Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.wird ers euch geben. Vnd abermal Luc. c. 11. v. 11. Wo bittet vnter euch ein Sohn den Vater vmbs Brod / der jhm ein Stein dafür biete? Oder so er vmb einen Fisch bittet / der jhm eine Schlange für den Fisch biete? Oder so er vmb ein Ey bittet / der jhm ein Scorpion dafür biete? So denn jhr die jhr arg seid / künnet ewern Kindern gute Gaben geben / vielmehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben / denen die jhn bitten. Welche treffliche Worte fast eben dahin lauten / was der alte Kirchenlehrer Chrysostomus (Homil. 24. in Matthaeum. p. 238.) wol observirt vnd geschrieben hat / wenn die Philostorgia / oder die Elteren Liebe gehalten vnd verglichen werde / gegen die Gottes Liebe / so er zu seinen Kindern tregt / so sey jene so viel niedriger vnd geringer / daß sie in solcher Vergleichung fast für eine Boßheit künne angesehen werden. Gehets jhnen auch wie David klaget Ps. 6. v. 7. Ich schwemme mein Bette die gantze Nacht / vnnd netze mit meinen Thränen mein Lager / so verachtet er traun solche Thränen nicht / sondern er zehlet sie / vnd fasset sie in einen Sack Ps. 56. v. 9. Er spricht ein tröstliches Noli flere, weine nicht zu auß dem Evangelischen lebendigen Trost / wie der weinenden Witwen zu Naim Luc. 7. v. 13. Vnd nach dem heulen vnd weinen vberschüttet er sie mit Frewden Tob. 3. v. 22. Solte es auch nicht ehe geschehen / bis daß er im Himmel abwischen wird alle Thränen wird ers euch geben. Vnd abermal Luc. c. 11. v. 11. Wo bittet vnter euch ein Sohn den Vater vmbs Brod / der jhm ein Stein dafür biete? Oder so er vmb einen Fisch bittet / der jhm eine Schlange für den Fisch biete? Oder so er vmb ein Ey bittet / der jhm ein Scorpion dafür biete? So denn jhr die jhr arg seid / künnet ewern Kindern gute Gaben geben / vielmehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben / denen die jhn bitten. Welche treffliche Worte fast eben dahin lauten / was der alte Kirchenlehrer Chrysostomus (Homil. 24. in Matthaeum. p. 238.) wol observirt vnd geschrieben hat / wenn die Philostorgia / oder die Elteren Liebe gehalten vnd verglichen werde / gegen die Gottes Liebe / so er zu seinen Kindern tregt / so sey jene so viel niedriger vnd geringer / daß sie in solcher Vergleichung fast für eine Boßheit künne angesehen werden. Gehets jhnen auch wie David klaget Ps. 6. v. 7. Ich schwemme mein Bette die gantze Nacht / vnnd netze mit meinen Thränen mein Lager / so verachtet er traun solche Thränen nicht / sondern er zehlet sie / vnd fasset sie in einen Sack Ps. 56. v. 9. Er spricht ein tröstliches Noli flere, weine nicht zu auß dem Evangelischen lebendigen Trost / wie der weinenden Witwen zu Naim Luc. 7. v. 13. Vnd nach dem heulen vnd weinen vberschüttet er sie mit Frewden Tob. 3. v. 22. Solte es auch nicht ehe geschehen / bis daß er im Himmel abwischen wird alle Thränen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0046"/> wird ers euch geben. Vnd abermal Luc. c. 11. v. 11. Wo bittet vnter euch ein Sohn den Vater vmbs Brod / der jhm ein Stein dafür biete? Oder so er vmb einen Fisch bittet / der jhm eine Schlange für den Fisch biete? Oder so er vmb ein Ey bittet / der jhm ein Scorpion dafür biete? So denn jhr die jhr arg seid / künnet ewern Kindern gute Gaben geben / vielmehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben / denen die jhn bitten. Welche treffliche Worte fast eben dahin lauten / was der alte Kirchenlehrer Chrysostomus (Homil. 24. in Matthaeum. p. 238.) wol observirt vnd geschrieben hat / wenn die Philostorgia / oder die Elteren Liebe gehalten vnd verglichen werde / gegen die Gottes Liebe / so er zu seinen Kindern tregt / so sey jene so viel niedriger vnd geringer / daß sie in solcher Vergleichung fast für eine Boßheit künne angesehen werden. Gehets jhnen auch wie David klaget Ps. 6. v. 7. Ich schwemme mein Bette die gantze Nacht / vnnd netze mit meinen Thränen mein Lager / so verachtet er traun solche Thränen nicht / sondern er zehlet sie / vnd fasset sie in einen Sack Ps. 56. v. 9. Er spricht ein tröstliches Noli flere, weine nicht zu auß dem Evangelischen lebendigen Trost / wie der weinenden Witwen zu Naim Luc. 7. v. 13. Vnd nach dem heulen vnd weinen vberschüttet er sie mit Frewden Tob. 3. v. 22. Solte es auch nicht ehe geschehen / bis daß er im Himmel abwischen wird alle Thränen </p> </div> </body> </text> </TEI> [0046]
wird ers euch geben. Vnd abermal Luc. c. 11. v. 11. Wo bittet vnter euch ein Sohn den Vater vmbs Brod / der jhm ein Stein dafür biete? Oder so er vmb einen Fisch bittet / der jhm eine Schlange für den Fisch biete? Oder so er vmb ein Ey bittet / der jhm ein Scorpion dafür biete? So denn jhr die jhr arg seid / künnet ewern Kindern gute Gaben geben / vielmehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben / denen die jhn bitten. Welche treffliche Worte fast eben dahin lauten / was der alte Kirchenlehrer Chrysostomus (Homil. 24. in Matthaeum. p. 238.) wol observirt vnd geschrieben hat / wenn die Philostorgia / oder die Elteren Liebe gehalten vnd verglichen werde / gegen die Gottes Liebe / so er zu seinen Kindern tregt / so sey jene so viel niedriger vnd geringer / daß sie in solcher Vergleichung fast für eine Boßheit künne angesehen werden. Gehets jhnen auch wie David klaget Ps. 6. v. 7. Ich schwemme mein Bette die gantze Nacht / vnnd netze mit meinen Thränen mein Lager / so verachtet er traun solche Thränen nicht / sondern er zehlet sie / vnd fasset sie in einen Sack Ps. 56. v. 9. Er spricht ein tröstliches Noli flere, weine nicht zu auß dem Evangelischen lebendigen Trost / wie der weinenden Witwen zu Naim Luc. 7. v. 13. Vnd nach dem heulen vnd weinen vberschüttet er sie mit Frewden Tob. 3. v. 22. Solte es auch nicht ehe geschehen / bis daß er im Himmel abwischen wird alle Thränen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |