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Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618.

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zu vielen vnterschie denen mahlen durchlesen / hat diß Sprüchlein nicht allein zu seinem Symbolo erwehlet / sondern auch in seinen Todesnöthen bekant / daß es sein bestes Cordial vnd Hertzquickung were. Wie er denn auch mit demselben sein Leben sanfft vnd seliglich beschlossen hat.

Das Erste Schreckbild rühret her von dem brennenden Zorn GOTtes wider die Sünde / welcher halben wir alle von Natur Kinder des Zorns seyn / Ephes. 2. Vnnd von GOTT abgescheiden / Esa. 59. Denn er ist kein GOTT dem Gottloses wesen gefalle / Wer böse ist / bleibt nicht für jhm / Psal. 5. v. 5. Er ist Gerecht / vnnd hat Gerechtigkeit Lieb / Psal. 11. vers 7. Aber alle die vbel thun / seyn ein Grewel für jhm / Deut. 25. vers. 6. Der Gottlosen Weg ist dem HErrn ein Grewel / Prov. 15. v. 9. Gottes Zorn vom Himmel wird offenbar vber alles Gottloses wesen / Rom. 1. vers. 18. Er spricht selber / Exod. 20. v 5. Ich der HErr dein GOtt / bin ein eifferiger GOtt / der da heimbsucht der Väter Missethat an den Kindern / biß in das dritte vnnd vierdte Glied / die mich hassen. Vnd thue Barmhertzigkeit an vielen Tausenden / die mich Lieb haben / vnd meine Gebot halten.

Was es aber vor ein erschrecklich ding sey vmb den Zorn Gottes / vnnd was er für Furcht vnnd Zagen mit sich bringe / sehen wir in hellen Sprüchen: Deut. 32. vers. 22. Das Fewer ist angangen durch meinen Zorn / vnnd wird brennen / biß in die vnterste Hell hinein / Psal. 18. vers 8. etc. Die Erde bebete vnnd ward beweget / vnnd die Grundfeste der Berge regeten sich vnnd bebeten / da er zornig ward / Dampff gieng auff von seiner Nasen / vnnd verzehrend Fewer von seinem Munde / daß es davon blitzet / Nahum 1. vers. 5. Wer kan für seinem Zorn stehen? Vnnd wer kan für seinem Grimm bleiben? Sein Zorn brennet wie Fewer / vnnd die Felsen zuspringen für jhm.

zu vielen vnterschie denen mahlen durchlesen / hat diß Sprüchlein nicht allein zu seinem Symbolo erwehlet / sondern auch in seinen Todesnöthen bekant / daß es sein bestes Cordial vnd Hertzquickung were. Wie er denn auch mit demselben sein Leben sanfft vnd seliglich beschlossen hat.

Das Erste Schreckbild rühret her von dem brennenden Zorn GOTtes wider die Sünde / welcher halben wir alle von Natur Kinder des Zorns seyn / Ephes. 2. Vnnd von GOTT abgescheiden / Esa. 59. Denn er ist kein GOTT dem Gottloses wesen gefalle / Wer böse ist / bleibt nicht für jhm / Psal. 5. v. 5. Er ist Gerecht / vnnd hat Gerechtigkeit Lieb / Psal. 11. vers 7. Aber alle die vbel thun / seyn ein Grewel für jhm / Deut. 25. vers. 6. Der Gottlosen Weg ist dem HErrn ein Grewel / Prov. 15. v. 9. Gottes Zorn vom Himmel wird offenbar vber alles Gottloses wesen / Rom. 1. vers. 18. Er spricht selber / Exod. 20. v 5. Ich der HErr dein GOtt / bin ein eifferiger GOtt / der da heimbsucht der Väter Missethat an den Kindern / biß in das dritte vnnd vierdte Glied / die mich hassen. Vnd thue Barmhertzigkeit an vielen Tausenden / die mich Lieb haben / vnd meine Gebot halten.

Was es aber vor ein erschrecklich ding sey vmb den Zorn Gottes / vnnd was er für Furcht vnnd Zagen mit sich bringe / sehen wir in hellen Sprüchen: Deut. 32. vers. 22. Das Fewer ist angangen durch meinen Zorn / vnnd wird brennen / biß in die vnterste Hell hinein / Psal. 18. vers 8. etc. Die Erde bebete vnnd ward beweget / vnnd die Grundfeste der Berge regeten sich vnnd bebeten / da er zornig ward / Dampff gieng auff von seiner Nasen / vnnd verzehrend Fewer von seinem Munde / daß es davon blitzet / Nahum 1. vers. 5. Wer kan für seinem Zorn stehen? Vnnd wer kan für seinem Grimm bleiben? Sein Zorn brennet wie Fewer / vnnd die Felsen zuspringen für jhm.

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1618/23>, abgerufen am 21.11.2024.