Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834.er ist von Baumgartens Erfindung und war den Aesthetica betitelt Baumgarten die beiden er iſt von Baumgartens Erfindung und war den Aesthetica betitelt Baumgarten die beiden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="2"/> er iſt von Baumgartens Erfindung und war den<lb/> alten Griechen und Roͤmern in dieſem Sinne voͤl¬<lb/> lig unbekannt.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Aesthetica</hi> betitelt Baumgarten die beiden<lb/><hi rendition="#aq">Volumina</hi>, welche im Jahr 1750 und 1758 ans<lb/> Licht traten. Den Barbarismus des Wortes will<lb/> ich nicht tadeln, nur den Barbarismus, der darin<lb/> lag, ein ſolches Werk in lateiniſcher Sprache zu<lb/> ſchreiben. Barbariſch — pedantiſch war der Ur¬<lb/> ſprung der Aeſthetik oder der vagen Wiſſenſchaft,<lb/> welche man mit dieſem Namen bald allgemeiner<lb/> zu bezeichnen anfing. Riedel und Sulzer machten<lb/> daraus eine Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte und Letz¬<lb/> terer ſchrieb ſogar eine ſolche „allgemeine Theorie<lb/> der ſchoͤnen Kuͤnſte“ <hi rendition="#g">nach alphabetiſcher Ord¬<lb/> nung</hi>, zwei Quartbaͤnde unfruchtbarer Theorien,<lb/> die weder dem Philoſophen noch dem Kuͤnſtler<lb/> foͤrderlich ſein konnten. In ein hoͤheres Gebiet<lb/> wurde die Aeſthetik aufgenommen, als Kant ſei¬<lb/> nen eminenten Scharfſinn auch nach dieſer Seite<lb/> wandte und in „der Kritik der Urtheilskraft“ eine<lb/> von ſeinem Standpunkt und ſeinen Prinzipien<lb/> ausgehende Kritik des Geſchmacks aufſtellte. Nach<lb/> ihm wurde die Aeſthetik von mehreren Profeſſoren<lb/> der Philoſophie bearbeitet, am Vollſtaͤndigſten von<lb/> Fr. Bouterwek, deſſen Werk (in zwei Baͤnden)<lb/> das bekannteſte iſt und drei Auflagen erlebt hat.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [2/0016]
er iſt von Baumgartens Erfindung und war den
alten Griechen und Roͤmern in dieſem Sinne voͤl¬
lig unbekannt.
Aesthetica betitelt Baumgarten die beiden
Volumina, welche im Jahr 1750 und 1758 ans
Licht traten. Den Barbarismus des Wortes will
ich nicht tadeln, nur den Barbarismus, der darin
lag, ein ſolches Werk in lateiniſcher Sprache zu
ſchreiben. Barbariſch — pedantiſch war der Ur¬
ſprung der Aeſthetik oder der vagen Wiſſenſchaft,
welche man mit dieſem Namen bald allgemeiner
zu bezeichnen anfing. Riedel und Sulzer machten
daraus eine Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte und Letz¬
terer ſchrieb ſogar eine ſolche „allgemeine Theorie
der ſchoͤnen Kuͤnſte“ nach alphabetiſcher Ord¬
nung, zwei Quartbaͤnde unfruchtbarer Theorien,
die weder dem Philoſophen noch dem Kuͤnſtler
foͤrderlich ſein konnten. In ein hoͤheres Gebiet
wurde die Aeſthetik aufgenommen, als Kant ſei¬
nen eminenten Scharfſinn auch nach dieſer Seite
wandte und in „der Kritik der Urtheilskraft“ eine
von ſeinem Standpunkt und ſeinen Prinzipien
ausgehende Kritik des Geſchmacks aufſtellte. Nach
ihm wurde die Aeſthetik von mehreren Profeſſoren
der Philoſophie bearbeitet, am Vollſtaͤndigſten von
Fr. Bouterwek, deſſen Werk (in zwei Baͤnden)
das bekannteſte iſt und drei Auflagen erlebt hat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |