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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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der Spiel-Sünde.
Raths-Herr aus der Stadt und ein Prie-
ster vom Lande/ der nunmehr schon vor
vielen Jahren selig entschlaffen/ es mir
auch bald selbiges Tages erzehlet/ damals
in der Stuben an einem andern Tische
zugegen gewesen. Autor.

Georg Steinhard erzehlet/ daß zu
Freyberg in Meissen zween verspielte
Convent-Junckern/ deren einer be-
weibet/ der andere aber caelebs, scele-
stus & non caelestis
war/ mit einander
auff der Herren-Trinck-Stube gar offt
zum Zechen und Spielen zusammen kom-
men. Als sie nun einst sich biß weit in die
Nacht in Sauffen und Spielen erhitzt/
und der Ebemann seinen Haus. Schlüs-
sel neben sich auff der Banck liegende ge-
habt/ erwischet solchen der andere/ steckt
ihn zu sich/ stellet sich/ einen Abtritt zu neh-
men/ befiehlet unter deß seinem Diener/
mit seinem Compan/ dem Beweibten/ für
sich zu spielen/ mit Befehl/ nicht ehe auf-
zuhören/ biß er wieder komme. Er aber
schleicht indeß zu seines Zech- und
Spiel-Gesellens Weibe/
(weiln ihm
auch in dem Hause alle Gemächer und
Gelegenheit bekant waren/) Zu der kömt

er

der Spiel-Suͤnde.
Raths-Herr aus der Stadt und ein Prie-
ſter vom Lande/ der nunmehr ſchon vor
vielen Jahren ſelig entſchlaffen/ es mir
auch bald ſelbiges Tages erzehlet/ damals
in der Stuben an einem andern Tiſche
zugegen geweſen. Autor.

Georg Steinhard erzehlet/ daß zu
Freyberg in Meiſſen zween verſpielte
Convent-Junckern/ deren einer be-
weibet/ der andere aber cælebs, ſcele-
ſtus & non cæleſtis
war/ mit einander
auff der Herren-Trinck-Stube gar offt
zum Zechen und Spielen zuſam̃en kom-
men. Als ſie nun einſt ſich biß weit in die
Nacht in Sauffen und Spielen erhitzt/
und der Ebemann ſeinen Haus. Schluͤſ-
ſel neben ſich auff der Banck liegende ge-
habt/ erwiſchet ſolchen der andere/ ſteckt
ihn zu ſich/ ſtellet ſich/ einen Abtritt zu neh-
men/ befiehlet unter deß ſeinem Diener/
mit ſeinem Compan/ dem Beweibten/ fuͤr
ſich zu ſpielen/ mit Befehl/ nicht ehe auf-
zuhoͤren/ biß er wieder komme. Er aber
ſchleicht indeß zu ſeines Zech- und
Spiel-Geſellens Weibe/
(weiln ihm
auch in dem Hauſe alle Gemaͤcher und
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[47/0051] der Spiel-Suͤnde. Raths-Herr aus der Stadt und ein Prie- ſter vom Lande/ der nunmehr ſchon vor vielen Jahren ſelig entſchlaffen/ es mir auch bald ſelbiges Tages erzehlet/ damals in der Stuben an einem andern Tiſche zugegen geweſen. Autor. Georg Steinhard erzehlet/ daß zu Freyberg in Meiſſen zween verſpielte Convent-Junckern/ deren einer be- weibet/ der andere aber cælebs, ſcele- ſtus & non cæleſtis war/ mit einander auff der Herren-Trinck-Stube gar offt zum Zechen und Spielen zuſam̃en kom- men. Als ſie nun einſt ſich biß weit in die Nacht in Sauffen und Spielen erhitzt/ und der Ebemann ſeinen Haus. Schluͤſ- ſel neben ſich auff der Banck liegende ge- habt/ erwiſchet ſolchen der andere/ ſteckt ihn zu ſich/ ſtellet ſich/ einen Abtritt zu neh- men/ befiehlet unter deß ſeinem Diener/ mit ſeinem Compan/ dem Beweibten/ fuͤr ſich zu ſpielen/ mit Befehl/ nicht ehe auf- zuhoͤren/ biß er wieder komme. Er aber ſchleicht indeß zu ſeines Zech- und Spiel-Geſellens Weibe/ (weiln ihm auch in dem Hauſe alle Gemaͤcher und Gelegenheit bekant waꝛen/) Zu der koͤmt er

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/51>, abgerufen am 21.11.2024.