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Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618.

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denn alle Vernunfft / Ephes. 4. Solches aber were schlechter dinge vnmüglich / wenn sein Verdienst nicht grösser vnnd wichtiger were / denn all vnsere Sünde.

Wer dieses Antidoton nun in sein Hertze fasset vnnd behelt / der kan ja dem Apostel Paulo freymütig nachsagen auß der Epistel an die Römer am 8. Cap. Wer wil die außerwehlten Gottes beschüldigen? GOtt ist hie / der da gerecht machet. Wer wil verdammen? Christus ist hie / der gestorben ist / ja vielmehr / der auch aufferweckt ist / welcher ist zur rechten Gottes vnd vertritt vns? Wie auch dem alten Kirchenlehrer Augustino: Turbabor, sed non perturbabor, quia vulnerum Christi recordabor. Das ist / wie es wol gegeben hat Nicolaus Herman:

Mein Sünd mich werden krencken sehr / Mein Gewissen wird mich nagen: Denn jhr sind viel wie Sand am Meer / Doch wil ich nicht verzagen / Gedencken wil ich an dein Todt / HErr Jesu deine Wunden Roth / Die werden mich erhalten.

Hie möchte nun manches betrübtes Hertze gedencken vnnd sagen: Diß ist ja ein herrlicher Trost / wie kan ich aber wissen ob ich auch dessen mich zu getrösten habe? Denn Christus gehet nur die außerwehlten an / den grössern hauffen der Menschen aber hat Gott von ewigkeit mit seinem blossen willen vnd Rahtschlus zum ewigen verdamnis verworffen. Das Heilige Gnadenwort / vnnd Verdienst Christi / sol jnen so gar nicht zu gute kommen / daß sie auch nochmehr dadurch verstocket / vnnd zu grösserm Verdamnis bereitet werden. Das seyn einwürffe des Gotteslestrigen vnd Calvinischen Schwermergeistes / welchen doch dieser herrliche erklerte Spruch gar zu grunde danieder schlegt / in dem er die Liebe Gottes vnd das verdienst

denn alle Vernunfft / Ephes. 4. Solches aber were schlechter dinge vnmüglich / wenn sein Verdienst nicht grösser vnnd wichtiger were / denn all vnsere Sünde.

Wer dieses Antidoton nun in sein Hertze fasset vnnd behelt / der kan ja dem Apostel Paulo freymütig nachsagen auß der Epistel an die Römer am 8. Cap. Wer wil die außerwehlten Gottes beschüldigen? GOtt ist hie / der da gerecht machet. Wer wil verdammen? Christus ist hie / der gestorben ist / ja vielmehr / der auch aufferweckt ist / welcher ist zur rechten Gottes vnd vertritt vns? Wie auch dem alten Kirchenlehrer Augustino: Turbabor, sed non perturbabor, quia vulnerum Christi recordabor. Das ist / wie es wol gegeben hat Nicolaus Herman:

Mein Sünd mich werden krencken sehr / Mein Gewissen wird mich nagen: Denn jhr sind viel wie Sand am Meer / Doch wil ich nicht verzagen / Gedencken wil ich an dein Todt / HErr Jesu deine Wunden Roth / Die werden mich erhalten.

Hie möchte nun manches betrübtes Hertze gedencken vnnd sagen: Diß ist ja ein herrlicher Trost / wie kan ich aber wissen ob ich auch dessen mich zu getrösten habe? Denn Christus gehet nur die außerwehlten an / den grössern hauffen der Menschen aber hat Gott von ewigkeit mit seinem blossen willẽ vñ Rahtschlus zum ewigen verdamnis verworffen. Das Heilige Gnadenwort / vnnd Verdienst Christi / sol jnen so gar nicht zu gute kommen / daß sie auch nochmehr dadurch verstocket / vnnd zu grösserm Verdamnis bereitet werden. Das seyn einwürffe des Gotteslestrigen vnd Calvinischen Schwermergeistes / welchen doch dieser herrliche erklerte Spruch gar zu grunde danieder schlegt / in dem er die Liebe Gottes vnd das verdienst

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[0032] denn alle Vernunfft / Ephes. 4. Solches aber were schlechter dinge vnmüglich / wenn sein Verdienst nicht grösser vnnd wichtiger were / denn all vnsere Sünde. Wer dieses Antidoton nun in sein Hertze fasset vnnd behelt / der kan ja dem Apostel Paulo freymütig nachsagen auß der Epistel an die Römer am 8. Cap. Wer wil die außerwehlten Gottes beschüldigen? GOtt ist hie / der da gerecht machet. Wer wil verdammen? Christus ist hie / der gestorben ist / ja vielmehr / der auch aufferweckt ist / welcher ist zur rechten Gottes vnd vertritt vns? Wie auch dem alten Kirchenlehrer Augustino: Turbabor, sed non perturbabor, quia vulnerum Christi recordabor. Das ist / wie es wol gegeben hat Nicolaus Herman: Mein Sünd mich werden krencken sehr / Mein Gewissen wird mich nagen: Denn jhr sind viel wie Sand am Meer / Doch wil ich nicht verzagen / Gedencken wil ich an dein Todt / HErr Jesu deine Wunden Roth / Die werden mich erhalten. Hie möchte nun manches betrübtes Hertze gedencken vnnd sagen: Diß ist ja ein herrlicher Trost / wie kan ich aber wissen ob ich auch dessen mich zu getrösten habe? Denn Christus gehet nur die außerwehlten an / den grössern hauffen der Menschen aber hat Gott von ewigkeit mit seinem blossen willẽ vñ Rahtschlus zum ewigen verdamnis verworffen. Das Heilige Gnadenwort / vnnd Verdienst Christi / sol jnen so gar nicht zu gute kommen / daß sie auch nochmehr dadurch verstocket / vnnd zu grösserm Verdamnis bereitet werden. Das seyn einwürffe des Gotteslestrigen vnd Calvinischen Schwermergeistes / welchen doch dieser herrliche erklerte Spruch gar zu grunde danieder schlegt / in dem er die Liebe Gottes vnd das verdienst

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1618/32>, abgerufen am 21.11.2024.