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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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sehr schmertzliche Schläge.
deren er schon zuvor auch gewesen/ umb
ein ziemliches Stücke Geld/ zum Bey-
schlaff/ zu gewisser Stunde/ durch seinen
Hoffe-Meister auff Parol bestellt. Er
gerieth aber ins Würffel-Spiel/ darü-
ber er sich nicht allein des Geldes entblöst/
sondern auch seiner Parol vergist. Fol-
gendes Tages/ als er in einem öffent-
lichen Hoffe spatzieren gehet/ begeg-
net ihm die bestellte Dame/ die wirfft
ihm als bald/ darum daß er seine Pa-
rol nicht gehalten/ einen Dolchen oder
Stilet/
(massen denn diese Laides oder
Huren fast so grosse Privile gien alldar ha-
ben sollen/ als wie vor Zeite jene Heidnische
in dem Beneris Tempel zu Corinth/ und
immer ein paar blosse Werff-Stihlet bey
ihnen führen sollen/) ins Hertz/ daß er
bald todt hinfällt/
ist auch zu Venedig
begraben/ und nicht wieder in sein Va-
terland gebracht worden. Und also hat
diesen beyde der Buhl- und Spiel-Teu-
fel/ durch das Venus- und Würffel-
Spiel/ nicht allein umbs Geld/ sondern
auch umb Leib und Leben/ ja umb See-
len Heil und Seeligkeit darzu gebracht.
Es erzehlete mir es einer noch mit wei-

tern
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ſehr ſchmertzliche Schlaͤge.
deren er ſchon zuvor auch geweſen/ umb
ein ziemliches Stuͤcke Geld/ zum Bey-
ſchlaff/ zu gewiſſer Stunde/ durch ſeinen
Hoffe-Meiſter auff Parol beſtellt. Er
gerieth aber ins Wuͤrffel-Spiel/ daruͤ-
ber er ſich nicht allein des Geldes entbloͤſt/
ſondern auch ſeiner Parol vergiſt. Fol-
gendes Tages/ als er in einem oͤffent-
lichen Hoffe ſpatzieren gehet/ begeg-
net ihm die beſtellte Dame/ die wirfft
ihm als bald/ darum daß er ſeine Pa-
rol nicht gehalten/ einen Dolchen oder
Stilet/
(maſſen denn dieſe Laides oder
Huꝛen faſt ſo gꝛoſſe Privile gien alldar ha-
ben ſollen/ als wie voꝛ Zeite jene Heidniſche
in dem Beneris Tempel zu Corinth/ und
immer ein paar bloſſe Werff-Stihlet bey
ihnen fuͤhren ſollen/) ins Hertz/ daß er
bald todt hinfaͤllt/
iſt auch zu Venedig
begraben/ und nicht wieder in ſein Va-
terland gebracht worden. Und alſo hat
dieſen beyde der Buhl- und Spiel-Teu-
fel/ durch das Venus- und Wuͤrffel-
Spiel/ nicht allein umbs Geld/ ſondern
auch umb Leib und Leben/ ja umb See-
len Heil und Seeligkeit darzu gebracht.
Es erzehlete mir es einer noch mit wei-

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[147/0151] ſehr ſchmertzliche Schlaͤge. deren er ſchon zuvor auch geweſen/ umb ein ziemliches Stuͤcke Geld/ zum Bey- ſchlaff/ zu gewiſſer Stunde/ durch ſeinen Hoffe-Meiſter auff Parol beſtellt. Er gerieth aber ins Wuͤrffel-Spiel/ daruͤ- ber er ſich nicht allein des Geldes entbloͤſt/ ſondern auch ſeiner Parol vergiſt. Fol- gendes Tages/ als er in einem oͤffent- lichen Hoffe ſpatzieren gehet/ begeg- net ihm die beſtellte Dame/ die wirfft ihm als bald/ darum daß er ſeine Pa- rol nicht gehalten/ einen Dolchen oder Stilet/ (maſſen denn dieſe Laides oder Huꝛen faſt ſo gꝛoſſe Privile gien alldar ha- ben ſollen/ als wie voꝛ Zeite jene Heidniſche in dem Beneris Tempel zu Corinth/ und immer ein paar bloſſe Werff-Stihlet bey ihnen fuͤhren ſollen/) ins Hertz/ daß er bald todt hinfaͤllt/ iſt auch zu Venedig begraben/ und nicht wieder in ſein Va- terland gebracht worden. Und alſo hat dieſen beyde der Buhl- und Spiel-Teu- fel/ durch das Venus- und Wuͤrffel- Spiel/ nicht allein umbs Geld/ ſondern auch umb Leib und Leben/ ja umb See- len Heil und Seeligkeit darzu gebracht. Es erzehlete mir es einer noch mit wei- tern K 2

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/151>, abgerufen am 27.11.2024.