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Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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nen Schritt, und nun bog er rechts ein -- und wahrhaftig ! Da fehlten die schönsten Bäume vor der Thür, und allerhand Strauchwerk lag auf der Erde herum, und auf dem Hof war geschlagenes Holz aufgeschichtet. Das Herz wollte ihm zerspringen vor Zorn und Schmerz. Wer hatte ihm das gethan?

Er hatte gedacht, vorbei zu gehen und zuerst bei Petrick anzuklopfen, um Grita einen Besuch abzustatten, aber sein Fuß war wie gebannt, er konnte nicht weiter. In der Stube brannte Licht hinter den befrornen Scheiben. Es zog ihn da hinein.

Die Hausthür war von innen verriegelt. Man pflegte sonst nicht so vorsichtig zu sein. Er pochte heftig an, wie Jemand, der seinen Aerger schon außen zu erkennen giebt, ungerechtfertigterweise ausgeschlossen zu sein. Es war ihm gewiß, daß sein Vater offnen würde, und er rief deßhalb, schon ehe die Thür noch halb aufgezogen war, zornig hinein: Wer hat meine Birken heruntergeschlagen? -- Zu seiner größten Verwunderung fragte eine ganz fremde Stimme heraus: Was giebt's denn so spät? und als er nun zögerte und zurückschaute, ob er auch wirklich in Wanagischken und auf seinem Hofe sei, beugte sich eine weiße Zipfelmütze um den Thürpfosten, und die Frage wurde wiederholt.

Wer bist du? fragte Ansas erschreckt. Er war abergläubisch, wie alle Littauer, und glaubte einen Geist zu sehen.

nen Schritt, und nun bog er rechts ein — und wahrhaftig ! Da fehlten die schönsten Bäume vor der Thür, und allerhand Strauchwerk lag auf der Erde herum, und auf dem Hof war geschlagenes Holz aufgeschichtet. Das Herz wollte ihm zerspringen vor Zorn und Schmerz. Wer hatte ihm das gethan?

Er hatte gedacht, vorbei zu gehen und zuerst bei Petrick anzuklopfen, um Grita einen Besuch abzustatten, aber sein Fuß war wie gebannt, er konnte nicht weiter. In der Stube brannte Licht hinter den befrornen Scheiben. Es zog ihn da hinein.

Die Hausthür war von innen verriegelt. Man pflegte sonst nicht so vorsichtig zu sein. Er pochte heftig an, wie Jemand, der seinen Aerger schon außen zu erkennen giebt, ungerechtfertigterweise ausgeschlossen zu sein. Es war ihm gewiß, daß sein Vater offnen würde, und er rief deßhalb, schon ehe die Thür noch halb aufgezogen war, zornig hinein: Wer hat meine Birken heruntergeschlagen? — Zu seiner größten Verwunderung fragte eine ganz fremde Stimme heraus: Was giebt's denn so spät? und als er nun zögerte und zurückschaute, ob er auch wirklich in Wanagischken und auf seinem Hofe sei, beugte sich eine weiße Zipfelmütze um den Thürpfosten, und die Frage wurde wiederholt.

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[0076] nen Schritt, und nun bog er rechts ein — und wahrhaftig ! Da fehlten die schönsten Bäume vor der Thür, und allerhand Strauchwerk lag auf der Erde herum, und auf dem Hof war geschlagenes Holz aufgeschichtet. Das Herz wollte ihm zerspringen vor Zorn und Schmerz. Wer hatte ihm das gethan? Er hatte gedacht, vorbei zu gehen und zuerst bei Petrick anzuklopfen, um Grita einen Besuch abzustatten, aber sein Fuß war wie gebannt, er konnte nicht weiter. In der Stube brannte Licht hinter den befrornen Scheiben. Es zog ihn da hinein. Die Hausthür war von innen verriegelt. Man pflegte sonst nicht so vorsichtig zu sein. Er pochte heftig an, wie Jemand, der seinen Aerger schon außen zu erkennen giebt, ungerechtfertigterweise ausgeschlossen zu sein. Es war ihm gewiß, daß sein Vater offnen würde, und er rief deßhalb, schon ehe die Thür noch halb aufgezogen war, zornig hinein: Wer hat meine Birken heruntergeschlagen? — Zu seiner größten Verwunderung fragte eine ganz fremde Stimme heraus: Was giebt's denn so spät? und als er nun zögerte und zurückschaute, ob er auch wirklich in Wanagischken und auf seinem Hofe sei, beugte sich eine weiße Zipfelmütze um den Thürpfosten, und die Frage wurde wiederholt. Wer bist du? fragte Ansas erschreckt. Er war abergläubisch, wie alle Littauer, und glaubte einen Geist zu sehen.

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T13:07:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T13:07:21Z)

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Zitationshilfe: Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wichert_grita_1910/76>, abgerufen am 21.11.2024.