ganz unbedeutende Formveränderung
iſt im Stande, erſterem eine falſche Richtung zu geben und ihn
ſtatt in einer beſtimmten Tiefe grade aus, mit einer Curve nach
unten gehen zu laſſen.
Bauer hat ſpäter noch vielfach mit ſubmarinen Booten
ſowol in Deutſchland wie in Rußland experimentirt, aber es iſt
ihm nicht gelungen, etwas Zweckmäßiges zu ſchaffen. Es ſcheint
nach dem Mißlingen ſo vieler in dieſer Richtung unternomme-
ner Verſuche, als ob das ſichere Fahren unter Waſſer dem
Menſchen verſchloſſen bleiben ſoll.
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