Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 2. Dresden, 1764.unter den Römischen Kaisern. Kaisers, welche auf der Säule stand 1): von demselben findet sich weiterkeine Nachricht. Der edle Venetianische Abt Farsetti, welcher mit Kö- niglichen Kosten die besten alten Statuen in Rom abformen lassen, und sich durch eine Maleracademie, welche er zu Venedig stiften wollte, um sein Vaterland verdient zu machen gedachte, hatte auch den Anschlag ge- machet, diese ganze Säule von neuem formen zu lassen: man hatte sich schon um neun tausend Scudi verglichen; die Kosten des Gerüstes hatte Herr Farsetti getragen. Die sogenannten Tropheen oder Siegeszeichen des Marius auf dem Jn Absicht der Baukunst verdienet der Bogen des Trajanus zu An- ten, 1) Ciacc. Column. Traj. p. 4. E e e 2
unter den Roͤmiſchen Kaiſern. Kaiſers, welche auf der Saͤule ſtand 1): von demſelben findet ſich weiterkeine Nachricht. Der edle Venetianiſche Abt Farſetti, welcher mit Koͤ- niglichen Koſten die beſten alten Statuen in Rom abformen laſſen, und ſich durch eine Maleracademie, welche er zu Venedig ſtiften wollte, um ſein Vaterland verdient zu machen gedachte, hatte auch den Anſchlag ge- machet, dieſe ganze Saͤule von neuem formen zu laſſen: man hatte ſich ſchon um neun tauſend Scudi verglichen; die Koſten des Geruͤſtes hatte Herr Farſetti getragen. Die ſogenannten Tropheen oder Siegeszeichen des Marius auf dem Jn Abſicht der Baukunſt verdienet der Bogen des Trajanus zu An- ten, 1) Ciacc. Column. Traj. p. 4. E e e 2
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unter den Roͤmiſchen Kaiſern.
Kaiſers, welche auf der Saͤule ſtand 1): von demſelben findet ſich weiter
keine Nachricht. Der edle Venetianiſche Abt Farſetti, welcher mit Koͤ-
niglichen Koſten die beſten alten Statuen in Rom abformen laſſen, und
ſich durch eine Maleracademie, welche er zu Venedig ſtiften wollte, um
ſein Vaterland verdient zu machen gedachte, hatte auch den Anſchlag ge-
machet, dieſe ganze Saͤule von neuem formen zu laſſen: man hatte ſich ſchon
um neun tauſend Scudi verglichen; die Koſten des Geruͤſtes hatte Herr
Farſetti getragen.
Die ſogenannten Tropheen oder Siegeszeichen des Marius auf dem
Campidoglio, ſcheinen mit dem Baſamente der Saͤule in einerley Stil ge-
arbeitet zu ſeyn, und ſind vermuthlich Siegeszeichen des Trajanus. Ein
neuer Scribent glaubet, daß dieſelben nach der Schlacht bey Actium geſe-
tzet worden ſind, aus keinem andern Grunde, als weil er in der wellen-
foͤrmig ausgefreſſenen Baſe derſelben eine Vorſtellung des Waſſers zu fin-
den vermeynet. Jch kann nicht umhin, einer ſehr ſeltenen Muͤnze in Gold
zu gedenken, welche auf der einen Seite den Kopf der Plotina, des
Trajanus Gemahlinn, hat, und auf der andern Seite den Kopf der
Matidia, des Trajanus Schweſter: es wird dieſelbe mit mehr als hun-
dert Scudi bezahlet, und befindet ſich in dem Muſeo des Collegii St.
Jgnatii zu Rom.
Jn Abſicht der Baukunſt verdienet der Bogen des Trajanus zu An-
cona mit angefuͤhret zu werden: denn man wird an keinem alten Gebaͤude
ſo erſtaunend große Bloͤcke Marmor angebracht finden. Das Baſament
des Bogens bis an den Fuß der Saͤule iſt aus einem einzigen Stuͤcke: in
der Laͤnge haͤlt es ſechs und zwanzig Roͤmiſche Palmen und ein Dritttheil;
die Breite iſt von ſiebzehen und einem halben, und die Hoͤhe von dreyzehen
Palmen. Die Pfeiler der Bruͤcke des Trajanus uͤber die Donau diene-
ten,
1) Ciacc. Column. Traj. p. 4.
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