Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite



sehen sind, und mithin die Hypothenuse HB die wahre Länge
von AB darstellt.

Dritter Fall.
Aufgabe 33.

Bei einem rechtwinklichten Gebäude,
dessen Seiten eine zufällige Neigung gegen die Tafel haben, die
geometrische Länge von ON zu bestimmen. Fig. XVII.

Auflösung. Man ziehe von N nach dem Hauptpunkte,
dann von O eine Horizontale bis diese NP in Q trifft. In Q
errichte man eine unbestimmt lange Senkrechte QR. Ferner
ziehe man von O nach dem Hauptpunkte, theile diese Linie in
so viele gleiche Theile, als der Nenner des Bruchs, welcher von
der Distanz bekannt ist, anzeigt, ziehe von dem dem Haupt-
punkte am nächsten befindlichen Theilpunkte 1 eine Parallele
mit NO. Der Durchschnittspunkt derselben mit dem Horizont
ist F. Nun ziehe man von F nach , welches auf der Haupt-
lothrechten aufgetragen ist, und endlich mit dieser eine geo-
metrische Parallele durch O, welche die Senkrechte QR in R
trifft. Dann ist OR die geometrische Länge von ON. Für
diese wird eben so, wie vorhin, das geometrische Maass nach
dem Maassstabe auf der Basis der Tafel bestimmt. Es ist
indess zu bemerken, dass OR in einer Tiefe steht, welche durch
O bestimmt ist.

Erläuterung. Das rechtwinklichte Dreieck OQN er-
scheint in OQR aus seiner horizontalen Lage in die vertikale
aufgerichtet.

Gegen den Horizont geneigte Ebenen.

Da verschwindende Parallelen in der horizontalen Ebene in
einem Punkte des Horizonts ihren Verschwindungspunkt haben, so
folgt daraus, dass verschwindende Parallelen auf Ebenen, welche
gegen den Horizont steigen, ihren Verschwindungspunkt oberhalb,

3*



sehen sind, und mithin die Hypothenuse HB die wahre Länge
von AB darstellt.

Dritter Fall.
Aufgabe 33.

Bei einem rechtwinklichten Gebäude,
dessen Seiten eine zufällige Neigung gegen die Tafel haben, die
geometrische Länge von ON zu bestimmen. Fig. XVII.

Auflösung. Man ziehe von N nach dem Hauptpunkte,
dann von O eine Horizontale bis diese NP in Q trifft. In Q
errichte man eine unbestimmt lange Senkrechte QR. Ferner
ziehe man von O nach dem Hauptpunkte, theile diese Linie in
so viele gleiche Theile, als der Nenner des Bruchs, welcher von
der Distanz bekannt ist, anzeigt, ziehe von dem dem Haupt-
punkte am nächsten befindlichen Theilpunkte 1 eine Parallele
mit NO. Der Durchschnittspunkt derselben mit dem Horizont
ist F. Nun ziehe man von F nach , welches auf der Haupt-
lothrechten aufgetragen ist, und endlich mit dieser eine geo-
metrische Parallele durch O, welche die Senkrechte QR in R
trifft. Dann ist OR die geometrische Länge von ON. Für
diese wird eben so, wie vorhin, das geometrische Maass nach
dem Maassstabe auf der Basis der Tafel bestimmt. Es ist
indess zu bemerken, dass OR in einer Tiefe steht, welche durch
O bestimmt ist.

Erläuterung. Das rechtwinklichte Dreieck OQN er-
scheint in OQR aus seiner horizontalen Lage in die vertikale
aufgerichtet.

Gegen den Horizont geneigte Ebenen.

Da verschwindende Parallelen in der horizontalen Ebene in
einem Punkte des Horizonts ihren Verschwindungspunkt haben, so
folgt daraus, dass verschwindende Parallelen auf Ebenen, welche
gegen den Horizont steigen, ihren Verschwindungspunkt oberhalb,

3*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0039" n="35"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
sehen sind, und mithin die Hypothenuse <hi rendition="#i">HB</hi> die wahre Länge<lb/>
von <hi rendition="#i">AB</hi> darstellt.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Dritter Fall</hi></hi>.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Aufgabe 33</hi></hi>.</head><lb/>
              <p>Bei einem rechtwinklichten Gebäude,<lb/>
dessen Seiten eine zufällige Neigung gegen die Tafel haben, die<lb/>
geometrische Länge von <hi rendition="#i">ON</hi> zu bestimmen. Fig. XVII.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Auflösung</hi>. Man ziehe von <hi rendition="#i">N</hi> nach dem Hauptpunkte,<lb/>
dann von <hi rendition="#i">O</hi> eine Horizontale bis diese <hi rendition="#i">NP</hi> in <hi rendition="#i">Q</hi> trifft. In <hi rendition="#i">Q</hi><lb/>
errichte man eine unbestimmt lange Senkrechte <hi rendition="#i">QR</hi>. Ferner<lb/>
ziehe man von <hi rendition="#i">O</hi> nach dem Hauptpunkte, theile diese Linie in<lb/>
so viele gleiche Theile, als der Nenner des Bruchs, welcher von<lb/>
der Distanz bekannt ist, anzeigt, ziehe von dem dem Haupt-<lb/>
punkte am nächsten befindlichen Theilpunkte 1 eine Parallele<lb/>
mit <hi rendition="#i">NO</hi>. Der Durchschnittspunkt derselben mit dem Horizont<lb/>
ist <hi rendition="#i">F</hi>. Nun ziehe man von <hi rendition="#i">F</hi> nach <formula notation="TeX">\frac{D}{4}</formula>, welches auf der Haupt-<lb/>
lothrechten aufgetragen ist, und endlich mit dieser eine geo-<lb/>
metrische Parallele durch <hi rendition="#i">O</hi>, welche die Senkrechte <hi rendition="#i">QR</hi> in <hi rendition="#i">R</hi><lb/>
trifft. Dann ist <hi rendition="#i">OR</hi> die geometrische Länge von <hi rendition="#i">ON</hi>. Für<lb/>
diese wird eben so, wie vorhin, das geometrische Maass nach<lb/>
dem Maassstabe auf der Basis der Tafel bestimmt. Es ist<lb/>
indess zu bemerken, dass <hi rendition="#i">OR</hi> in einer Tiefe steht, welche durch<lb/><hi rendition="#i">O</hi> bestimmt ist.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Erläuterung</hi>. Das rechtwinklichte Dreieck <hi rendition="#i">OQN</hi> er-<lb/>
scheint in <hi rendition="#i">OQR</hi> aus seiner horizontalen Lage in die vertikale<lb/>
aufgerichtet.</p>
            </div>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Gegen den Horizont geneigte Ebenen</hi>.</head><lb/>
          <p>Da verschwindende Parallelen in der horizontalen Ebene in<lb/>
einem Punkte des Horizonts ihren Verschwindungspunkt haben, so<lb/>
folgt daraus, dass verschwindende Parallelen auf Ebenen, welche<lb/>
gegen den Horizont steigen, ihren Verschwindungspunkt <hi rendition="#i">oberhalb</hi>,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">3*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0039] sehen sind, und mithin die Hypothenuse HB die wahre Länge von AB darstellt. Dritter Fall. Aufgabe 33. Bei einem rechtwinklichten Gebäude, dessen Seiten eine zufällige Neigung gegen die Tafel haben, die geometrische Länge von ON zu bestimmen. Fig. XVII. Auflösung. Man ziehe von N nach dem Hauptpunkte, dann von O eine Horizontale bis diese NP in Q trifft. In Q errichte man eine unbestimmt lange Senkrechte QR. Ferner ziehe man von O nach dem Hauptpunkte, theile diese Linie in so viele gleiche Theile, als der Nenner des Bruchs, welcher von der Distanz bekannt ist, anzeigt, ziehe von dem dem Haupt- punkte am nächsten befindlichen Theilpunkte 1 eine Parallele mit NO. Der Durchschnittspunkt derselben mit dem Horizont ist F. Nun ziehe man von F nach [FORMEL], welches auf der Haupt- lothrechten aufgetragen ist, und endlich mit dieser eine geo- metrische Parallele durch O, welche die Senkrechte QR in R trifft. Dann ist OR die geometrische Länge von ON. Für diese wird eben so, wie vorhin, das geometrische Maass nach dem Maassstabe auf der Basis der Tafel bestimmt. Es ist indess zu bemerken, dass OR in einer Tiefe steht, welche durch O bestimmt ist. Erläuterung. Das rechtwinklichte Dreieck OQN er- scheint in OQR aus seiner horizontalen Lage in die vertikale aufgerichtet. Gegen den Horizont geneigte Ebenen. Da verschwindende Parallelen in der horizontalen Ebene in einem Punkte des Horizonts ihren Verschwindungspunkt haben, so folgt daraus, dass verschwindende Parallelen auf Ebenen, welche gegen den Horizont steigen, ihren Verschwindungspunkt oberhalb, 3*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/39
Zitationshilfe: Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/39>, abgerufen am 21.11.2024.