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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.

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erzitteren nicht allein die Gottlosen vnd Vngleubigen / sondern auch wol die Gleubigen vnd Frommen / alß die jhr Fleisch vnd Blut sampt allerley Schwathheiten noch am Halse / ja im Hertzen tragen / daneben der leidige Teuffel auch nicht feyret / sondern da er zuvoren bey guter Gesundtheit damit vmbgangen / daß er alle sterbens gedancken verhinderte vnd sicher machete befleissiget er sich in den letzten Zügen die betrachtung des Todtes tieff einzubilden / dafür kein rast noch ruhe zu lassen / wickelt zu seinem besten mit ein des Gesetzes Fluch / die menge der Sünden / den Zorn GOttes / das Bildt der Hellen vnd ewigen Verdamnis / damit also die trawrige Seele vngern von dem Leibe abscheide / lieber auff Erdenbleibe / den Todt fliehe vnd hasse / vnd demnach wieder GOtt murren vnd vngehorsam werden müge. Damit jhm nun solch sein fürnemen / alß denn an vns nicht gelingen müge / müssen wir weder an vns noch an den vnseren den Todt nicht ansehen / wie vns denselben vnsere Blödigkeit einbildet / vnd der hellische Lügengeist mit seinen gifftigen eingeben / mit so erschrecklichen Farben der Sünden / des Zorns GOttes / des Fluchs des Gerichtes vnd ewigen Verdamnis fürmahlet / sondern wie jhn der Mund der Warheit JEsus Christus an den gleubigen Kindern GOttes beschrieben vnd abgebildet hat. Der zeucht jhm hie die scheüßliche vnd erschreckliche Larve ab / vnd wil jhn nicht mehr ein Todt oder Sterden / sondern vielmehr ein Leben nennen: Wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimmermehr Sterben.

Denn ein gleubiger Mensch lebet nicht allein eines natürlichen Lebens durch die vereinigung Leibes vnd der Seele / Sondern auch eines anderen Himmlischen Geistlichen Lebens in Christo / ja Christus selbst in jhm ist ein solch Geistlich Himmlisch Leben. Dieses Leben aber ist ein ewiges Leben / ein solch Leben daß den Tod verschlungen hat. Lebet er dann schon ein natürliches Leben /

erzitteren nicht allein die Gottlosen vnd Vngleubigen / sondern auch wol die Gleubigen vnd Frommen / alß die jhr Fleisch vnd Blut sampt allerley Schwathheiten noch am Halse / ja im Hertzen tragen / daneben der leidige Teuffel auch nicht feyret / sondern da er zuvoren bey guter Gesundtheit damit vmbgangen / daß er alle sterbens gedancken verhinderte vnd sicher machete befleissiget er sich in den letzten Zügen die betrachtung des Todtes tieff einzubilden / dafür kein rast noch ruhe zu lassen / wickelt zu seinem besten mit ein des Gesetzes Fluch / die menge der Sünden / den Zorn GOttes / das Bildt der Hellen vnd ewigen Verdamnis / damit also die trawrige Seele vngern von dem Leibe abscheide / lieber auff Erdenbleibe / den Todt fliehe vnd hasse / vnd demnach wieder GOtt murren vnd vngehorsam werden müge. Damit jhm nun solch sein fürnemen / alß denn an vns nicht gelingen müge / müssen wir weder an vns noch an den vnseren den Todt nicht ansehen / wie vns denselben vnsere Blödigkeit einbildet / vnd der hellische Lügengeist mit seinen gifftigen eingeben / mit so erschrecklichen Farben der Sünden / des Zorns GOttes / des Fluchs des Gerichtes vnd ewigen Verdamnis fürmahlet / sondern wie jhn der Mund der Warheit JEsus Christus an den gleubigen Kindern GOttes beschrieben vnd abgebildet hat. Der zeucht jhm hie die scheüßliche vnd erschreckliche Larve ab / vnd wil jhn nicht mehr ein Todt oder Sterden / sondern vielmehr ein Leben neñen: Wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimmermehr Sterben.

Denn ein gleubiger Mensch lebet nicht allein eines natürlichen Lebens durch die vereinigung Leibes vnd der Seele / Sondern auch eines anderen Him̃lischen Geistlichen Lebens in Christo / ja Christus selbst in jhm ist ein solch Geistlich Him̃lisch Leben. Dieses Lebẽ aber ist ein ewiges Leben / ein solch Leben daß den Tod verschlungen hat. Lebet er dann schon ein natürliches Leben /

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                     auch nicht feyret / sondern da er zuvoren bey guter Gesundtheit damit vmbgangen
                     / daß er alle sterbens gedancken verhinderte vnd sicher machete befleissiget er
                     sich in den letzten Zügen die betrachtung des Todtes tieff einzubilden / dafür
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[0037] erzitteren nicht allein die Gottlosen vnd Vngleubigen / sondern auch wol die Gleubigen vnd Frommen / alß die jhr Fleisch vnd Blut sampt allerley Schwathheiten noch am Halse / ja im Hertzen tragen / daneben der leidige Teuffel auch nicht feyret / sondern da er zuvoren bey guter Gesundtheit damit vmbgangen / daß er alle sterbens gedancken verhinderte vnd sicher machete befleissiget er sich in den letzten Zügen die betrachtung des Todtes tieff einzubilden / dafür kein rast noch ruhe zu lassen / wickelt zu seinem besten mit ein des Gesetzes Fluch / die menge der Sünden / den Zorn GOttes / das Bildt der Hellen vnd ewigen Verdamnis / damit also die trawrige Seele vngern von dem Leibe abscheide / lieber auff Erdenbleibe / den Todt fliehe vnd hasse / vnd demnach wieder GOtt murren vnd vngehorsam werden müge. Damit jhm nun solch sein fürnemen / alß denn an vns nicht gelingen müge / müssen wir weder an vns noch an den vnseren den Todt nicht ansehen / wie vns denselben vnsere Blödigkeit einbildet / vnd der hellische Lügengeist mit seinen gifftigen eingeben / mit so erschrecklichen Farben der Sünden / des Zorns GOttes / des Fluchs des Gerichtes vnd ewigen Verdamnis fürmahlet / sondern wie jhn der Mund der Warheit JEsus Christus an den gleubigen Kindern GOttes beschrieben vnd abgebildet hat. Der zeucht jhm hie die scheüßliche vnd erschreckliche Larve ab / vnd wil jhn nicht mehr ein Todt oder Sterden / sondern vielmehr ein Leben neñen: Wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimmermehr Sterben. Denn ein gleubiger Mensch lebet nicht allein eines natürlichen Lebens durch die vereinigung Leibes vnd der Seele / Sondern auch eines anderen Him̃lischen Geistlichen Lebens in Christo / ja Christus selbst in jhm ist ein solch Geistlich Him̃lisch Leben. Dieses Lebẽ aber ist ein ewiges Leben / ein solch Leben daß den Tod verschlungen hat. Lebet er dann schon ein natürliches Leben /

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/37>, abgerufen am 21.11.2024.