Wirth, Johann Georg August: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Heft 1. Neustadt, 1832.nos illusions n'ont elles ete que des reves? ....... Varsovie, Liberte! Union! Perseverance! -- que ce soint donc la nos mots beleuchtet, die auch auf diesen Ruinen wehet. Auch wir begrüßten in
jenen Tagen mit Begeisterung unsere Farben, sie erinnerten an so vielen Ruhm, an so viel Unglück, so vielen Muth ..... sie wehen noch in meinem Vaterlande, aber sie sind fast erbleicht von dem unwürdigen Spiele, das eine Regierung mit ihnen trieb, welche von den Nationen mit dem Brandmal der Infamie bezeichnet ist! Glorreiche Tage, werdet ihr nimmer wiederkehren; unsere Erwar- tungen, waren es nichts als Träume? ..... Warschau, edle Schwe- ster, wirst du auf immer ein Grab seyn, wird der Kosake ewig auf dei- nen Mauern wachen, vom Blute so vieler Braven bethauet? Die Henker Italiens und Spaniens, werden sie noch lange die Herzen der Patrioten zermalmen, und die Völker werden sie nie den Muth haben, der Wuth und dem Verbrechen ihrer Unterdrücker ein Ziel zu setzen? Dies, meine Herren, sind die Fragen, die das Juli-Frankreich täglich an sich stellt, vor dieser Frage fallen von selbst alle Pläne der Berechnung oder der Eroberung, die der berühmte Redner meinem Vaterlande leihet, der die- sen Morgen auf dieser Tribüne sprach, und dessen edle Bemühungen für den Sieg der Freiheit in Frankreich so viel Anerkennung fanden. Nein, meine Herren, Frankreich will nicht Rheinbaiern, es hat nicht die Ab- sicht, euch dasselbe wegzunehmen; es will eine Verbindung mit Deutsch- land, eine offene redliche Verbindung, mit welcher auf immer fallen, müssen alle Schranken, welche die Könige zwischen uns aufgerichtet ha- ben, zu unserm Unglück und dem eurigen. Ohne diese Vereinigung ist die Freiheit in Europa unmöglich. Freiheit, Einigkeit, Beharrlichkeit! dies seyen die Losengswortee nos illusions n’ont elles été que des rêves? ....... Varsovie, Liberté! Union! Persevérance! — que ce soint donc là nos mots beleuchtet, die auch auf dieſen Ruinen wehet. Auch wir begrüßten in
jenen Tagen mit Begeiſterung unſere Farben, ſie erinnerten an ſo vielen Ruhm, an ſo viel Unglück, ſo vielen Muth ..... ſie wehen noch in meinem Vaterlande, aber ſie ſind faſt erbleicht von dem unwürdigen Spiele, das eine Regierung mit ihnen trieb, welche von den Nationen mit dem Brandmal der Infamie bezeichnet iſt! Glorreiche Tage, werdet ihr nimmer wiederkehren; unſere Erwar- tungen, waren es nichts als Träume? ..... Warſchau, edle Schwe- ſter, wirſt du auf immer ein Grab ſeyn, wird der Koſake ewig auf dei- nen Mauern wachen, vom Blute ſo vieler Braven bethauet? Die Henker Italiens und Spaniens, werden ſie noch lange die Herzen der Patrioten zermalmen, und die Völker werden ſie nie den Muth haben, der Wuth und dem Verbrechen ihrer Unterdrücker ein Ziel zu ſetzen? Dies, meine Herren, ſind die Fragen, die das Juli-Frankreich täglich an ſich ſtellt, vor dieſer Frage fallen von ſelbſt alle Pläne der Berechnung oder der Eroberung, die der berühmte Redner meinem Vaterlande leihet, der die- ſen Morgen auf dieſer Tribüne ſprach, und deſſen edle Bemühungen für den Sieg der Freiheit in Frankreich ſo viel Anerkennung fanden. Nein, meine Herren, Frankreich will nicht Rheinbaiern, es hat nicht die Ab- ſicht, euch daſſelbe wegzunehmen; es will eine Verbindung mit Deutſch- land, eine offene redliche Verbindung, mit welcher auf immer fallen, müſſen alle Schranken, welche die Könige zwiſchen uns aufgerichtet ha- ben, zu unſerm Unglück und dem eurigen. Ohne dieſe Vereinigung iſt die Freiheit in Europa unmöglich. Freiheit, Einigkeit, Beharrlichkeit! dies ſeyen die Loſengswortee <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0061" n="53"/> <hi rendition="#aq">nos illusions n’ont elles été que des rêves? ....... Varsovie,<lb/> noble sœur restera tu toujours un tombeau et le cosaque veillera t il<lb/> éternellement sur des murs arrosés du sang de tant de braves? Les<lb/> bourreaux de l’Italie et de l’Espagne pourront ils encore longtemps<lb/> brise<supplied>r</supplied> les cœurs des patriotes et les peuples n’auront-ils jamais le<lb/> courage de mettre un terme à leur fureur, à leurs crimes? Telles<lb/> sont Messieurs les questions que s’adresse journellement la France<lb/> de Juillet, devant elles tombent d’eux mêmes tous les projets de calcul<lb/> ou de conquête que prête à ma patrie l’illustre orateur qui ce matin<lb/> se trouvait à cette tribune et dont les nobles efforts pour la conquête<lb/> de la liberté ont trouvé tant de sympathie en France. Non Mes-<lb/> sieurs, la France ne vous demande pas la Bavière rhénane, elle n’a<lb/> pas le projet de vous la ravir, elle demande l’alliance de l’Allemagne<lb/> mais une alliance franche et sincère avec laquelle doivent tomber à<lb/> jamais toutes les barrières que les rois ont jetées entre nous pour notre<lb/> malheur et le votre. Sans cette alliance la liberté est impassible en<lb/> Europe.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Liberté! Union! Persevérance! — que ce soint donc là nos mots<lb/> d’ordre et notre devise! et avec l’aîde de Dieu les nations revivront</hi><lb/> <note prev="#note-0060" xml:id="note-0061" next="#note-0062" place="foot" n="*)"> <p xml:id="p-0061" prev="#p-0060a">beleuchtet, die auch auf dieſen Ruinen wehet. 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nos illusions n’ont elles été que des rêves? ....... Varsovie,
noble sœur restera tu toujours un tombeau et le cosaque veillera t il
éternellement sur des murs arrosés du sang de tant de braves? Les
bourreaux de l’Italie et de l’Espagne pourront ils encore longtemps
briser les cœurs des patriotes et les peuples n’auront-ils jamais le
courage de mettre un terme à leur fureur, à leurs crimes? Telles
sont Messieurs les questions que s’adresse journellement la France
de Juillet, devant elles tombent d’eux mêmes tous les projets de calcul
ou de conquête que prête à ma patrie l’illustre orateur qui ce matin
se trouvait à cette tribune et dont les nobles efforts pour la conquête
de la liberté ont trouvé tant de sympathie en France. Non Mes-
sieurs, la France ne vous demande pas la Bavière rhénane, elle n’a
pas le projet de vous la ravir, elle demande l’alliance de l’Allemagne
mais une alliance franche et sincère avec laquelle doivent tomber à
jamais toutes les barrières que les rois ont jetées entre nous pour notre
malheur et le votre. Sans cette alliance la liberté est impassible en
Europe.
Liberté! Union! Persevérance! — que ce soint donc là nos mots
d’ordre et notre devise! et avec l’aîde de Dieu les nations revivront
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*) beleuchtet, die auch auf dieſen Ruinen wehet. Auch wir begrüßten in
jenen Tagen mit Begeiſterung unſere Farben, ſie erinnerten an ſo vielen
Ruhm, an ſo viel Unglück, ſo vielen Muth ..... ſie wehen noch in
meinem Vaterlande, aber ſie ſind faſt erbleicht von dem unwürdigen
Spiele, das eine Regierung mit ihnen trieb, welche von den Nationen mit
dem Brandmal der Infamie bezeichnet iſt!
Glorreiche Tage, werdet ihr nimmer wiederkehren; unſere Erwar-
tungen, waren es nichts als Träume? ..... Warſchau, edle Schwe-
ſter, wirſt du auf immer ein Grab ſeyn, wird der Koſake ewig auf dei-
nen Mauern wachen, vom Blute ſo vieler Braven bethauet? Die Henker
Italiens und Spaniens, werden ſie noch lange die Herzen der Patrioten
zermalmen, und die Völker werden ſie nie den Muth haben, der Wuth
und dem Verbrechen ihrer Unterdrücker ein Ziel zu ſetzen? Dies, meine
Herren, ſind die Fragen, die das Juli-Frankreich täglich an ſich ſtellt,
vor dieſer Frage fallen von ſelbſt alle Pläne der Berechnung oder der
Eroberung, die der berühmte Redner meinem Vaterlande leihet, der die-
ſen Morgen auf dieſer Tribüne ſprach, und deſſen edle Bemühungen für den
Sieg der Freiheit in Frankreich ſo viel Anerkennung fanden. Nein,
meine Herren, Frankreich will nicht Rheinbaiern, es hat nicht die Ab-
ſicht, euch daſſelbe wegzunehmen; es will eine Verbindung mit Deutſch-
land, eine offene redliche Verbindung, mit welcher auf immer fallen,
müſſen alle Schranken, welche die Könige zwiſchen uns aufgerichtet ha-
ben, zu unſerm Unglück und dem eurigen. Ohne dieſe Vereinigung iſt
die Freiheit in Europa unmöglich.
Freiheit, Einigkeit, Beharrlichkeit! dies ſeyen die Loſengswortee
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