Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.welche mit ihren Verhältnißweise breiten Blät- §. 30. Es ist mir ganz leichte ums Herz, daß ich Ein D 3
welche mit ihren Verhaͤltnißweiſe breiten Blaͤt- §. 30. Es iſt mir ganz leichte ums Herz, daß ich Ein D 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0071" n="53"/> welche mit ihren Verhaͤltnißweiſe breiten Blaͤt-<lb/> tern, den Boden beſchatten, auf dieſe Weiſe<lb/> denſelben in einem ſehr fruchtbaren Zuſtande<lb/> erhalten, indem weder Sonne noch Wind, ihn<lb/> ſo austrocknen koͤnnen, als wenn er den Som-<lb/> mer uͤber bloß und unbedeckt liegt. Es blei-<lb/> ben die durch Schnee und Regen ihm zugefuͤhr-<lb/> ten Saͤfte deſto beſtaͤndiger darinn, und die bei<lb/> bequemer Witterung ſich anhaͤngenden Luft-<lb/> ſalze koͤnnen, wie die Scheidekuͤnſtler darthun,<lb/> nicht ſo leicht wieder verfliegen, ſondern ziehen<lb/> im Gegentheil noch mehrere ihres gleichen an<lb/> ſich. Seitdem man angefangen hat die Frucht-<lb/> barkeit der Erde zum Vorwurf der tiefſten und<lb/> genaueſten Unterſuchungen der Naturlehre zu<lb/> machen, ſo hat man ganz andere Begriffe von<lb/> dem Weſen derſelben und den Mitteln ſie zu<lb/> befoͤrdern erhalten, und tauſend Vorurtheile<lb/> und irrige Meinungen ſind abgeſchuͤttelt wor-<lb/> den, weil viele auf neue Grundſaͤtze gebauete<lb/> Erfahrungen oft gerade das Gegentheil bewie-<lb/> ſen haben. So viel iſt gewiß, die Erde be-<lb/> darf keiner Ruhe, und um ihr dieſe zu ver-<lb/> ſchaffen, bedarf es alſo auch keiner Braache.<lb/> Dieſe kann alſo aufgehoben, verbannet und<lb/> durchaus abgeſchaft werden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 30.</head><lb/> <p>Es iſt mir ganz leichte ums Herz, daß ich<lb/> mit der Abſchaffung der Braache fertig bin.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0071]
welche mit ihren Verhaͤltnißweiſe breiten Blaͤt-
tern, den Boden beſchatten, auf dieſe Weiſe
denſelben in einem ſehr fruchtbaren Zuſtande
erhalten, indem weder Sonne noch Wind, ihn
ſo austrocknen koͤnnen, als wenn er den Som-
mer uͤber bloß und unbedeckt liegt. Es blei-
ben die durch Schnee und Regen ihm zugefuͤhr-
ten Saͤfte deſto beſtaͤndiger darinn, und die bei
bequemer Witterung ſich anhaͤngenden Luft-
ſalze koͤnnen, wie die Scheidekuͤnſtler darthun,
nicht ſo leicht wieder verfliegen, ſondern ziehen
im Gegentheil noch mehrere ihres gleichen an
ſich. Seitdem man angefangen hat die Frucht-
barkeit der Erde zum Vorwurf der tiefſten und
genaueſten Unterſuchungen der Naturlehre zu
machen, ſo hat man ganz andere Begriffe von
dem Weſen derſelben und den Mitteln ſie zu
befoͤrdern erhalten, und tauſend Vorurtheile
und irrige Meinungen ſind abgeſchuͤttelt wor-
den, weil viele auf neue Grundſaͤtze gebauete
Erfahrungen oft gerade das Gegentheil bewie-
ſen haben. So viel iſt gewiß, die Erde be-
darf keiner Ruhe, und um ihr dieſe zu ver-
ſchaffen, bedarf es alſo auch keiner Braache.
Dieſe kann alſo aufgehoben, verbannet und
durchaus abgeſchaft werden.
§. 30.
Es iſt mir ganz leichte ums Herz, daß ich
mit der Abſchaffung der Braache fertig bin.
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D 3
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