Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.diren fleissig angehalten / vnd er sich selber dazu beflissen / hat er sich endlich vor 40. Jahren in den heiligen Ehestand nach GOttes gnedigen schickung begeben / vnd als ein Mann / der den HErren fürchtet / vnd auff seinen Wegen gehet / darinnen auch GOttes reichen Segen gespüret / als trew vnd liebe / gehorsam vnd friede / dafür er auch dem lieben GOtt allewege von Hertzen gedancket hat. Bey solchem Haußsegen aber / hat sich dennoch auch mercken lassen / die Väterliche vnd nützliche Zuchtruhte (denn welchen GOtt lieb hat / den züchtiget er auch / vnd hat wolgefallen an jhm / wie an einem Sohn) vnd das nicht allen an jhm vnd seinem Leibe / sondern fürnemlich an seinen lieben Kindern / deren er etzliche forhin senden vnd verlassen müssen / ja an seinen lieben Bundsgesellinnen / deren zween mit jhrem zeitlichen Hintrit jhn zum zweyten mahl in den schmertzlichen vnd betrübten Witwerstandt gesetzet haben. Vnd ob jhm das wol sehr harte grieffe an sein Hertze gewesen / so hat er doch solche Väterliche Ruhten recht gebraucht / zu dem gemeinten Ziel / als zur Buß / vnd den Glauben Gedult vnd Hoffnung zu beweisen / des Zeitlichen zuvergessen / vnd allein auff GOtt das vertrawen zu setzen. Sein Amptswesen vnd Wandel betreffendt / so hat jhne GOtt alß einen Arbeitsamen vnnd fleissigen Menschen bald angespannet / vnd in den Christlichen löblichen Regentenstandt verordnet / darinnen er auch fürnehme Empter bedienet / vnd zwar eine lange geraume zeit in die 45. Jahr / vier vnterschiedenen hochlöblichen Fürsten vnnd Herrn / dieses hochlöblichen Hauses Braunschweig. Vnd allezeit so wol in seinem hohen Alter / als in seiner Jugend mit solchem getrewen fleiß vnd vnverdrossenheit / daß ich mich auff aller öffentliches Zeugnis wol beruffen mag. Sintemahl es sich in der That bewiesen / wie all sein Sinn vnd Gedancken / all sein Mühe vnd Fleiß dahin sein einzieg gerichtet gewe- diren fleissig angehalten / vnd er sich selber dazu beflissen / hat er sich endlich vor 40. Jahren in den heiligen Ehestand nach GOttes gnedigen schickung begeben / vnd als ein Mann / der den HErren fürchtet / vnd auff seinen Wegen gehet / darinnen auch GOttes reichen Segen gespüret / als trew vnd liebe / gehorsam vnd friede / dafür er auch dem lieben GOtt allewege von Hertzen gedancket hat. Bey solchem Haußsegen aber / hat sich dennoch auch mercken lassen / die Väterliche vnd nützliche Zuchtruhte (denn welchen GOtt lieb hat / den züchtiget er auch / vnd hat wolgefallen an jhm / wie an einem Sohn) vnd das nicht allen an jhm vnd seinem Leibe / sondern fürnemlich an seinen lieben Kindern / deren er etzliche forhin senden vnd verlassen müssen / ja an seinen lieben Bundsgesellinnen / deren zween mit jhrem zeitlichen Hintrit jhn zum zweyten mahl in den schmertzlichen vnd betrübten Witwerstandt gesetzet haben. Vñ ob jhm das wol sehr harte grieffe an sein Hertze gewesen / so hat er doch solche Väterliche Ruhten recht gebraucht / zu dem gemeinten Ziel / als zur Buß / vnd den Glauben Gedult vnd Hoffnung zu beweisen / des Zeitlichen zuvergessen / vnd allein auff GOtt das vertrawen zu setzen. Sein Amptswesen vnd Wandel betreffendt / so hat jhne GOtt alß einen Arbeitsamen vnnd fleissigen Menschen bald angespannet / vnd in den Christlichen löblichen Regentenstandt verordnet / darinnen er auch fürnehme Empter bedienet / vnd zwar eine lange geraume zeit in die 45. Jahr / vier vnterschiedenen hochlöblichen Fürsten vnnd Herrn / dieses hochlöblichen Hauses Braunschweig. Vnd allezeit so wol in seinem hohen Alter / als in seiner Jugend mit solchem getrewen fleiß vnd vnverdrossenheit / daß ich mich auff aller öffentliches Zeugnis wol beruffen mag. Sintemahl es sich in der That bewiesen / wie all sein Sinn vnd Gedancken / all sein Mühe vnd Fleiß dahin sein einzieg gerichtet gewe- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0046"/> diren fleissig angehalten / vnd er sich selber dazu beflissen / hat er sich endlich vor 40. Jahren in den heiligen Ehestand nach GOttes gnedigen schickung begeben / vnd als ein Mann / der den HErren fürchtet / vnd auff seinen Wegen gehet / darinnen auch GOttes reichen Segen gespüret / als trew vnd liebe / gehorsam vnd friede / dafür er auch dem lieben GOtt allewege von Hertzen gedancket hat.</p> <p>Bey solchem Haußsegen aber / hat sich dennoch auch mercken lassen / die Väterliche vnd nützliche Zuchtruhte (denn welchen GOtt lieb hat / den züchtiget er auch / vnd hat wolgefallen an jhm / wie an einem Sohn) vnd das nicht allen an jhm vnd seinem Leibe / sondern fürnemlich an seinen lieben Kindern / deren er etzliche forhin senden vnd verlassen müssen / ja an seinen lieben Bundsgesellinnen / deren zween mit jhrem zeitlichen Hintrit jhn zum zweyten mahl in den schmertzlichen vnd betrübten Witwerstandt gesetzet haben. Vñ ob jhm das wol sehr harte grieffe an sein Hertze gewesen / so hat er doch solche Väterliche Ruhten recht gebraucht / zu dem gemeinten Ziel / als zur Buß / vnd den Glauben Gedult vnd Hoffnung zu beweisen / des Zeitlichen zuvergessen / vnd allein auff GOtt das vertrawen zu setzen.</p> <p>Sein Amptswesen vnd Wandel betreffendt / so hat jhne GOtt alß einen Arbeitsamen vnnd fleissigen Menschen bald angespannet / vnd in den Christlichen löblichen Regentenstandt verordnet / darinnen er auch fürnehme Empter bedienet / vnd zwar eine lange geraume zeit in die 45. Jahr / vier vnterschiedenen hochlöblichen Fürsten vnnd Herrn / dieses hochlöblichen Hauses Braunschweig.</p> <p>Vnd allezeit so wol in seinem hohen Alter / als in seiner Jugend mit solchem getrewen fleiß vnd vnverdrossenheit / daß ich mich auff aller öffentliches Zeugnis wol beruffen mag. 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diren fleissig angehalten / vnd er sich selber dazu beflissen / hat er sich endlich vor 40. Jahren in den heiligen Ehestand nach GOttes gnedigen schickung begeben / vnd als ein Mann / der den HErren fürchtet / vnd auff seinen Wegen gehet / darinnen auch GOttes reichen Segen gespüret / als trew vnd liebe / gehorsam vnd friede / dafür er auch dem lieben GOtt allewege von Hertzen gedancket hat.
Bey solchem Haußsegen aber / hat sich dennoch auch mercken lassen / die Väterliche vnd nützliche Zuchtruhte (denn welchen GOtt lieb hat / den züchtiget er auch / vnd hat wolgefallen an jhm / wie an einem Sohn) vnd das nicht allen an jhm vnd seinem Leibe / sondern fürnemlich an seinen lieben Kindern / deren er etzliche forhin senden vnd verlassen müssen / ja an seinen lieben Bundsgesellinnen / deren zween mit jhrem zeitlichen Hintrit jhn zum zweyten mahl in den schmertzlichen vnd betrübten Witwerstandt gesetzet haben. Vñ ob jhm das wol sehr harte grieffe an sein Hertze gewesen / so hat er doch solche Väterliche Ruhten recht gebraucht / zu dem gemeinten Ziel / als zur Buß / vnd den Glauben Gedult vnd Hoffnung zu beweisen / des Zeitlichen zuvergessen / vnd allein auff GOtt das vertrawen zu setzen.
Sein Amptswesen vnd Wandel betreffendt / so hat jhne GOtt alß einen Arbeitsamen vnnd fleissigen Menschen bald angespannet / vnd in den Christlichen löblichen Regentenstandt verordnet / darinnen er auch fürnehme Empter bedienet / vnd zwar eine lange geraume zeit in die 45. Jahr / vier vnterschiedenen hochlöblichen Fürsten vnnd Herrn / dieses hochlöblichen Hauses Braunschweig.
Vnd allezeit so wol in seinem hohen Alter / als in seiner Jugend mit solchem getrewen fleiß vnd vnverdrossenheit / daß ich mich auff aller öffentliches Zeugnis wol beruffen mag. Sintemahl es sich in der That bewiesen / wie all sein Sinn vnd Gedancken / all sein Mühe vnd Fleiß dahin sein einzieg gerichtet gewe-
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