te das Vieh mit ihr, oder was es sonst hier zu Lande zu thun giebt: die afrikanische Sonne würde ia wohl mit der Zeit einen hübschen Neger aus mir machen. -- Kurz in meinem Herze war sie schon völlig meine zweyte Frau. Endlich kamen zu ihren Bit- ten gar Thränen, so recht aus der Empfin- dung herausgeweinte Thränen, daß ich al- ter Narr neben ihr saß und eine nach der andern unter die ihrigen auf ihren Schoos fallen ließ. Sie schlang ihre Negerarme um meinen Hals, und während der Umar- mung tröpfelte eine Thräne auf meinen lin- ken Backen -- Brüderchen, die brannte! die brannte, daß mir die Wärme bis zur Zehe herunter lief; ich schwitzte, das Herz klopfte, alle meine fünf Sinne waren in Bewegung, und in meinem Kopfe gieng es so verwirrt her, wie in der Welt -- alles unter und über einander! Ich konnte nicht anders, ich mußte ihr versprechen, sie von dem Sklavenhändler zu erretten. Was für eine Freude, als sie das hörte! wie unsin- nig sprang und hüpfte sie, und fiel mir um den Hals, um die Kniee, drückte mir die Hand, streichelte mir die Backen, daß ich
wie
te das Vieh mit ihr, oder was es ſonſt hier zu Lande zu thun giebt: die afrikaniſche Sonne wuͤrde ia wohl mit der Zeit einen huͤbſchen Neger aus mir machen. — Kurz in meinem Herze war ſie ſchon voͤllig meine zweyte Frau. Endlich kamen zu ihren Bit- ten gar Thraͤnen, ſo recht aus der Empfin- dung herausgeweinte Thraͤnen, daß ich al- ter Narr neben ihr ſaß und eine nach der andern unter die ihrigen auf ihren Schoos fallen ließ. Sie ſchlang ihre Negerarme um meinen Hals, und waͤhrend der Umar- mung troͤpfelte eine Thraͤne auf meinen lin- ken Backen — Bruͤderchen, die brannte! die brannte, daß mir die Waͤrme bis zur Zehe herunter lief; ich ſchwitzte, das Herz klopfte, alle meine fuͤnf Sinne waren in Bewegung, und in meinem Kopfe gieng es ſo verwirrt her, wie in der Welt — alles unter und uͤber einander! Ich konnte nicht anders, ich mußte ihr verſprechen, ſie von dem Sklavenhaͤndler zu erretten. Was fuͤr eine Freude, als ſie das hoͤrte! wie unſin- nig ſprang und huͤpfte ſie, und fiel mir um den Hals, um die Kniee, druͤckte mir die Hand, ſtreichelte mir die Backen, daß ich
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te das Vieh mit ihr, oder was es ſonſt hier
zu Lande zu thun giebt: die afrikaniſche
Sonne wuͤrde ia wohl mit der Zeit einen
huͤbſchen Neger aus mir machen. — Kurz
in meinem Herze war ſie ſchon voͤllig meine
zweyte Frau. Endlich kamen zu ihren Bit-
ten gar Thraͤnen, ſo recht aus der Empfin-
dung herausgeweinte Thraͤnen, daß ich al-
ter Narr neben ihr ſaß und eine nach der
andern unter die ihrigen auf ihren Schoos
fallen ließ. Sie ſchlang ihre Negerarme
um meinen Hals, und waͤhrend der Umar-
mung troͤpfelte eine Thraͤne auf meinen lin-
ken Backen — Bruͤderchen, die brannte!
die brannte, daß mir die Waͤrme bis zur
Zehe herunter lief; ich ſchwitzte, das Herz
klopfte, alle meine fuͤnf Sinne waren in
Bewegung, und in meinem Kopfe gieng es
ſo verwirrt her, wie in der Welt — alles
unter und uͤber einander! Ich konnte nicht
anders, ich mußte ihr verſprechen, ſie von
dem Sklavenhaͤndler zu erretten. Was fuͤr
eine Freude, als ſie das hoͤrte! wie unſin-
nig ſprang und huͤpfte ſie, und fiel mir um
den Hals, um die Kniee, druͤckte mir die
Hand, ſtreichelte mir die Backen, daß ich
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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/28>, abgerufen am 28.11.2024.
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