Wildermuth, Ottilie: Streit in der Liebe und Liebe im Streit. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 175–210. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.von Lebens- und Sittenbildern gezeichnet, die vom frischesten Humor und einer von krankhafter Sentimentalität freien Gemüthswärme durchweht sind und in ihrer einfachen, gesunden Wahrhaftigkeit einmal werthvolle Urkunden für die Culturgeschichte ihrer Heimath bilden werden. Neben einigen vielleicht etwas zu hausbackenen Schilderungen, - wie viel muntere Laune in ihren "schwäbischen Pfarrhäusern", wie viel schlichte Anmuth in so manchem anderen ihrer schwäbischen Genrebilder. Was ihnen oft zur letzten novellistischen Abrundung fehlt - wie denn auch die von uns ausgewählte originelle Ehstandsgeschichte in der Hand eines erfindungsreicheren Dichters sich noch zu größerer Wirkung hätte entwickeln lassen - wird durch den Reiz fein beobachteter Wirklichkeit ersetzt, der sich vielfach zur vollen poetischen Wahrheit steigert und uns erfreulicher anmuthet, als anspruchsvollere Schöpfungen mancher ihrer berühmteren Colleginnen. von Lebens- und Sittenbildern gezeichnet, die vom frischesten Humor und einer von krankhafter Sentimentalität freien Gemüthswärme durchweht sind und in ihrer einfachen, gesunden Wahrhaftigkeit einmal werthvolle Urkunden für die Culturgeschichte ihrer Heimath bilden werden. Neben einigen vielleicht etwas zu hausbackenen Schilderungen, – wie viel muntere Laune in ihren „schwäbischen Pfarrhäusern“, wie viel schlichte Anmuth in so manchem anderen ihrer schwäbischen Genrebilder. Was ihnen oft zur letzten novellistischen Abrundung fehlt – wie denn auch die von uns ausgewählte originelle Ehstandsgeschichte in der Hand eines erfindungsreicheren Dichters sich noch zu größerer Wirkung hätte entwickeln lassen – wird durch den Reiz fein beobachteter Wirklichkeit ersetzt, der sich vielfach zur vollen poetischen Wahrheit steigert und uns erfreulicher anmuthet, als anspruchsvollere Schöpfungen mancher ihrer berühmteren Colleginnen. <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0009"/> von Lebens- und Sittenbildern gezeichnet, die vom frischesten Humor und einer von krankhafter Sentimentalität freien Gemüthswärme durchweht sind und in ihrer einfachen, gesunden Wahrhaftigkeit einmal werthvolle Urkunden für die Culturgeschichte ihrer Heimath bilden werden. Neben einigen vielleicht etwas zu hausbackenen Schilderungen, – wie viel muntere Laune in ihren „schwäbischen Pfarrhäusern“, wie viel schlichte Anmuth in so manchem anderen ihrer schwäbischen Genrebilder. Was ihnen oft zur letzten novellistischen Abrundung fehlt – wie denn auch die von uns ausgewählte originelle Ehstandsgeschichte in der Hand eines erfindungsreicheren Dichters sich noch zu größerer Wirkung hätte entwickeln lassen – wird durch den Reiz fein beobachteter Wirklichkeit ersetzt, der sich vielfach zur vollen poetischen Wahrheit steigert und uns erfreulicher anmuthet, als anspruchsvollere Schöpfungen mancher ihrer berühmteren Colleginnen.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0009]
von Lebens- und Sittenbildern gezeichnet, die vom frischesten Humor und einer von krankhafter Sentimentalität freien Gemüthswärme durchweht sind und in ihrer einfachen, gesunden Wahrhaftigkeit einmal werthvolle Urkunden für die Culturgeschichte ihrer Heimath bilden werden. Neben einigen vielleicht etwas zu hausbackenen Schilderungen, – wie viel muntere Laune in ihren „schwäbischen Pfarrhäusern“, wie viel schlichte Anmuth in so manchem anderen ihrer schwäbischen Genrebilder. Was ihnen oft zur letzten novellistischen Abrundung fehlt – wie denn auch die von uns ausgewählte originelle Ehstandsgeschichte in der Hand eines erfindungsreicheren Dichters sich noch zu größerer Wirkung hätte entwickeln lassen – wird durch den Reiz fein beobachteter Wirklichkeit ersetzt, der sich vielfach zur vollen poetischen Wahrheit steigert und uns erfreulicher anmuthet, als anspruchsvollere Schöpfungen mancher ihrer berühmteren Colleginnen.
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