Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.nüzlichsten Kampf wagen, muthig über Seen, Belphegorn schauderte bey dieser lebhaften anfien- *) Peter der Eremit, der die Kreutzzüge veran-
laßte. nuͤzlichſten Kampf wagen, muthig uͤber Seen, Belphegorn ſchauderte bey dieſer lebhaften anfien- *) Peter der Eremit, der die Kreutzzuͤge veran-
laßte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0160" n="154"/> nuͤzlichſten Kampf wagen, muthig uͤber Seen,<lb/> Berge und Schluͤnde hineilen, um in Nor-<lb/> den und Suͤden, in Oſten und Weſten die<lb/> Ketten zu zerſprengen, womit mein Ge-<lb/> ſchlecht an das Joch der maͤnnlichen Unter-<lb/> druͤckung angeſchmiedet iſt. O Freund!<lb/> haͤtteſt du Geiſt und Feuer genug, ſo koͤnn-<lb/> ten <hi rendition="#fr">wir</hi> zuerſt dieſe Lorbern einerndten! ſo<lb/> koͤnnten wir, wie der enthuſiaſtiſche Peter <note place="foot" n="*)">Peter der Eremit, der die Kreutzzuͤge veran-<lb/> laßte.</note><lb/> uͤber den Erdboden hinfliegen und Kaiſer,<lb/> Koͤnige und Fuͤrſten aufmuntern, dem hal-<lb/> ben Theile der Menſchheit Friede, Ruhe,<lb/> Freiheit und Gluͤckſeligkeit zu erkaͤmpfen!<lb/> Komm, Freund! Laß uns jeden, der Macht<lb/> hat, das ſchwarze Gemaͤlde der weiblichen<lb/> Sklaverey mit den ſchauderndſten Farben<lb/> vor die Augen halten, und wer dann keinen<lb/> Sporn in ſeinem Herze fuͤhlt, den treffe<lb/> Fluch, den verzehre der Donner des Him-<lb/> mels! den Feigen! den Nichtswuͤrdigen! —</p><lb/> <p>Belphegorn ſchauderte bey dieſer lebhaften<lb/> Deklamation, und er fuͤhlte in ſeinem Kopfe<lb/> ſo etwas, als wenn ſeine Einbildungskraft<lb/> <fw place="bottom" type="catch">anfien-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [154/0160]
nuͤzlichſten Kampf wagen, muthig uͤber Seen,
Berge und Schluͤnde hineilen, um in Nor-
den und Suͤden, in Oſten und Weſten die
Ketten zu zerſprengen, womit mein Ge-
ſchlecht an das Joch der maͤnnlichen Unter-
druͤckung angeſchmiedet iſt. O Freund!
haͤtteſt du Geiſt und Feuer genug, ſo koͤnn-
ten wir zuerſt dieſe Lorbern einerndten! ſo
koͤnnten wir, wie der enthuſiaſtiſche Peter *)
uͤber den Erdboden hinfliegen und Kaiſer,
Koͤnige und Fuͤrſten aufmuntern, dem hal-
ben Theile der Menſchheit Friede, Ruhe,
Freiheit und Gluͤckſeligkeit zu erkaͤmpfen!
Komm, Freund! Laß uns jeden, der Macht
hat, das ſchwarze Gemaͤlde der weiblichen
Sklaverey mit den ſchauderndſten Farben
vor die Augen halten, und wer dann keinen
Sporn in ſeinem Herze fuͤhlt, den treffe
Fluch, den verzehre der Donner des Him-
mels! den Feigen! den Nichtswuͤrdigen! —
Belphegorn ſchauderte bey dieſer lebhaften
Deklamation, und er fuͤhlte in ſeinem Kopfe
ſo etwas, als wenn ſeine Einbildungskraft
anfien-
*) Peter der Eremit, der die Kreutzzuͤge veran-
laßte.
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