genten ermorden wollten, wenn er sie zu einer andern zu zwingen versuchte. Belphegor seufzte anfangs, biß sich vor Aerger in die Lippen, verringerte die Größe seines Freun- des; doch der Abgeschickte, ein Adept in der Kunst der Jntrigue, wiederholte jene Vor- stellungen täglich so oft, und wußte ein so verhaßtes Licht darüber zu verbreiten, daß Belphegor voll Zorn und Aerger, ihn von sich gehen hieß, und ihm drohte, ihn mit Ge- walt von sich zu entfernen, wenn er ihn mit einem so widrigen Vortrage unterhalten woll- te. Der Franzose sagte ihm ganz gelassen, daß er ein Mittel wüßte, ihn von einer so schaudernden Jnferiorität zu befreyen. Er bot ihm den Schuz und große Versprechen von Seiten des segelmessischen Königs an, wenn er sich mit ihm wider seine Mitvasallen be- sonders wider Fromaln vereinigen wollte, um ihn wegen einer Grausamkeit zu strafen, die er an etlichen Unterthanen seines Lehnherrn begangen haben sollte. Belphegor fühlte ei- nen gewissen Zug zur Einwilligung in sich, und gleichwohl zu gleicher Zeit ein Etwas, das ihn davon zuruckriß. Er blieb wan- kend zwischen Ja und Nein stehen.
genten ermorden wollten, wenn er ſie zu einer andern zu zwingen verſuchte. Belphegor ſeufzte anfangs, biß ſich vor Aerger in die Lippen, verringerte die Groͤße ſeines Freun- des; doch der Abgeſchickte, ein Adept in der Kunſt der Jntrigue, wiederholte jene Vor- ſtellungen taͤglich ſo oft, und wußte ein ſo verhaßtes Licht daruͤber zu verbreiten, daß Belphegor voll Zorn und Aerger, ihn von ſich gehen hieß, und ihm drohte, ihn mit Ge- walt von ſich zu entfernen, wenn er ihn mit einem ſo widrigen Vortrage unterhalten woll- te. Der Franzoſe ſagte ihm ganz gelaſſen, daß er ein Mittel wuͤßte, ihn von einer ſo ſchaudernden Jnferioritaͤt zu befreyen. Er bot ihm den Schuz und große Verſprechen von Seiten des ſegelmeſſiſchen Koͤnigs an, wenn er ſich mit ihm wider ſeine Mitvaſallen be- ſonders wider Fromaln vereinigen wollte, um ihn wegen einer Grauſamkeit zu ſtrafen, die er an etlichen Unterthanen ſeines Lehnherrn begangen haben ſollte. Belphegor fuͤhlte ei- nen gewiſſen Zug zur Einwilligung in ſich, und gleichwohl zu gleicher Zeit ein Etwas, das ihn davon zuruckriß. Er blieb wan- kend zwiſchen Ja und Nein ſtehen.
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genten ermorden wollten, wenn er ſie zu einer
andern zu zwingen verſuchte. Belphegor
ſeufzte anfangs, biß ſich vor Aerger in die
Lippen, verringerte die Groͤße ſeines Freun-
des; doch der Abgeſchickte, ein Adept in der
Kunſt der Jntrigue, wiederholte jene Vor-
ſtellungen taͤglich ſo oft, und wußte ein ſo
verhaßtes Licht daruͤber zu verbreiten, daß
Belphegor voll Zorn und Aerger, ihn von
ſich gehen hieß, und ihm drohte, ihn mit Ge-
walt von ſich zu entfernen, wenn er ihn mit
einem ſo widrigen Vortrage unterhalten woll-
te. Der Franzoſe ſagte ihm ganz gelaſſen,
daß er ein Mittel wuͤßte, ihn von einer ſo
ſchaudernden Jnferioritaͤt zu befreyen. Er bot
ihm den Schuz und große Verſprechen von
Seiten des ſegelmeſſiſchen Koͤnigs an, wenn
er ſich mit ihm wider ſeine Mitvaſallen be-
ſonders wider Fromaln vereinigen wollte, um
ihn wegen einer Grauſamkeit zu ſtrafen, die
er an etlichen Unterthanen ſeines Lehnherrn
begangen haben ſollte. Belphegor fuͤhlte ei-
nen gewiſſen Zug zur Einwilligung in ſich,
und gleichwohl zu gleicher Zeit ein Etwas,
das ihn davon zuruckriß. Er blieb wan-
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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/282>, abgerufen am 22.11.2024.
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