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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtiger böser Sieben.
den einen Possen zu beweisen/ lescheten da-
rauff das Licht aus/ und spieleten gleich-
wohl immer im Brete fort/ warffen die
Würffel/ nannten die Augen/ setzten und
klapfferten mit den Steinen/ aber alles
im Finstern/ und zwar so hart/ biß der gu-
te Gesell darüber erwachte/ ihnen zu-
spräch/ was sie denn also finsterlich
machten?
Der/ so die Schalckheit an-
gerichtet/ sprach: Ob er thöricht wä-
re/ er sehe ja wohl/ daß sie ein Licht
hätten/ auch im Finstern nicht spie-
len könten.
Jener aber sprach: Er se-
he doch kein Licht oder dessen Schein.
Endlich wurde ihm geantwortet: Er
würde vielleicht blind/ und ihm ein
Fell vor die Augen gefallen seyn/ weils
wohl ehe geschehen/ daß ein Mensche
plötzlich erblindet.
Der gute Student
fieng an zu seuffzen und klagen. Einer
von diesen beyden hielt ihm das ausge-
leschte Licht für/ ließ es ihm auch fühlen/
fragende/ ob ers nicht sehe? Er sprach/
Nein. Der andere rieff/ er solte es ihm
nicht so nahe an die Augen halten/ daß er
ihm nicht die Augenbraunen versengete/
und triebens so lange/ daß sie ihn überre-

de-

Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben.
den einen Poſſen zu beweiſen/ leſcheten da-
rauff das Licht aus/ und ſpieleten gleich-
wohl immer im Brete fort/ warffen die
Wuͤrffel/ nannten die Augen/ ſetzten und
klapfferten mit den Steinen/ aber alles
im Finſtern/ und zwar ſo hart/ biß der gu-
te Geſell daruͤber erwachte/ ihnen zu-
ſpraͤch/ was ſie denn alſo finſterlich
machten?
Der/ ſo die Schalckheit an-
gerichtet/ ſprach: Ob er thoͤricht waͤ-
re/ er ſehe ja wohl/ daß ſie ein Licht
haͤtten/ auch im Finſtern nicht ſpie-
len koͤnten.
Jener aber ſprach: Er ſe-
he doch kein Licht oder deſſen Schein.
Endlich wurde ihm geantwortet: Er
wuͤrde vielleicht blind/ und ihm ein
Fell voꝛ die Augen gefallen ſeyn/ weils
wohl ehe geſchehen/ daß ein Menſche
ploͤtzlich erblindet.
Der gute Student
fieng an zu ſeuffzen und klagen. Einer
von dieſen beyden hielt ihm das ausge-
leſchte Licht fuͤr/ ließ es ihm auch fuͤhlen/
fragende/ ob ers nicht ſehe? Er ſprach/
Nein. Der andere rieff/ er ſolte es ihm
nicht ſo nahe an die Augen halten/ daß er
ihm nicht die Augenbraunen verſengete/
und triebens ſo lange/ daß ſie ihn uͤberre-

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[70/0074] Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben. den einen Poſſen zu beweiſen/ leſcheten da- rauff das Licht aus/ und ſpieleten gleich- wohl immer im Brete fort/ warffen die Wuͤrffel/ nannten die Augen/ ſetzten und klapfferten mit den Steinen/ aber alles im Finſtern/ und zwar ſo hart/ biß der gu- te Geſell daruͤber erwachte/ ihnen zu- ſpraͤch/ was ſie denn alſo finſterlich machten? Der/ ſo die Schalckheit an- gerichtet/ ſprach: Ob er thoͤricht waͤ- re/ er ſehe ja wohl/ daß ſie ein Licht haͤtten/ auch im Finſtern nicht ſpie- len koͤnten. Jener aber ſprach: Er ſe- he doch kein Licht oder deſſen Schein. Endlich wurde ihm geantwortet: Er wuͤrde vielleicht blind/ und ihm ein Fell voꝛ die Augen gefallen ſeyn/ weils wohl ehe geſchehen/ daß ein Menſche ploͤtzlich erblindet. Der gute Student fieng an zu ſeuffzen und klagen. Einer von dieſen beyden hielt ihm das ausge- leſchte Licht fuͤr/ ließ es ihm auch fuͤhlen/ fragende/ ob ers nicht ſehe? Er ſprach/ Nein. Der andere rieff/ er ſolte es ihm nicht ſo nahe an die Augen halten/ daß er ihm nicht die Augenbraunen verſengete/ und triebens ſo lange/ daß ſie ihn uͤberre- de-

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/74>, abgerufen am 21.11.2024.