Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.wenn einer seines Beruffs denn gantzen Tage gewartet vnnd sich woll abgemattet hatt / da ist jhm der Schlaff ein fein gewünschtes ding / der befehlt sich GOtt / vnd schlefft sanffte vnd susse ein: Inmassen denn auch solchs der Prediger Salomonis zeiget Cap. 5. wer arbeiet / dem ist der Schlaff süsse / er habe wenig oder viel gessen: Also wer alhier in dem Weinberg des Creutzes arbeiten muß / eine Wiederwertigkeit nach der ander vber sich lassen außgehen / deme ist der Todt ein hoch gewünschetes ding / der frewet sich seins Sterbstündeleins / vnd hatt lust ab zu scheiden / vnd wenn es heranner rücket / so befehlet er sich GOtt / vnd fehrt ohn alle sorgen / mit Friede vnnd Frewde in einem süssen Schlaff dahin. Inmassen auch Syrach sagt: Cap. 41. OTodt wie woll thustu dem Dürfftigen / der da Schwach vnd Alt ist der in allen Sorgen steckt / vnd nichs bessers zuhoffen noch zu gewarten hatt. Zum dritten ists geschehen zum mechtigen / krefftigen Trost / denen die da loßdrücken müssen. Denn fürs erste wie die Schlaffenden in dem Schlaff Ruhen von der Arbeit / vnd dazu offtermals verschlaffen ein groß getrosch / viel deuten vnd Leutten / viel Klingen vnd Singen / viel Regen / Donner vnd Vngewitter / also gehets mit denen / welche im HErren Seliglich Entschlaffen: Se kommen zum Friede vnd Ruhe / da das köstlichste dieses lebens ist lauter Mühe vnnd Arbeit gewesen / aut des 90. Psalmen / verschlaffen viel Vnfal / Hertz- wenn einer seines Beruffs deñ gantzen Tage gewartet vnnd sich woll abgemattet hatt / da ist jhm der Schlaff ein fein gewünschtes ding / der befehlt sich GOtt / vnd schlefft sanffte vnd susse ein: Inmassen deñ auch solchs der Prediger Salomonis zeiget Cap. 5. wer arbeiet / dem ist der Schlaff süsse / er habe wenig oder viel gessen: Also wer alhier in dem Weinberg des Creutzes arbeiten muß / eine Wiederwertigkeit nach der ander vber sich lassen außgehen / deme ist der Todt ein hoch gewünschetes ding / der frewet sich seins Sterbstündeleins / vnd hatt lust ab zu scheiden / vnd wenn es heranner rücket / so befehlet er sich GOtt / vnd fehrt ohn alle sorgen / mit Friede vnnd Frewde in einem süssen Schlaff dahin. Inmassen auch Syrach sagt: Cap. 41. OTodt wie woll thustu dem Dürfftigen / der da Schwach vnd Alt ist der in allen Sorgen steckt / vnd nichs bessers zuhoffen noch zu gewarten hatt. Zum dritten ists geschehen zum mechtigẽ / krefftigen Trost / denen die da loßdrücken müssẽ. Deñ fürs erste wie die Schlaffenden in dem Schlaff Ruhen von der Arbeit / vnd dazu offtermals verschlaffẽ ein groß getrosch / viel deuten vnd Leutten / viel Klingen vnd Singen / viel Regen / Donner vnd Vngewitter / also gehets mit denen / welche im HErren Seliglich Entschlaffen: Se kommen zum Friede vnd Ruhe / da das köstlichste dieses lebens ist lauter Mühe vnnd Arbeit gewesen / aut des 90. Psalmen / verschlaffen viel Vnfal / Hertz- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0044"/> wenn einer seines Beruffs deñ gantzen Tage gewartet vnnd sich woll abgemattet hatt / da ist jhm der Schlaff ein fein gewünschtes ding / der befehlt sich GOtt / vnd schlefft sanffte vnd susse ein: Inmassen deñ auch solchs der Prediger Salomonis zeiget Cap. 5. wer arbeiet / dem ist der Schlaff süsse / er habe wenig oder viel gessen: Also wer alhier in dem Weinberg des Creutzes arbeiten muß / eine Wiederwertigkeit nach der ander vber sich lassen außgehen / deme ist der Todt ein hoch gewünschetes ding / der frewet sich seins Sterbstündeleins / vnd hatt lust ab zu scheiden / vnd wenn es heranner rücket / so befehlet er sich GOtt / vnd fehrt ohn alle sorgen / mit Friede vnnd Frewde in einem süssen Schlaff dahin. Inmassen auch Syrach sagt: Cap. 41. OTodt wie woll thustu dem Dürfftigen / der da Schwach vnd Alt ist der in allen Sorgen steckt / vnd nichs bessers zuhoffen noch zu gewarten hatt.</p> <p>Zum dritten ists geschehen zum mechtigẽ / krefftigen Trost / denen die da loßdrücken müssẽ. Deñ fürs erste wie die Schlaffenden in dem Schlaff Ruhen von der Arbeit / vnd dazu offtermals verschlaffẽ ein groß getrosch / viel deuten vnd Leutten / viel Klingen vnd Singen / viel Regen / Donner vnd Vngewitter / also gehets mit denen / welche im HErren Seliglich Entschlaffen: Se kommen zum Friede vnd Ruhe / da das köstlichste dieses lebens ist lauter Mühe vnnd Arbeit gewesen / aut des 90. Psalmen / verschlaffen viel Vnfal / Hertz- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0044]
wenn einer seines Beruffs deñ gantzen Tage gewartet vnnd sich woll abgemattet hatt / da ist jhm der Schlaff ein fein gewünschtes ding / der befehlt sich GOtt / vnd schlefft sanffte vnd susse ein: Inmassen deñ auch solchs der Prediger Salomonis zeiget Cap. 5. wer arbeiet / dem ist der Schlaff süsse / er habe wenig oder viel gessen: Also wer alhier in dem Weinberg des Creutzes arbeiten muß / eine Wiederwertigkeit nach der ander vber sich lassen außgehen / deme ist der Todt ein hoch gewünschetes ding / der frewet sich seins Sterbstündeleins / vnd hatt lust ab zu scheiden / vnd wenn es heranner rücket / so befehlet er sich GOtt / vnd fehrt ohn alle sorgen / mit Friede vnnd Frewde in einem süssen Schlaff dahin. Inmassen auch Syrach sagt: Cap. 41. OTodt wie woll thustu dem Dürfftigen / der da Schwach vnd Alt ist der in allen Sorgen steckt / vnd nichs bessers zuhoffen noch zu gewarten hatt.
Zum dritten ists geschehen zum mechtigẽ / krefftigen Trost / denen die da loßdrücken müssẽ. Deñ fürs erste wie die Schlaffenden in dem Schlaff Ruhen von der Arbeit / vnd dazu offtermals verschlaffẽ ein groß getrosch / viel deuten vnd Leutten / viel Klingen vnd Singen / viel Regen / Donner vnd Vngewitter / also gehets mit denen / welche im HErren Seliglich Entschlaffen: Se kommen zum Friede vnd Ruhe / da das köstlichste dieses lebens ist lauter Mühe vnnd Arbeit gewesen / aut des 90. Psalmen / verschlaffen viel Vnfal / Hertz-
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/44>, abgerufen am 16.07.2024. |