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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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aufzuopfern gedachten: allein die Mogo-
lutschis
waren klüger als ihre Angreifer,
und entwischten ihnen, weil sie sich ihrer
ungleichen Kräfte sehr wohl bewußt waren.
Eine solche unverantwortliche Vereitlung
aller ihrer Absichten machte sie höchst unwil-
lig, daß die Mogolutschis ihre Hälfe zu
lieb hatten, um sie sich von ihnen zerbrechen
zu lassen, und die vereinigten Aldschehus
und Niungis faßten in ihrem Grimme den
rühmlichen Vorsatz, alle ihre tartarischen Ne-
benmenschen, deren sie nur habhaft werden
könnten, bis auf die Wurzel zu vertilgen.
Sie hielten Wort: sie schweiften nach allen
Himmelsgegenden zu, und welches Men-
schenkind in ihren Weg gerieth, das hatte
gelebt. Durch diese erhabne Tapferkeit
brachten sie es in wenig Jahren dahin, daß
in einem weitläuftigen Distrikte keine Spur
von Gottes Schöpfung mehr anzutref-
fen war.

Gerade zu einer Zeit als man eine Tro-
phee von Erwürgten errichtet hatte, führte
das Schicksal unsre beyden Wanderer unter
Mühseligkeiten und Hunger dahin: ihre
Kleidungen waren sehr abgenutzt, sie hielten

es also

aufzuopfern gedachten: allein die Mogo-
lutſchis
waren kluͤger als ihre Angreifer,
und entwiſchten ihnen, weil ſie ſich ihrer
ungleichen Kraͤfte ſehr wohl bewußt waren.
Eine ſolche unverantwortliche Vereitlung
aller ihrer Abſichten machte ſie hoͤchſt unwil-
lig, daß die Mogolutſchis ihre Haͤlfe zu
lieb hatten, um ſie ſich von ihnen zerbrechen
zu laſſen, und die vereinigten Aldſchehus
und Niungis faßten in ihrem Grimme den
ruͤhmlichen Vorſatz, alle ihre tartariſchen Ne-
benmenſchen, deren ſie nur habhaft werden
koͤnnten, bis auf die Wurzel zu vertilgen.
Sie hielten Wort: ſie ſchweiften nach allen
Himmelsgegenden zu, und welches Men-
ſchenkind in ihren Weg gerieth, das hatte
gelebt. Durch dieſe erhabne Tapferkeit
brachten ſie es in wenig Jahren dahin, daß
in einem weitlaͤuftigen Diſtrikte keine Spur
von Gottes Schoͤpfung mehr anzutref-
fen war.

Gerade zu einer Zeit als man eine Tro-
phee von Erwuͤrgten errichtet hatte, fuͤhrte
das Schickſal unſre beyden Wanderer unter
Muͤhſeligkeiten und Hunger dahin: ihre
Kleidungen waren ſehr abgenutzt, ſie hielten

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[160/0166] aufzuopfern gedachten: allein die Mogo- lutſchis waren kluͤger als ihre Angreifer, und entwiſchten ihnen, weil ſie ſich ihrer ungleichen Kraͤfte ſehr wohl bewußt waren. Eine ſolche unverantwortliche Vereitlung aller ihrer Abſichten machte ſie hoͤchſt unwil- lig, daß die Mogolutſchis ihre Haͤlfe zu lieb hatten, um ſie ſich von ihnen zerbrechen zu laſſen, und die vereinigten Aldſchehus und Niungis faßten in ihrem Grimme den ruͤhmlichen Vorſatz, alle ihre tartariſchen Ne- benmenſchen, deren ſie nur habhaft werden koͤnnten, bis auf die Wurzel zu vertilgen. Sie hielten Wort: ſie ſchweiften nach allen Himmelsgegenden zu, und welches Men- ſchenkind in ihren Weg gerieth, das hatte gelebt. Durch dieſe erhabne Tapferkeit brachten ſie es in wenig Jahren dahin, daß in einem weitlaͤuftigen Diſtrikte keine Spur von Gottes Schoͤpfung mehr anzutref- fen war. Gerade zu einer Zeit als man eine Tro- phee von Erwuͤrgten errichtet hatte, fuͤhrte das Schickſal unſre beyden Wanderer unter Muͤhſeligkeiten und Hunger dahin: ihre Kleidungen waren ſehr abgenutzt, ſie hielten es alſo

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/166>, abgerufen am 22.12.2024.