Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 2. Dresden, 1764.II Theil. Von der Griechischen Kunst nen merkwürdigen Umstand zur Kunst, wie man hier gesuchet hat, ent-halten kann. Von der Kunst unter dem Constantin. Wie es hernach unter Constantin dem Großen mit der Kunst ausge- Biblio- weitläuftige Untersuchung über das Wort Argolica gemacht a): ich glaubete, man kön- ne Argillacea lesen, so daß die Statuen von Thon, oder gebrannter Erde, aber ver- goldet, gewesen, und ich habe nachher gefunden, daß ein Gelehrter, welcher den Deut- schen Ehre machet, eben dieser Meynung ist b). 1) Burman. Syllog. Epist. T. 5. p. 527. 2) Spence Polymet. Dial. 8. p. 105. 3) Burman. l. c. p. 194. seq. a) Vtilite des Voyag. T. 1. p. 174. seq. b) Triller. Obs. Crit. L. 4. c. 6. p. 328.
II Theil. Von der Griechiſchen Kunſt nen merkwuͤrdigen Umſtand zur Kunſt, wie man hier geſuchet hat, ent-halten kann. Von der Kunſt unter dem Conſtantin. Wie es hernach unter Conſtantin dem Großen mit der Kunſt ausge- Biblio- weitlaͤuftige Unterſuchung uͤber das Wort Argolica gemacht a): ich glaubete, man koͤn- ne Argillacea leſen, ſo daß die Statuen von Thon, oder gebrannter Erde, aber ver- goldet, geweſen, und ich habe nachher gefunden, daß ein Gelehrter, welcher den Deut- ſchen Ehre machet, eben dieſer Meynung iſt b). 1) Burman. Syllog. Epiſt. T. 5. p. 527. 2) Spence Polymet. Dial. 8. p. 105. 3) Burman. l. c. p. 194. ſeq. a) Vtilité des Voyag. T. 1. p. 174. ſeq. b) Triller. Obſ. Crit. L. 4. c. 6. p. 328.
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II Theil. Von der Griechiſchen Kunſt
nen merkwuͤrdigen Umſtand zur Kunſt, wie man hier geſuchet hat, ent-
halten kann.
Wie es hernach unter Conſtantin dem Großen mit der Kunſt ausge-
ſehen, zeigen deſſen Statuen, eine unter dem Portale der Kirche zu St.
Johann Lateran, zwo andere auf dem Campidoglio, und einige erhobene
Arbeiten an deſſen Bogen, an welchem alles, was gut iſt, von einem Bo-
gen Kaiſers Trajanus genommen worden. Es iſt alſo kaum glaublich,
daß das alte Gemaͤlde der Goͤttinn Roma im Pallaſte Barberini zu Con-
ſtantins Zeiten gemachet worden. Es findet ſich Nachricht von andern
entdeckten Gemaͤlden, welche Hafens und Ausſichten auf das Meer vor-
ſtellen, die, nach der Unterſchrift derſelben, aus dieſer Zeit moͤchten gewe-
ſen ſeyn 1); ſie ſind aber nicht mehr vorhanden: die Zeichnungen mit Far-
ben ausgefuͤhret, finden ſich in der Bibliothek des Herrn Cardinals Alex.
Albani. Aber die Gemaͤlde in dem einen und aͤlteſten Vaticaniſchen Vir-
gilio, ſind nicht zu gut fuͤr Conſtantins Zeiten, wie jemand meynet 2),
welcher, da er geſchrieben, nicht das friſche Gedaͤchtniß davon gehabt,
und nach Kupfern des Bartoli, welcher alles Mittelmaͤßige wie von gu-
ter Zeit ſcheinen gemacht, geurtheilet hat. Es hat derſelbe nicht gewußt,
daß man aus einer ſchriftlichen Nachricht von gleichem Alter in dieſem Bu-
che beweiſen kann, daß dieſe Abſchrift zu Conſtantinus Zeiten gemachet
worden 3). Von eben der Zeit ſcheint der alte gemalte Terentius in dieſer
Biblio-
3)
1) Burman. Syllog. Epiſt. T. 5. p. 527.
2) Spence Polymet. Dial. 8. p. 105.
3) Burman. l. c. p. 194. ſeq.
3) weitlaͤuftige Unterſuchung uͤber das Wort Argolica gemacht a): ich glaubete, man koͤn-
ne Argillacea leſen, ſo daß die Statuen von Thon, oder gebrannter Erde, aber ver-
goldet, geweſen, und ich habe nachher gefunden, daß ein Gelehrter, welcher den Deut-
ſchen Ehre machet, eben dieſer Meynung iſt b).
a) Vtilité des Voyag. T. 1. p. 174. ſeq.
b) Triller. Obſ. Crit. L. 4. c. 6. p. 328.
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