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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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der Spiel-Schande.
Stimme: Juch/ juch/ grün ist ge-
wehlet! Wie nun solches von den Zu-
hörern auffgenommen worden/ ist leicht
zuerachten/ indeme es bey etlichen ein
Gelächter/ bey denen meisten aber ei-
nen Zorn und Unwillen verursachet.
Und weil keine Strafe und Warnung
bey ihm etwas verfangen wollen/ ist er
endlich gar ab Officioremoviret wor-
den/ daß er in seinem hohen Alter noch
gar an den Bettel-Stab gerathen. Me-
lander d. l. p.
31. §. Jstnun das
nicht eine sehr grosse Schande?

Anno 1568. ward Christoph Gering/Spieler
aus dem
Rathe
gestos-
sen.

ein Raths-Herr zu Augspurg/ darum/
daß er bey 1600. Gülden mit der Kar-
ten im Spiel/ primiren auff Spanisch
genennet/ auff der Herren-Stuben/ in
wenig Stunden/ paares Geldes verspie-
lethatte/ aus dem Rath gestossen. Jst
dieses ihme nicht gewesen eine schänd-
liche Schande/ und zugleich ein schäd-
licher Schade. Zeil. in Miscel. p.
355.

Herr George Steinhard schreibet inSpielen
verbo-
ten.

Epit Hist. p. 314. §. 222: Da ich ein
Knabe war/ waren alle Spiele verbo-

ten/
B 2

der Spiel-Schande.
Stimme: Juch/ juch/ gruͤn iſt ge-
wehlet! Wie nun ſolches von den Zu-
hoͤrern auffgenommen worden/ iſt leicht
zuerachten/ indeme es bey etlichen ein
Gelaͤchter/ bey denen meiſten aber ei-
nen Zorn und Unwillen verurſachet.
Und weil keine Strafe und Warnung
bey ihm etwas verfangen wollen/ iſt er
endlich gar ab Officioremoviret wor-
den/ daß er in ſeinem hohen Alter noch
gar an den Bettel-Stab gerathen. Me-
lander d. l. p.
31. §. Jſtnun das
nicht eine ſehr groſſe Schande?

Anno 1568. ward Chriſtoph Gering/Spieler
aus dem
Rathe
geſtoſ-
ſen.

ein Raths-Herr zu Augſpurg/ darum/
daß er bey 1600. Guͤlden mit der Kar-
ten im Spiel/ primiren auff Spaniſch
genennet/ auff der Herren-Stuben/ in
wenig Stunden/ paares Geldes verſpie-
lethatte/ aus dem Rath geſtoſſen. Jſt
dieſes ihme nicht geweſen eine ſchaͤnd-
liche Schande/ und zugleich ein ſchaͤd-
licher Schade. Zeil. in Miſcel. p.
355.

Herr George Steinhard ſchreibet inSpielen
verbo-
ten.

Epit Hiſt. p. 314. §. 222: Da ich ein
Knabe war/ waren alle Spiele verbo-

ten/
B 2
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[19/0023] der Spiel-Schande. Stimme: Juch/ juch/ gruͤn iſt ge- wehlet! Wie nun ſolches von den Zu- hoͤrern auffgenommen worden/ iſt leicht zuerachten/ indeme es bey etlichen ein Gelaͤchter/ bey denen meiſten aber ei- nen Zorn und Unwillen verurſachet. Und weil keine Strafe und Warnung bey ihm etwas verfangen wollen/ iſt er endlich gar ab Officioremoviret wor- den/ daß er in ſeinem hohen Alter noch gar an den Bettel-Stab gerathen. Me- lander d. l. p. 31. §. Jſtnun das nicht eine ſehr groſſe Schande? Anno 1568. ward Chriſtoph Gering/ ein Raths-Herr zu Augſpurg/ darum/ daß er bey 1600. Guͤlden mit der Kar- ten im Spiel/ primiren auff Spaniſch genennet/ auff der Herren-Stuben/ in wenig Stunden/ paares Geldes verſpie- lethatte/ aus dem Rath geſtoſſen. Jſt dieſes ihme nicht geweſen eine ſchaͤnd- liche Schande/ und zugleich ein ſchaͤd- licher Schade. Zeil. in Miſcel. p. 355. Spieler aus dem Rathe geſtoſ- ſen. Herr George Steinhard ſchreibet in Epit Hiſt. p. 314. §. 222: Da ich ein Knabe war/ waren alle Spiele verbo- ten/ Spielen verbo- ten. B 2

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/23>, abgerufen am 21.11.2024.