Ja, er selbst, dieser gewissenlose Mann, verwickelte uns in feingewebte Schwierigkei- ten, die uns den Besitz der Erbschaft lange Zeit aufhielten. --
Fromal! Er that das? --
Ja, und zwar aus einem Grolle wider den Erblasser und aus Habsucht, ein Stück Landes zu besitzen, welches an einem seiner Gärten stieß, den er dadurch zu erweitern wünschte. Der Verwandte, den wir beerb- ten, schlug ihm sein Ansuchen darum etliche Mal ab, aus welchen Ursachen weiß ich nicht; und hätte der ruchlose Fromal ihn nicht gefürchtet, so würde er ohne Bedenken Gewalt gebraucht haben, zu seinem Zwecke zu gelangen; allein da ihm seine eigne Sicherheit dieses widerrieth, so versteckte er sich hinter tausend Kunstgriffe, die ihm aber unser Verwandter glücklich zu vereiteln wuß- te; doch ließ die Vereitelung einen Groll in ihm zurück, den nichts als unser Verlust versöhnen konnte --
Alles dieß that Fromal? --
Ja, alles that er, der Ungerechte! Er legte uns mannichfaltige Fallstricke, als
unser
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Fromal? rief Belphegor erſtaunt. —
Ja, er ſelbſt, dieſer gewiſſenloſe Mann, verwickelte uns in feingewebte Schwierigkei- ten, die uns den Beſitz der Erbſchaft lange Zeit aufhielten. —
Fromal! Er that das? —
Ja, und zwar aus einem Grolle wider den Erblaſſer und aus Habſucht, ein Stuͤck Landes zu beſitzen, welches an einem ſeiner Gaͤrten ſtieß, den er dadurch zu erweitern wuͤnſchte. Der Verwandte, den wir beerb- ten, ſchlug ihm ſein Anſuchen darum etliche Mal ab, aus welchen Urſachen weiß ich nicht; und haͤtte der ruchloſe Fromal ihn nicht gefuͤrchtet, ſo wuͤrde er ohne Bedenken Gewalt gebraucht haben, zu ſeinem Zwecke zu gelangen; allein da ihm ſeine eigne Sicherheit dieſes widerrieth, ſo verſteckte er ſich hinter tauſend Kunſtgriffe, die ihm aber unſer Verwandter gluͤcklich zu vereiteln wuß- te; doch ließ die Vereitelung einen Groll in ihm zuruͤck, den nichts als unſer Verluſt verſoͤhnen konnte —
Alles dieß that Fromal? —
Ja, alles that er, der Ungerechte! Er legte uns mannichfaltige Fallſtricke, als
unſer
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Fromal? rief Belphegor erſtaunt. —
Ja, er ſelbſt, dieſer gewiſſenloſe Mann,
verwickelte uns in feingewebte Schwierigkei-
ten, die uns den Beſitz der Erbſchaft lange
Zeit aufhielten. —
Fromal! Er that das? —
Ja, und zwar aus einem Grolle wider
den Erblaſſer und aus Habſucht, ein Stuͤck
Landes zu beſitzen, welches an einem ſeiner
Gaͤrten ſtieß, den er dadurch zu erweitern
wuͤnſchte. Der Verwandte, den wir beerb-
ten, ſchlug ihm ſein Anſuchen darum etliche
Mal ab, aus welchen Urſachen weiß ich
nicht; und haͤtte der ruchloſe Fromal ihn
nicht gefuͤrchtet, ſo wuͤrde er ohne Bedenken
Gewalt gebraucht haben, zu ſeinem Zwecke
zu gelangen; allein da ihm ſeine eigne
Sicherheit dieſes widerrieth, ſo verſteckte er
ſich hinter tauſend Kunſtgriffe, die ihm aber
unſer Verwandter gluͤcklich zu vereiteln wuß-
te; doch ließ die Vereitelung einen Groll in
ihm zuruͤck, den nichts als unſer Verluſt
verſoͤhnen konnte —
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Ja, alles that er, der Ungerechte! Er
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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/267>, abgerufen am 15.06.2024.
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