[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Vom Messer-Stechen. Ad Pag. 68. Vom Messer-Stechen. Dero Königl. Majest. zu vor
Vom Meſſer-Stechen. Ad Pag. 68. Vom Meſſer-Stechen. Dero Koͤnigl. Majeſt. zu vor
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Vom Meſſer-Stechen.
Ad Pag. 68.
Vom Meſſer-Stechen.
Dero Koͤnigl. Majeſt. zu
Schweden/ in die Hertzog-
thuͤmber Bremen und Verden/ verordnete GOUVER-
NEUR und Regierung. Thun hiemit kund und zu
wiſſen/ welcher geſtalt uns glaubwuͤrdig vorgebracht/ daß hin
und wieder in dieſen Hertzogthuͤmern Bremen und Verden/
unter anderen bey dem vielfaͤltig vorgehenden Freſſen und
Sauffen/ unterlauffenden Mißbraͤuchen und Suͤnden/ abſon-
derlich das freventliche Meſſer-ſtechen in Schwang gekommen
und dergeſtalt uͤberhand genommen/ daß es faſt gemein gewor-
den/ und gleichſam zum Handwerck gemacht/ auch vor keine
Suͤnde mehr geachtet werden wolle/ wordurch mancher
Menſch nicht nur an ſeinem Leibe beſchaͤdigt/ und zum Kruͤppel
gemacht/ ſondern auch gar/ wann er/ wie ſichs dann offt zuge-
tragen/ in ſeinen Suͤnden dahin faͤhret/ in der Seelen-Gefahr
und ewiges Verderb geſtuͤrtzet wird. Wann aber einem ſol-
chen gottloſen und hoͤchſt-ſuͤndlichen Weſen zuſteuren uns Ge-
wiſſens/ auch Obrigkeitlichen Ampts halber oblieget und ge-
buͤhret/ und zu ſolchem Ende nachgeſetzte Verordnung zuſtellen
und zu eines jedwedern Nachricht und Benehmung der Ent-
ſchuldigung mit der Unwiſſenheit/ durch den Druck und oͤffent-
lichen Anſchlag publiciren zulaſſen/ verurſacht und bewogen
worden; Als ſetzen und ordnen im Nahmen vorhoͤchſtgedach-
ter Jhr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden/ unſers allergnaͤdigſten
Koͤnigs und Herrn/ Wir hiermit und wollen/ daß der jenige/ ſo
in Gelach- oder Geſellſchafften/ auff dem Felde/ oder wo es auch
ſonſten nur ſeyn moͤchte/ in zornigem oder unwilligen Muth ſein
Meſſer nur zucken oder auß der Taſchen oder Schubſack her-
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