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Willisen, Friedrich Adolf von: Humbolds Vorlesungen. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Statt gefunden haben, hat man geglaubt sich an
große Gruppen halten zu müssen; je weiter
man fortschreitet in der Erkenntniß des
besonderen, desto mehr sieht man, wie die Abthei-
lungen nach großen Gruppen unbequem und
unzuverlässig sind. Die Namen sind eben
so unbequem, als es die Unterscheidungsmerk-
male sind. Der gelehrte Meiners setzte die Celti-
sche, Jberische, Arische Sprache in Verbindung
mit dern sSemitischen (Aramäisch, Hebräisch, Arabisch)
und theilte die Menschen ein in häßliche oder unvoll-
kommene Nationen, zu denen er die Neger, Mongolen,
Chinesen, Jndier, trotz ihrer Philosophie und Literatur
zählte und die schönen, edlen, unter welchen er
die Semiten und Europäer besetzte: beide Racen
sollten dem Ursprung nach verschieden sein und
wie Pflanzen und Thiere vom ersten Sitz aus sich
über ihre späteren Wohnungen verbreitet haben. Die
unvollkommene brachte es nur auf den Altai, die
edle auf den [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] zurück. Er hat seine Mei-

Statt gefunden haben, hat man geglaubt ſich an
große Gruppen halten zu müſſen; je weiter
man fortſchreitet in der Erkenntniß des
beſonderen, deſto mehr ſieht man, wie die Abthei-
lungen nach großen Gruppen unbequem und
unzuverläſſig ſind. Die Namen ſind eben
ſo unbequem, als es die Unterſcheidungsmerk-
male ſind. Der gelehrte Meiners ſetzte die Celti-
ſche, Jberiſche, Ariſche Sprache in Verbindung
mit dern ſSemitiſchen (Aramäiſch, Hebräiſch, Arabiſch)
und theilte die Menſchen ein in häßliche oder unvoll-
kommene Nationen, zu denen er die Neger, Mongolen,
Chineſen, Jndier, trotz ihrer Philoſophie und Literatur
zählte und die ſchönen, edlen, unter welchen er
die Semiten und Europäer beſetzte: beide Raçen
ſollten dem Urſprung nach verſchieden ſein und
wie Pflanzen und Thiere vom erſten Sitz aus ſich
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[[7v]/0015] Statt gefunden haben, hat man geglaubt ſich an große Gruppen halten zu müſſen; je weiter man fortſchreitet in der Erkenntniß des beſonderen, deſto mehr ſieht man, wie die Abthei- lungen nach großen Gruppen unbequem u unzuverläſſig ſind. Die Namen ſind eben ſo unbequem, als es die Unterſcheidungsmerk- male ſind. Der gelehrte Meiners ſetzte die Celti- ſche, Jberiſche, Airiſche Sprache in Verbindung mit den Semitiſchen (Aramäiſch, Hebräiſch, Arabiſch) und theilte die Menſchen ein in häßliche oder unvoll- kommene Nationen, zu denen er die Neger, Mongolen, Chineſen, Jndier, trotz ihrer Philoſophie u Literatur zählte und die ſchönen, edlen, unter welchen er die Semiten und Europäer beſetzte: beide Raçen ſollten dem Urſprung nach verſchieden ſein und wie Pflanzen und Thiere vom erſten Sitz aus ſich über ihre ſpäteren Wohnungen verbreitet haben. Die unvollkommene brachte es nur auf den Altai, die edle auf den _ zurück. Er hat ſeine Mei-

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Christian Thomas: Transkription, Annotation
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Diese Archivalie stammt aus dem Nachlass des preußischen Generals (Friedrich) Adolf von Willisen (1798–1864) aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA-PK). In einem blauen Papierumschlag, beschriftet mit dem Titel "Humbolds Vorlesungen", enthält das Konvolut Fragmente einer bzw. zweier Nachschriften der 1827/28 in Berlin gehaltenen Kosmos-Vorträge Alexander von Humboldts an der Berliner Universität.

Das Fragment besteht offensichtlich aus drei (wahrscheinlich unabhängig voneinander entstandenen) Teilen: Der erste Teil, Bl. [1r] bis Bl. [8v], setzt unter der Überschrift "Die flüſſigen Hüllen des Starren" unvermittelt gegen Ende der 3. Vorlesung ein, die Humboldt am 10. November 1827 gehalten hatte. Der Text gibt den Abschluss der 3. Vorlesung und anschließend den Inhalt der gesamten 4. Vorlesung vom 14. November 1827 wieder sowie den Beginn der 5. Vorlesung vom 17. November 1827. Der Text von Bl. [1r] bis einschließlich der ersten zwei Drittel von Bl. [6v] wurde vermutlich von F. A. Willisen selbst geschrieben. Der Text vom unteren Drittel des Bl. [6v] bis einschließlich Bl. [8v] wurde in einer zweiten, von der zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst, stammt offenbar also von einem anderen, namentlich nicht bekannten Schreiber. Die folgenden beiden Blätter, Bl. [9r] bis [10v], weisen ein anderes Format und anderes Papier auf. Sie sind in einer dritten, von den beiden zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst; der Text dieser beiden Blätter gehört inhaltlich allerdings nicht zu den Kosmos-Vorträgen. Sie sind wohl nur versehentlich in der mit "Humbolds Vorlesungen" beschrifteten Mappe abgelegt worden und werden daher hier nicht wiedergegeben.

Ab Blatt [11r] ist eine weitere, von den drei anderen abweichende Handschrift erkennbar. Dieser Teil gibt Humboldts Kosmos-Vorträge wieder, allerdings einen sehr viel späteren Teil als die übrigen dazugehörigen Blätter des Konvoluts: Der Text setzt erst mit dem Beginn der 49. Vorlesung, die Humboldt am 9. April 1828 hielt, (wieder) ein. Bis zum letzten Blatt des Konvoluts, Bl. [14v], gibt der Text den Inhalt der gesamten 49. Vorlesung wieder und bricht dann ab. Weitere, zu diesem Fragment gehörende Teile konnten im Nachlass Willisens bisher nicht ermittelt werden.




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URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/willisen_humboldt_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/willisen_humboldt_1827/15
Zitationshilfe: Willisen, Friedrich Adolf von: Humbolds Vorlesungen. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [7v]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/willisen_humboldt_1827/15>, abgerufen am 21.11.2024.