Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 2. Dresden, 1764.der Zeit unter den Griechen betrachtet. Priscus vor der vierzigsten Olympias nach Jtalien, und zeigete den Rö-mern zuerst die Griechische Kunst in Gemälden, und es war von demsel- ben noch zu Plinius Zeit 1) eine schön gezeichnete Atalanta und Helena zu Lanuvium. Wenn man auf das Alter der Aeginetischen Schule von dem berühm-e. Jnsel 1) Plin. L. 35. c. 6. 2) Aeginetae fictoris. Plin. L. 36. c. 4. n. 10. 3) Pausan. L. 10. p. 798. l. 7. 4) L. 8. p. 608. l. 31. 5) Idem L. a. p. 178. l. 24. 6) Thucyd. L. 1. p. 6. l. 18. 7) Pausan. L. 1. p. 72. l. 24. 8) L. 9. c. 79. Winckelm. Gesch. der Kunst. S s
der Zeit unter den Griechen betrachtet. Priſcus vor der vierzigſten Olympias nach Jtalien, und zeigete den Roͤ-mern zuerſt die Griechiſche Kunſt in Gemaͤlden, und es war von demſel- ben noch zu Plinius Zeit 1) eine ſchoͤn gezeichnete Atalanta und Helena zu Lanuvium. Wenn man auf das Alter der Aeginetiſchen Schule von dem beruͤhm-e. Jnſel 1) Plin. L. 35. c. 6. 2) Aeginetae fictoris. Plin. L. 36. c. 4. n. 10. 3) Pauſan. L. 10. p. 798. l. 7. 4) L. 8. p. 608. l. 31. 5) Idem L. a. p. 178. l. 24. 6) Thucyd. L. 1. p. 6. l. 18. 7) Pauſan. L. 1. p. 72. l. 24. 8) L. 9. c. 79. Winckelm. Geſch. der Kunſt. S s
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der Zeit unter den Griechen betrachtet.
Priſcus vor der vierzigſten Olympias nach Jtalien, und zeigete den Roͤ-
mern zuerſt die Griechiſche Kunſt in Gemaͤlden, und es war von demſel-
ben noch zu Plinius Zeit 1) eine ſchoͤn gezeichnete Atalanta und Helena
zu Lanuvium.
Wenn man auf das Alter der Aeginetiſchen Schule von dem beruͤhm-
ten Smilis, aus dieſer Jnſel, ſchließen duͤrfte, ſo wuͤrde ſie ihre Stiftung
von den Zeiten des Daͤdalus herfuͤhren. Daß ſich aber ſchon in ganz al-
ten Zeiten eine Schule der Kunſt in dieſer Jnſel angefangen habe, bezeu-
gen die Nachrichten von ſo vielen alten Statuen in Griechenland, im Aegi-
netiſchen Stile gearbeitet. Ein gewiſſer Aeginetiſcher Bildhauer iſt nicht
dem Namen nach, ſondern durch die Benennung des Aeginetiſchen Bilders
bekannt 2). Die Einwohner dieſer Jnſel, welche Dorier waren, trieben
großen Handel und Schiffarth, wodurch ſich die Kuͤnſte daſelbſt empor
brachten 3): Pauſanias 4) redet von der Schiffarth derſelben ſchon in den
aͤlteſten Zeiten, und ſie waren den Athenienſern zur See uͤberlegen 5), wel-
che ſo, wie jene, vor dem Perſiſchen Kriege nur Schiffe von funfzig Ru-
dern und ohne Verdeck hatten 6). Die Eiferſucht zwiſchen ihnen brach
endlich in einen Krieg aus 7), welcher beygelegt war, da Xerxes nach
Griechenland kam. Aegina, welche viel Antheil an dem Siege des The-
miſtocles uͤber die Perſer hatte, zog viele Vortheile aus demſelben: denn
die reiche Perſiſche Beute wurde dahin gebracht und verkauft, wodurch
dieſe Jnſel, wie Herodotus meldet 8), zu großem Reichthume gelangete.
Jn dieſem Flore erhielt ſich dieſe Jnſel bis zur acht nnd achtzigſten Olym-
pias, da die Einwohner von den Athenienſern, weil es jene mit den Lace-
daͤmoniern gehalten, verjaget wurden. Die Athenienſer beſetzten dieſe
Jnſel
e.
Jn der Jnſel
Aegina.
1) Plin. L. 35. c. 6.
2) Aeginetae fictoris. Plin. L. 36. c. 4. n. 10.
3) Pauſan. L. 10. p. 798. l. 7.
4) L. 8. p. 608. l. 31.
5) Idem L. a. p. 178. l. 24.
6) Thucyd. L. 1. p. 6. l. 18.
7) Pauſan. L. 1. p. 72. l. 24.
8) L. 9. c. 79.
Winckelm. Geſch. der Kunſt. S s
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Zitationshilfe: | Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 2. Dresden, 1764, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winckelmann_kunstgeschichte02_1764/9>, abgerufen am 16.07.2024. |