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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.

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zweiffeln sollen. Die Calvinisten machens auch nicht vmb ein Haarbreit besser mit jhrer particularitet, da sie schwermen / Christus sey nicht ins gemein aller Menschen Heyland vnd Seligmacher / sondern allein etzlicher wenige / welche jhrem vorgeben nach der ewige GOtt aus einem blossen / schlechten / geheimen vnwandelbahren Raht ohne einige betrachtung des Glaubens an den HErrn Christum / zum ewigen Leben versehen vnd erwehlet habe. Dero meinung nach ists vnmüglich / daß ein einiger Mensch mit festem vnd vnwandelbahrem vertrawen sage / Christus ist mein Leben / Christus ist meine Aufferstehung / mein Heyland vnd Seligmacher / welches doch so hoch nohtwendig / das es das beste stücke am Glauben / ja ohn ein solches vertrawen der glaube nicht mehr ein rechter Glaube ist. Daß sie aber vorwenden / ein jeder außerwehlter Mensche könne aus dem lebendigen Glauben vnd empfindung der Göttlichen Gnade gewiß seyn / daß er erwehlet sey / ist eine lauter nichtigkeit / vnd kan in solcher hoher Sache mit nichten den stich halten. Denn der Glaube mus sich stewren auff GOttes Wort vnd Verheissung Wo demnach GOTTes Wort vnd Verheissung mangelen / da muß auch der Glaube mangelen / alß der nicht ist aus Menschlicher empfindung / sondern aus dem Gehör des Wortes GOttes / Röm: cap. 10. v. 17. Wann nun der Calvinischen Schwermerischen Lehre nach Christus nicht für alle / sondern etliche gestorben ist / vnd Evangelische Verheissung nicht universal vnd gemein seyn / sondern nur etlichen wenigen angehen nach dem blossen geheimen vnwandelbahren Raht GOttes. So verlieren ja die Verheissung jhre Krafft vnd Nachtruck / vnd bleibt in Vngewißheit / welche dieselbe wenige seien / vor welche Christus gestorben / vnd denen die Verheissung ein Krafft GOttes selig machen sein sollen. Vnd wenn hie auch die Calvinisten alle jhre Kunst vnd Spitzfindigkeit / dran strecken einen einigen Menschen seiner Seligkeit gewis zu vberführen / so wirds jhnen doch vnmüglich fallen / so lange sie jhre gotteslesterige Mei-

zweiffeln sollen. Die Calvinisten machens auch nicht vmb ein Haarbreit besser mit jhrer particularitet, da sie schwermen / Christus sey nicht ins gemein aller Menschen Heyland vnd Seligmacher / sondern allein etzlicher wenige / welche jhrem vorgeben nach der ewige GOtt aus einem blossen / schlechten / geheimen vnwandelbahren Raht ohne einige betrachtung des Glaubens an den HErrn Christum / zum ewigen Leben versehen vnd erwehlet habe. Dero meinung nach ists vnmüglich / daß ein einiger Mensch mit festem vnd vnwandelbahrem vertrawen sage / Christus ist mein Leben / Christus ist meine Aufferstehung / mein Heyland vnd Seligmacher / welches doch so hoch nohtwendig / das es das beste stücke am Glauben / ja ohn ein solches vertrawen der glaube nicht mehr ein rechter Glaube ist. Daß sie aber vorwenden / ein jeder außerwehlter Mensche könne aus dem lebendigen Glauben vnd empfindung der Göttlichen Gnade gewiß seyn / daß er erwehlet sey / ist eine lauter nichtigkeit / vnd kan in solcher hoher Sache mit nichten den stich halten. Denn der Glaube mus sich stewren auff GOttes Wort vnd Verheissung Wo demnach GOTTes Wort vnd Verheissung mangelen / da muß auch der Glaube mangelen / alß der nicht ist aus Menschlicher empfindung / sondern aus dem Gehör des Wortes GOttes / Röm: cap. 10. v. 17. Wann nun der Calvinischen Schwermerischen Lehre nach Christus nicht für alle / sondern etliche gestorben ist / vnd Evangelische Verheissung nicht universal vnd gemein seyn / sondern nur etlichen wenigen angehen nach dem blossen geheimen vnwandelbahren Raht GOttes. So verlieren ja die Verheissung jhre Krafft vnd Nachtruck / vnd bleibt in Vngewißheit / welche dieselbe wenige seien / vor welche Christus gestorben / vnd denen die Verheissung ein Krafft GOttes selig machen sein sollen. Vnd wenn hie auch die Calvinistẽ alle jhre Kunst vñ Spitzfindigkeit / dran strecken einẽ einigen Menschen seiner Seligkeit gewis zu vberführen / so wirds jhnen doch vnmüglich fallen / so lange sie jhre gotteslesterige Mei-

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[0041] zweiffeln sollen. Die Calvinisten machens auch nicht vmb ein Haarbreit besser mit jhrer particularitet, da sie schwermen / Christus sey nicht ins gemein aller Menschen Heyland vnd Seligmacher / sondern allein etzlicher wenige / welche jhrem vorgeben nach der ewige GOtt aus einem blossen / schlechten / geheimen vnwandelbahren Raht ohne einige betrachtung des Glaubens an den HErrn Christum / zum ewigen Leben versehen vnd erwehlet habe. Dero meinung nach ists vnmüglich / daß ein einiger Mensch mit festem vnd vnwandelbahrem vertrawen sage / Christus ist mein Leben / Christus ist meine Aufferstehung / mein Heyland vnd Seligmacher / welches doch so hoch nohtwendig / das es das beste stücke am Glauben / ja ohn ein solches vertrawen der glaube nicht mehr ein rechter Glaube ist. Daß sie aber vorwenden / ein jeder außerwehlter Mensche könne aus dem lebendigen Glauben vnd empfindung der Göttlichen Gnade gewiß seyn / daß er erwehlet sey / ist eine lauter nichtigkeit / vnd kan in solcher hoher Sache mit nichten den stich halten. Denn der Glaube mus sich stewren auff GOttes Wort vnd Verheissung Wo demnach GOTTes Wort vnd Verheissung mangelen / da muß auch der Glaube mangelen / alß der nicht ist aus Menschlicher empfindung / sondern aus dem Gehör des Wortes GOttes / Röm: cap. 10. v. 17. Wann nun der Calvinischen Schwermerischen Lehre nach Christus nicht für alle / sondern etliche gestorben ist / vnd Evangelische Verheissung nicht universal vnd gemein seyn / sondern nur etlichen wenigen angehen nach dem blossen geheimen vnwandelbahren Raht GOttes. So verlieren ja die Verheissung jhre Krafft vnd Nachtruck / vnd bleibt in Vngewißheit / welche dieselbe wenige seien / vor welche Christus gestorben / vnd denen die Verheissung ein Krafft GOttes selig machen sein sollen. Vnd wenn hie auch die Calvinistẽ alle jhre Kunst vñ Spitzfindigkeit / dran strecken einẽ einigen Menschen seiner Seligkeit gewis zu vberführen / so wirds jhnen doch vnmüglich fallen / so lange sie jhre gotteslesterige Mei-

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/41>, abgerufen am 21.11.2024.