ein Name, der des großen Friedrichs, durch Tha¬ ten und Siege unter den Deutschen erhoben hatte, desto tiefer drückte das Gewicht dieses Na¬ mens das deutsche Reich, das ganze alte Deutsch¬ land in den Staub der Verächtlichkeit nieder. -- Preußen, jenes slavische Preußen, jene unbedeu¬ tende, für so und so viel Silberlinge gekaufte Mark des deutschen Reiches hatte sich siegreich er¬ hoben über den Kern des alten Deutschlands, das Haus Brandenburg stellte sich in politischer Be¬ deutsamkeit dem Hause Habsburg, das eben so weit außer dem Herzen Deutschlands lag und dem es schon vor Alters geglückt war, die Kraft des Reiches aus seinem Zentrum, Franken, Schwa¬ ben, Sachsen, herauszudrängen und den Heerd unse¬ rer Freiheit Slavenhänden anzuvertrauen, entgegen. Durch das Uebergewicht Preußens war Deutsch¬ land ganz verloren, denn diese zerstückten Länd¬ chen, die von der Donau bis zur Eider im Kern von Deutschland sich hinziehen, waren schlecht ge¬ eignet, jenen konzentrirten Mächten auf der Flanke, auf dem Flügel, der nach den Wäldern und Step¬ pen der Barbaren hinzieht, das gehörige Gleich¬ gewicht zu halten. Und das Alles hatten die Deutschen selbst verschuldet, zu diesem Allen hat¬ ten sie freiwillig ihre Arme, ihre Waffen, ihre Talente, ja ihre Begeisterung hergegeben, und nur
ein Name, der des großen Friedrichs, durch Tha¬ ten und Siege unter den Deutſchen erhoben hatte, deſto tiefer druͤckte das Gewicht dieſes Na¬ mens das deutſche Reich, das ganze alte Deutſch¬ land in den Staub der Veraͤchtlichkeit nieder. — Preußen, jenes ſlaviſche Preußen, jene unbedeu¬ tende, fuͤr ſo und ſo viel Silberlinge gekaufte Mark des deutſchen Reiches hatte ſich ſiegreich er¬ hoben uͤber den Kern des alten Deutſchlands, das Haus Brandenburg ſtellte ſich in politiſcher Be¬ deutſamkeit dem Hauſe Habsburg, das eben ſo weit außer dem Herzen Deutſchlands lag und dem es ſchon vor Alters gegluͤckt war, die Kraft des Reiches aus ſeinem Zentrum, Franken, Schwa¬ ben, Sachſen, herauszudraͤngen und den Heerd unſe¬ rer Freiheit Slavenhaͤnden anzuvertrauen, entgegen. Durch das Uebergewicht Preußens war Deutſch¬ land ganz verloren, denn dieſe zerſtuͤckten Laͤnd¬ chen, die von der Donau bis zur Eider im Kern von Deutſchland ſich hinziehen, waren ſchlecht ge¬ eignet, jenen konzentrirten Maͤchten auf der Flanke, auf dem Fluͤgel, der nach den Waͤldern und Step¬ pen der Barbaren hinzieht, das gehoͤrige Gleich¬ gewicht zu halten. Und das Alles hatten die Deutſchen ſelbſt verſchuldet, zu dieſem Allen hat¬ ten ſie freiwillig ihre Arme, ihre Waffen, ihre Talente, ja ihre Begeiſterung hergegeben, und nur
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ein Name, der des großen Friedrichs, durch Tha¬
ten und Siege unter den Deutſchen erhoben
hatte, deſto tiefer druͤckte das Gewicht dieſes Na¬
mens das deutſche Reich, das ganze alte Deutſch¬
land in den Staub der Veraͤchtlichkeit nieder. —
Preußen, jenes ſlaviſche Preußen, jene unbedeu¬
tende, fuͤr ſo und ſo viel Silberlinge gekaufte
Mark des deutſchen Reiches hatte ſich ſiegreich er¬
hoben uͤber den Kern des alten Deutſchlands, das
Haus Brandenburg ſtellte ſich in politiſcher Be¬
deutſamkeit dem Hauſe Habsburg, das eben ſo
weit außer dem Herzen Deutſchlands lag und dem
es ſchon vor Alters gegluͤckt war, die Kraft des
Reiches aus ſeinem Zentrum, Franken, Schwa¬
ben, Sachſen, herauszudraͤngen und den Heerd unſe¬
rer Freiheit Slavenhaͤnden anzuvertrauen, entgegen.
Durch das Uebergewicht Preußens war Deutſch¬
land ganz verloren, denn dieſe zerſtuͤckten Laͤnd¬
chen, die von der Donau bis zur Eider im Kern
von Deutſchland ſich hinziehen, waren ſchlecht ge¬
eignet, jenen konzentrirten Maͤchten auf der Flanke,
auf dem Fluͤgel, der nach den Waͤldern und Step¬
pen der Barbaren hinzieht, das gehoͤrige Gleich¬
gewicht zu halten. Und das Alles hatten die
Deutſchen ſelbſt verſchuldet, zu dieſem Allen hat¬
ten ſie freiwillig ihre Arme, ihre Waffen, ihre
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Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wienbarg_feldzuege_1834/274>, abgerufen am 21.11.2024.
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