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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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sie diejenige Schöne, von welcher sie ihn em-
pfiengen, als Sklaven unter sich gebracht
hat; und wenn man der Meerkatzen über-
drüßig ist, so ist es die einzige Zeitverkür-
zung unter ihnen, einander die Schnitte
vorzuzählen, mit welchen eine jede ihre ver-
meinten Sklaven gebrandmahlt hat. Ich
begab mich auf den Weg und wandelte
langsam mit trauriger Beklemmung von
dem Orte, wo ich meine beste Zaninny
zurückließ. -- Doch, dachte ich, wer weiß,
wozu dies gut ist, daß du sie verlieren muß-
test? Vielleicht -- ach, wer kann sich alles
Böse denken, dem ich dadurch entkommen
bin, und alles Gute, das ich möglicher
Weise dadurch erlangen kann? Wer weiß,
wozu es gut ist? -- Mit diesem Gedanken
beruhigte ich mich auf meinem Marsche und
kam mit ihnen zu den Emunkis, einem
elenden Volke, das unter dem abscheulich-
sten Regimente lebte. Ihr Herr war der
geilste, geizigste, grausamste Tyrann der Erde.
Meine Ankunft fiel auf einen Tag, wo alles
in der größten Feierlichkeit war. Der neue
Despot hatte den Thron bestiegen und nach
dem dasigen Staatsrechte seinen übrigen zwey

und
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ſie diejenige Schoͤne, von welcher ſie ihn em-
pfiengen, als Sklaven unter ſich gebracht
hat; und wenn man der Meerkatzen uͤber-
druͤßig iſt, ſo iſt es die einzige Zeitverkuͤr-
zung unter ihnen, einander die Schnitte
vorzuzaͤhlen, mit welchen eine jede ihre ver-
meinten Sklaven gebrandmahlt hat. Ich
begab mich auf den Weg und wandelte
langſam mit trauriger Beklemmung von
dem Orte, wo ich meine beſte Zaninny
zuruͤckließ. — Doch, dachte ich, wer weiß,
wozu dies gut iſt, daß du ſie verlieren muß-
teſt? Vielleicht — ach, wer kann ſich alles
Boͤſe denken, dem ich dadurch entkommen
bin, und alles Gute, das ich moͤglicher
Weiſe dadurch erlangen kann? Wer weiß,
wozu es gut iſt? — Mit dieſem Gedanken
beruhigte ich mich auf meinem Marſche und
kam mit ihnen zu den Emunkis, einem
elenden Volke, das unter dem abſcheulich-
ſten Regimente lebte. Ihr Herr war der
geilſte, geizigſte, grauſamſte Tyrann der Erde.
Meine Ankunft fiel auf einen Tag, wo alles
in der groͤßten Feierlichkeit war. Der neue
Deſpot hatte den Thron beſtiegen und nach
dem daſigen Staatsrechte ſeinen uͤbrigen zwey

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[35/0041] ſie diejenige Schoͤne, von welcher ſie ihn em- pfiengen, als Sklaven unter ſich gebracht hat; und wenn man der Meerkatzen uͤber- druͤßig iſt, ſo iſt es die einzige Zeitverkuͤr- zung unter ihnen, einander die Schnitte vorzuzaͤhlen, mit welchen eine jede ihre ver- meinten Sklaven gebrandmahlt hat. Ich begab mich auf den Weg und wandelte langſam mit trauriger Beklemmung von dem Orte, wo ich meine beſte Zaninny zuruͤckließ. — Doch, dachte ich, wer weiß, wozu dies gut iſt, daß du ſie verlieren muß- teſt? Vielleicht — ach, wer kann ſich alles Boͤſe denken, dem ich dadurch entkommen bin, und alles Gute, das ich moͤglicher Weiſe dadurch erlangen kann? Wer weiß, wozu es gut iſt? — Mit dieſem Gedanken beruhigte ich mich auf meinem Marſche und kam mit ihnen zu den Emunkis, einem elenden Volke, das unter dem abſcheulich- ſten Regimente lebte. Ihr Herr war der geilſte, geizigſte, grauſamſte Tyrann der Erde. Meine Ankunft fiel auf einen Tag, wo alles in der groͤßten Feierlichkeit war. Der neue Deſpot hatte den Thron beſtiegen und nach dem daſigen Staatsrechte ſeinen uͤbrigen zwey und C 3

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/41>, abgerufen am 29.11.2024.