Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776."tern; ich sage dir nicht mehr so viel Schö- O Akante! o Welt! "Laß doch Akanten und die Welt in Ruhe! So lehre mich, Fromal, meinem Herzen ge- "O die Menschen können die Empfindung Doch, sezte er hinzu, indem er das Gespräch Die Antwort war: Nein. -- Nimm! „tern; ich ſage dir nicht mehr ſo viel Schoͤ- O Akante! o Welt! „Laß doch Akanten und die Welt in Ruhe! So lehre mich, Fromal, meinem Herzen ge- „O die Menſchen koͤnnen die Empfindung Doch, ſezte er hinzu, indem er das Geſpraͤch Die Antwort war: Nein. — Nimm! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0035" n="15"/> „tern; ich ſage dir nicht mehr ſo viel Schoͤ-<lb/> „nes und Begeiſterndes, aber deſto mehr<lb/> „Wahres: was kann <hi rendition="#fr">ich</hi> dafuͤr, daß dies<lb/> „weniger begeiſternd iſt. — Jch bin dir doch<lb/> „noch theuer, wie ſonſt?</p><lb/> <p>O Akante! o Welt!</p><lb/> <p>„Laß doch Akanten und die Welt in Ruhe!<lb/> „Verhuͤlle dich in Unempfindlichkeit! das iſt<lb/> „der beſte Mantel.</p><lb/> <p>So lehre mich, Fromal, meinem Herzen ge-<lb/> bieten, daß es nicht ſchlaͤgt, und meine Ge-<lb/> danken, ſich ſelbſt umbringen! —</p><lb/> <p>„O die Menſchen koͤnnen die Empfindung<lb/> „gar herrlich abſchleifen! Sie reiben an Ge-<lb/> „duld und Empfindung ſo lange, bis die<lb/> „Schaͤrfe ſtumpf iſt. —</p><lb/> <p>Doch, ſezte er hinzu, indem er das Geſpraͤch<lb/> abbrach, haſt du gar kein Geld mehr?</p><lb/> <p>Die Antwort war: Nein. — Nimm!<lb/> fuhr Fromal fort, hier theile ich meinen lez-<lb/> ten Reſt mit dir. Laß dich heilen, und dann<lb/> wandre, wohin dich dein Schickſal fuͤhrt!<lb/> Nimm dein Herz und deinen Verſtand mit,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0035]
„tern; ich ſage dir nicht mehr ſo viel Schoͤ-
„nes und Begeiſterndes, aber deſto mehr
„Wahres: was kann ich dafuͤr, daß dies
„weniger begeiſternd iſt. — Jch bin dir doch
„noch theuer, wie ſonſt?
O Akante! o Welt!
„Laß doch Akanten und die Welt in Ruhe!
„Verhuͤlle dich in Unempfindlichkeit! das iſt
„der beſte Mantel.
So lehre mich, Fromal, meinem Herzen ge-
bieten, daß es nicht ſchlaͤgt, und meine Ge-
danken, ſich ſelbſt umbringen! —
„O die Menſchen koͤnnen die Empfindung
„gar herrlich abſchleifen! Sie reiben an Ge-
„duld und Empfindung ſo lange, bis die
„Schaͤrfe ſtumpf iſt. —
Doch, ſezte er hinzu, indem er das Geſpraͤch
abbrach, haſt du gar kein Geld mehr?
Die Antwort war: Nein. — Nimm!
fuhr Fromal fort, hier theile ich meinen lez-
ten Reſt mit dir. Laß dich heilen, und dann
wandre, wohin dich dein Schickſal fuͤhrt!
Nimm dein Herz und deinen Verſtand mit,
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