Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.gelangen verhoffen / vnnd also dem lieben GOtt noch dancken / daß wir mügen auffgelöset werden / vnsere Irrdische Hütten verlassen vnd ablegen / vnnd alles dahinden lassen / was vns in diesem leben auff dem engen Wege zur Seligkeit sehr beschwerlich vnd geferlich gewesen ist. Darinnen ist vns der heylig Apostel Paulus herrlich für gangen / laut seiner Wort: Phil. 3. V. 13. Eins sage ich: Ich vergesse was dahinden ist / vnnd strecke mich zu deme / das da fornen ist / vnnd jage nach dem fürgesteckten Ziel / nach dem Kleinot / welches fürhelt die Himmlische Beruffung GOttes in Christo JEsu. Weil solches aber bey Glück vnnd guten Tagen vnserm Fleisch vnd Blut gar nicht einwil / so ists sehr heylsamb vnnd nützlich / daß vns diß leben mit Creutz vnnd Trübsal wol gesaltzen vnnd verbittert werde. Denn gleicherweise wie die Epicurischen Helde zusauffen vnnd zufressen des Schlaffes weinig achten / sein des Morgens früh auff außzusauffen was eingeschenckent ist / vnnd sitzen des Nachts biß sie der Wein erhitze / vnd da sie schon einmahl einschlaffen / so liegen sie da doch in jhrem Treck / vnd Kleidern wie die Mastsäw. Also sagt auch Syrach von dem Schlaff des zeitlichen Todes: Cap. 41. OTod wie bitter bistu / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tag vnd genug hat vnd ohn Sorgen lebet / vnd deme es woll gehet in allen dingen vnd noch woll essen mag. Hergegen aber gelangen verhoffen / vnnd also dem lieben GOtt noch dancken / daß wir mügen auffgelöset werden / vnsere Irrdische Hütten verlassen vnd ablegen / vnnd alles dahinden lassen / was vns in diesem leben auff dem engen Wege zur Seligkeit sehr beschwerlich vnd geferlich gewesen ist. Darinnen ist vns der heylig Apostel Paulus herrlich für gangen / laut seiner Wort: Phil. 3. V. 13. Eins sage ich: Ich vergesse was dahinden ist / vnnd strecke mich zu deme / das da fornen ist / vnnd jage nach dem fürgesteckten Ziel / nach dem Kleinot / welches fürhelt die Himmlische Beruffung GOttes in Christo JEsu. Weil solches aber bey Glück vnnd guten Tagen vnserm Fleisch vnd Blut gar nicht einwil / so ists sehr heylsamb vnnd nützlich / daß vns diß leben mit Creutz vnnd Trübsal wol gesaltzen vnnd verbittert werde. Denn gleicherweise wie die Epicurischen Helde zusauffen vnnd zufressen des Schlaffes weinig achten / sein des Morgens früh auff außzusauffen was eingeschenckent ist / vnnd sitzen des Nachts biß sie der Wein erhitze / vnd da sie schon einmahl einschlaffen / so liegen sie da doch in jhrem Treck / vnd Kleidern wie die Mastsäw. Also sagt auch Syrach von dem Schlaff des zeitlichen Todes: Cap. 41. OTod wie bitter bistu / weñ an dich gedencket ein Mensch / der gute Tag vnd genug hat vnd ohn Sorgen lebet / vnd deme es woll gehet in allen dingen vnd noch woll essen mag. Hergegen aber <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0043"/> gelangen verhoffen / vnnd also dem lieben GOtt noch dancken / daß wir mügen auffgelöset werden / vnsere Irrdische Hütten verlassen vnd ablegen / vnnd alles dahinden lassen / was vns in diesem leben auff dem engen Wege zur Seligkeit sehr beschwerlich vnd geferlich gewesen ist. Darinnen ist vns der heylig Apostel Paulus herrlich für gangen / laut seiner Wort: Phil. 3. V. 13. Eins sage ich: Ich vergesse was dahinden ist / vnnd strecke mich zu deme / das da fornen ist / vnnd jage nach dem fürgesteckten Ziel / nach dem Kleinot / welches fürhelt die Himmlische Beruffung GOttes in Christo JEsu.</p> <p>Weil solches aber bey Glück vnnd guten Tagen vnserm Fleisch vnd Blut gar nicht einwil / so ists sehr heylsamb vnnd nützlich / daß vns diß leben mit Creutz vnnd Trübsal wol gesaltzen vnnd verbittert werde. Denn gleicherweise wie die Epicurischen Helde zusauffen vnnd zufressen des Schlaffes weinig achten / sein des Morgens früh auff außzusauffen was eingeschenckent ist / vnnd sitzen des Nachts biß sie der Wein erhitze / vnd da sie schon einmahl einschlaffen / so liegen sie da doch in jhrem Treck / vnd Kleidern wie die Mastsäw. Also sagt auch Syrach von dem Schlaff des zeitlichen Todes: Cap. 41. OTod wie bitter bistu / weñ an dich gedencket ein Mensch / der gute Tag vnd genug hat vnd ohn Sorgen lebet / vnd deme es woll gehet in allen dingen vnd noch woll essen mag. Hergegen aber </p> </div> </body> </text> </TEI> [0043]
gelangen verhoffen / vnnd also dem lieben GOtt noch dancken / daß wir mügen auffgelöset werden / vnsere Irrdische Hütten verlassen vnd ablegen / vnnd alles dahinden lassen / was vns in diesem leben auff dem engen Wege zur Seligkeit sehr beschwerlich vnd geferlich gewesen ist. Darinnen ist vns der heylig Apostel Paulus herrlich für gangen / laut seiner Wort: Phil. 3. V. 13. Eins sage ich: Ich vergesse was dahinden ist / vnnd strecke mich zu deme / das da fornen ist / vnnd jage nach dem fürgesteckten Ziel / nach dem Kleinot / welches fürhelt die Himmlische Beruffung GOttes in Christo JEsu.
Weil solches aber bey Glück vnnd guten Tagen vnserm Fleisch vnd Blut gar nicht einwil / so ists sehr heylsamb vnnd nützlich / daß vns diß leben mit Creutz vnnd Trübsal wol gesaltzen vnnd verbittert werde. Denn gleicherweise wie die Epicurischen Helde zusauffen vnnd zufressen des Schlaffes weinig achten / sein des Morgens früh auff außzusauffen was eingeschenckent ist / vnnd sitzen des Nachts biß sie der Wein erhitze / vnd da sie schon einmahl einschlaffen / so liegen sie da doch in jhrem Treck / vnd Kleidern wie die Mastsäw. Also sagt auch Syrach von dem Schlaff des zeitlichen Todes: Cap. 41. OTod wie bitter bistu / weñ an dich gedencket ein Mensch / der gute Tag vnd genug hat vnd ohn Sorgen lebet / vnd deme es woll gehet in allen dingen vnd noch woll essen mag. Hergegen aber
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