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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtiger böser Sieben/
bereit es wäre/ wenn es nöthig/ den al-
ten schwachen Vater zu heben und zu
tragen. 9. Endlich kniete es vor ihm
nieder/ und begehrete den väterlichen
Seegen/ welchen es auch empfieng
/ da-
bey aber dem Vater vor Freuden die Augen
übergiengen. Gottholds And. C. 2. p. 74.

Weißli-
cher
Spieler.

Und also thut auch mancher weißlich/
wenn er im Spielen nicht alle wege auff sei-
nen bloßen Gewinn siehet Gvido Comesi-
us
spielte mit Carolo V. Imp. in der Karte/
nnd gewann allezeit. Als er aber sahe/ daß
sich Carolus drüber entrüstete/ und gerne
gewounen hätte/ ja auch schwur/ er würde es
gewinnen/ da doch Gvido bessere Karte hat-
te/ stelte er sich doch/ als wenn er am Spiele
zweiffelte/ und legte die Karte weg. Sol-
ches legten ihm etliche übel auß/ und rechne-
ten es einer Zagheit und Unverstande zu/ da
es doch vielmehr vor eine große Weißheit/
Verschlagenheit und Klugheit zu achten/
wie der Außgang erwiesen. Denn/ nach
dem der keyser es erfahren/ daß er mit Fleiß
verspielet/ hat er ihn zu hohern Amptern be-
fördert/ auch ihn dannenhero würdig ge-
achtet/ daß er nicht alleine seine/ sondern auch
seines Sohnes Philippi Consilia dirigiren
solte. Kreckwitz d. l. 2. Th. p. 345.

Alß ich vor etliche 40. Jahren durch den
langen Cassubischen Wald hinter Tantzig

ge-

Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben/
bereit es waͤre/ wenn es noͤthig/ den al-
ten ſchwachen Vater zu heben und zu
tragen. 9. Endlich kniete es vor ihm
nieder/ und begehrete den vaͤterlichen
Seegen/ welchen es auch empfieng
/ da-
bey aber dem Vater vor Freuden die Augen
uͤbergiengen. Gottholds And. C. 2. p. 74.

Weißli-
cher
Spieler.

Und alſo thut auch mancher weißlich/
wenn er im Spielen nicht alle wege auff ſei-
nen bloßen Gewinn ſiehet Gvido Comeſi-
us
ſpielte mit Carolo V. Imp. in der Karte/
nnd gewann allezeit. Als er aber ſahe/ daß
ſich Carolus druͤber entruͤſtete/ und gerne
gewounen haͤtte/ ja auch ſchwur/ er wuͤrde es
gewinnen/ da doch Gvido beſſere Karte hat-
te/ ſtelte er ſich doch/ als wenn er am Spiele
zweiffelte/ und legte die Karte weg. Sol-
ches legten ihm etliche uͤbel auß/ und rechne-
ten es einer Zagheit und Unverſtande zu/ da
es doch vielmehr vor eine große Weißheit/
Verſchlagenheit und Klugheit zu achten/
wie der Außgang erwieſen. Denn/ nach
dem der keyſer es erfahren/ daß er mit Fleiß
verſpielet/ hat er ihn zu hohern Amptern be-
foͤrdert/ auch ihn dannenhero wuͤrdig ge-
achtet/ daß er nicht alleine ſeine/ ſondeꝛn auch
ſeines Sohnes Philippi Conſilia dirigiren
ſolte. Kreckwitz d. l. 2. Th. p. 345.

Alß ich vor etliche 40. Jahren durch den
langen Caſſubiſchen Wald hinter Tantzig

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[162/0166] Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben/ bereit es waͤre/ wenn es noͤthig/ den al- ten ſchwachen Vater zu heben und zu tragen. 9. Endlich kniete es vor ihm nieder/ und begehrete den vaͤterlichen Seegen/ welchen es auch empfieng/ da- bey aber dem Vater vor Freuden die Augen uͤbergiengen. Gottholds And. C. 2. p. 74. Und alſo thut auch mancher weißlich/ wenn er im Spielen nicht alle wege auff ſei- nen bloßen Gewinn ſiehet Gvido Comeſi- us ſpielte mit Carolo V. Imp. in der Karte/ nnd gewann allezeit. Als er aber ſahe/ daß ſich Carolus druͤber entruͤſtete/ und gerne gewounen haͤtte/ ja auch ſchwur/ er wuͤrde es gewinnen/ da doch Gvido beſſere Karte hat- te/ ſtelte er ſich doch/ als wenn er am Spiele zweiffelte/ und legte die Karte weg. Sol- ches legten ihm etliche uͤbel auß/ und rechne- ten es einer Zagheit und Unverſtande zu/ da es doch vielmehr vor eine große Weißheit/ Verſchlagenheit und Klugheit zu achten/ wie der Außgang erwieſen. Denn/ nach dem der keyſer es erfahren/ daß er mit Fleiß verſpielet/ hat er ihn zu hohern Amptern be- foͤrdert/ auch ihn dannenhero wuͤrdig ge- achtet/ daß er nicht alleine ſeine/ ſondeꝛn auch ſeines Sohnes Philippi Conſilia dirigiren ſolte. Kreckwitz d. l. 2. Th. p. 345. Alß ich vor etliche 40. Jahren durch den langen Caſſubiſchen Wald hinter Tantzig ge-

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/166>, abgerufen am 28.11.2024.