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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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Der historische Theil
hier studirende Herr von Marschall einige Zeit
darauf ein Schreiben davon zugeschickt, wel-
ches er aus Berlin erhalten. Nach der Zeit
haben mir verschiedene Gelehrte, welche die-
sen Versuch in Berlin gesehen, bey ihrer An-
kunft und Gegenwart in Leipzig die Ehre er-
wiesen, und mich besuchet, und mir eine weit-
läuftige Erzählung gemacht. Endlich kam
gleich zu Anfange der letzt vergangnen leip-
ziger Ostermesse ein besonderer Liebhaber phy-
sicalischer Merckwürdigkeiten, Herr Reinhard,
welcher sich in dem Gefolge Sr. Excellenz, des
Herrn Krongroßkanzlers von Polen, Zaluski
befand, zu mir, u. erzählte mir unter andern, wie
die Quinta Essentia vegetabilis sich ungemein
schnell und leicht von den electrisirten Funken
entzünden liesse. Jch ließ mir diese Essenz also-
bald holen, und erfuhr sogleich in der That,
was ich verlangte und hoffte.

§. 76.

Ein glühendes Eisen erweckt in kei-
nem Spiritu eine Flamme, man mag ihn ent-
weder ganz nahe, oder in einer Weite von et-
lichen Linien, daran halten. Jst es aber elec-

tri-

Der hiſtoriſche Theil
hier ſtudirende Herr von Marſchall einige Zeit
darauf ein Schreiben davon zugeſchickt, wel-
ches er aus Berlin erhalten. Nach der Zeit
haben mir verſchiedene Gelehrte, welche die-
ſen Verſuch in Berlin geſehen, bey ihrer An-
kunft und Gegenwart in Leipzig die Ehre er-
wieſen, und mich beſuchet, und mir eine weit-
laͤuftige Erzaͤhlung gemacht. Endlich kam
gleich zu Anfange der letzt vergangnen leip-
ziger Oſtermeſſe ein beſonderer Liebhaber phy-
ſicaliſcher Merckwuͤrdigkeiten, Herr Reinhard,
welcher ſich in dem Gefolge Sr. Excellenz, des
Herrn Krongroßkanzlers von Polen, Zaluski
befand, zu mir, u. erzaͤhlte mir unter andern, wie
die Quinta Eſſentia vegetabilis ſich ungemein
ſchnell und leicht von den electriſirten Funken
entzuͤnden lieſſe. Jch ließ mir dieſe Eſſenz alſo-
bald holen, und erfuhr ſogleich in der That,
was ich verlangte und hoffte.

§. 76.

Ein gluͤhendes Eiſen erweckt in kei-
nem Spiritu eine Flamme, man mag ihn ent-
weder ganz nahe, oder in einer Weite von et-
lichen Linien, daran halten. Jſt es aber elec-

tri-
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[56/0088] Der hiſtoriſche Theil hier ſtudirende Herr von Marſchall einige Zeit darauf ein Schreiben davon zugeſchickt, wel- ches er aus Berlin erhalten. Nach der Zeit haben mir verſchiedene Gelehrte, welche die- ſen Verſuch in Berlin geſehen, bey ihrer An- kunft und Gegenwart in Leipzig die Ehre er- wieſen, und mich beſuchet, und mir eine weit- laͤuftige Erzaͤhlung gemacht. Endlich kam gleich zu Anfange der letzt vergangnen leip- ziger Oſtermeſſe ein beſonderer Liebhaber phy- ſicaliſcher Merckwuͤrdigkeiten, Herr Reinhard, welcher ſich in dem Gefolge Sr. Excellenz, des Herrn Krongroßkanzlers von Polen, Zaluski befand, zu mir, u. erzaͤhlte mir unter andern, wie die Quinta Eſſentia vegetabilis ſich ungemein ſchnell und leicht von den electriſirten Funken entzuͤnden lieſſe. Jch ließ mir dieſe Eſſenz alſo- bald holen, und erfuhr ſogleich in der That, was ich verlangte und hoffte. §. 76. Ein gluͤhendes Eiſen erweckt in kei- nem Spiritu eine Flamme, man mag ihn ent- weder ganz nahe, oder in einer Weite von et- lichen Linien, daran halten. Jſt es aber elec- tri-

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/88>, abgerufen am 27.11.2024.