Das Tiefereindringen in Borneo, Sumatra hat zu wichtigen Entdeckungen in dieser Beziehung geführt. Man hat 2 Rhinocerosarten gefunden, das eine mit einem Doppelhorn; auch einen merkwürdigen Tapir tief in Suma- tra, also in den Jnseln die Bewohner von America.
Das höchste Ziel aller Naturbetrachtung besteht in der kla- ren Erkenntniß unserer eigenen Natur; darum schließt sich das Naturgemälde mit der Betrachtung aller Men- schenraßscen. Man ist unbestimmt gewesen, ob der Knochen- bau, die Hautfarbe, das Haar, dessen Feinheit oder ver- schiedene Krümmung zum Eintheilungsgrund der Menschen- racengezu machtenworden sei. Cuvier ve[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]rtheilt das ganze Geschlecht nach der Farbe in 3 Rasccen:; die weiße, gel- be und schwarze. Blumenbach hat 2 Eintheilungen hinzugesetzt; die ma- laiische und americanische. Diese Eintheilungen sind sehr schwankend. Die Alten kannten nur eine Art der Schwarzen, die Aethiopen und hielten dafür, daß die drei Phänomene, die Farbe, die häßliche Nase, das Haar zusammengehörten; man hat aber später ent- deckt, daß es Neger giebt, die nur einen jener Charaktere zeigen. Da hat man dann andere Unter-
Das Tiefereindringen in Borneo, Sumatra hat zu wichtigen Entdeckungen in dieſer Beziehung geführt. Man hat 2 Rhinocerosarten gefunden, das eine mit einem Doppelhorn; auch einen merkwürdigen Tapir tief in Suma- tra, alſo in den Jnſeln die Bewohner von America.
Das höchſte Ziel aller Naturbetrachtung beſteht in der kla- ren Erkenntniß unſerer eigenen Natur; darum schließt ſich das Naturgemälde mit der Betrachtung aller Men- ſchenraßscen. Man iſt unbeſtimmt geweſen, ob der Knochen- bau, die Hautfarbe, das Haar, deſſen Feinheit oder ver- ſchiedene Krümmung zum Eintheilungsgrund der Menſchen- raçengezu machtenworden ſei. Cuvier ve[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]rtheilt das ganze Geſchlecht nach der Farbe in 3 Rascçen:; die weiße, gel- be und ſchwarze. Blumenbach hat 2 Eintheilungen hinzugeſetzt; die ma- laiiſche und americaniſche. Dieſe Eintheilungen ſind ſehr ſchwankend. Die Alten kannten nur eine Art der Schwarzen, die Aethiopen und hielten dafür, daß die drei Phänomene, die Farbe, die häßliche Naſe, das Haar zuſammengehörten; man hat aber ſpäter ent- deckt, daß es Neger giebt, die nur einen jener Charaktere zeigen. Da hat man dann andere Unter-
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[[6v]/0013]
Das Tiefereindringen in Borneo, Sumatra hat zu
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Das höchſte Ziel aller Naturbetrachtung beſteht in der kla-
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ſich das Naturgemälde mit der Betrachtung aller Men-
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Diese Archivalie stammt aus dem Nachlass des preußischen Generals (Friedrich) Adolf von Willisen (1798–1864) aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA-PK). In einem blauen Papierumschlag, beschriftet mit dem Titel "Humbolds Vorlesungen", enthält das Konvolut Fragmente einer bzw. zweier Nachschriften der 1827/28 in Berlin gehaltenen Kosmos-Vorträge Alexander von Humboldts an der Berliner Universität.
Das Fragment besteht offensichtlich aus drei (wahrscheinlich unabhängig voneinander entstandenen) Teilen: Der erste Teil, Bl. [1r] bis Bl. [8v], setzt unter der Überschrift "Die flüſſigen Hüllen des Starren" unvermittelt gegen Ende der 3. Vorlesung ein, die Humboldt am 10. November 1827 gehalten hatte. Der Text gibt den Abschluss der 3. Vorlesung und anschließend den Inhalt der gesamten 4. Vorlesung vom 14. November 1827 wieder sowie den Beginn der 5. Vorlesung vom 17. November 1827. Der Text von Bl. [1r] bis einschließlich der ersten zwei Drittel von Bl. [6v] wurde vermutlich von F. A. Willisen selbst geschrieben. Der Text vom unteren Drittel des Bl. [6v] bis einschließlich Bl. [8v] wurde in einer zweiten, von der zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst, stammt offenbar also von einem anderen, namentlich nicht bekannten Schreiber. Die folgenden beiden Blätter, Bl. [9r] bis [10v], weisen ein anderes Format und anderes Papier auf. Sie sind in einer dritten, von den beiden zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst; der Text dieser beiden Blätter gehört inhaltlich allerdings nicht zu den Kosmos-Vorträgen. Sie sind wohl nur versehentlich in der mit "Humbolds Vorlesungen" beschrifteten Mappe abgelegt worden und werden daher hier nicht wiedergegeben.
Ab Blatt [11r] ist eine weitere, von den drei anderen abweichende Handschrift erkennbar. Dieser Teil gibt Humboldts Kosmos-Vorträge wieder, allerdings einen sehr viel späteren Teil als die übrigen dazugehörigen Blätter des Konvoluts: Der Text setzt erst mit dem Beginn der 49. Vorlesung, die Humboldt am 9. April 1828 hielt, (wieder) ein. Bis zum letzten Blatt des Konvoluts, Bl. [14v], gibt der Text den Inhalt der gesamten 49. Vorlesung wieder und bricht dann ab. Weitere, zu diesem Fragment gehörende Teile konnten im Nachlass Willisens bisher nicht ermittelt werden.
Willisen, Friedrich Adolf von: Humbolds Vorlesungen. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [6v]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/willisen_humboldt_1827/13>, abgerufen am 16.07.2024.
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