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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
mieschet es wohl unter einander. Wenn ihr ein we-
nig davon in einen Löffel thut/ und über das Licht o-
der glüende Kohlen haltet; wird es einen sehr grossen
Knall geben/ so bald es schmeltzet/ einen küpfernen
Lössel im Boden durchlöchern/ und wenn man das
Pulver mit einer Müntze zugedeckt/ dieselbe mit Ge-
walt wider die Decke werfen. Jch habe auch ein we-
niges in ein irrdenes Gefässe gethan und zugestopfet/
auf glüende Kohlen geleget/ so hat es mit einem gros-
sen Knalle dasselbe in tausend Stücke zerschmiessen/
und auch die Kohlen selbst zerdrümmert.

Die 5. Aufgabe.

45. Das Pulver zu probiren/ ob es
gut sey oder nicht.

Auflösung.
1. Leget ein Häuflein Pulver auf ein weisses
Papier.
2. Zündet es mit einer glüenden Kohle an.

Wenn es sich bald entzündet/ der Rauch
fein gerade aufsteiget/ auf dem Papiere nichts
zurücke bleibet/ und dasselbe nicht verbrant
wird; so ist das Pulver gut.

Anders.
1. Leget etliche Häuflein Pulver auf eine rei-
ne und platte höltzerne Tafel/ ohngefehr
eine qver Hand breit von einander.
2. Fahret zu dem einen mit einer glüenden
Kohle.

Wenn dieses allein im Feuer aufgehet/ und
keine Unreinigkeit zurücke läst/ so ist es gut-
zündet es aber die andern zugleich mit an/ so
ist viel gemeines Saltz mit unter den Salpe-

ter

Anfangs-Gruͤnde
mieſchet es wohl unter einander. Wenn ihr ein we-
nig davon in einen Loͤffel thut/ und uͤber das Licht o-
der gluͤende Kohlen haltet; wird es einen ſehr groſſen
Knall geben/ ſo bald es ſchmeltzet/ einen kuͤpfernen
Loͤſſel im Boden durchloͤchern/ und wenn man das
Pulver mit einer Muͤntze zugedeckt/ dieſelbe mit Ge-
walt wider die Decke werfen. Jch habe auch ein we-
niges in ein irrdenes Gefaͤſſe gethan und zugeſtopfet/
auf gluͤende Kohlen geleget/ ſo hat es mit einem groſ-
ſen Knalle daſſelbe in tauſend Stuͤcke zerſchmieſſen/
und auch die Kohlen ſelbſt zerdruͤmmert.

Die 5. Aufgabe.

45. Das Pulver zu probiren/ ob es
gut ſey oder nicht.

Aufloͤſung.
1. Leget ein Haͤuflein Pulver auf ein weiſſes
Papier.
2. Zuͤndet es mit einer gluͤenden Kohle an.

Wenn es ſich bald entzuͤndet/ der Rauch
fein gerade aufſteiget/ auf dem Papiere nichts
zuruͤcke bleibet/ und daſſelbe nicht verbrant
wird; ſo iſt das Pulver gut.

Anders.
1. Leget etliche Haͤuflein Pulver auf eine rei-
ne und platte hoͤltzerne Tafel/ ohngefehr
eine qver Hand breit von einander.
2. Fahret zu dem einen mit einer gluͤenden
Kohle.

Wenn dieſes allein im Feuer aufgehet/ und
keine Unreinigkeit zuruͤcke laͤſt/ ſo iſt es gut-
zuͤndet es aber die andern zugleich mit an/ ſo
iſt viel gemeines Saltz mit unter den Salpe-

ter
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[20/0022] Anfangs-Gruͤnde mieſchet es wohl unter einander. Wenn ihr ein we- nig davon in einen Loͤffel thut/ und uͤber das Licht o- der gluͤende Kohlen haltet; wird es einen ſehr groſſen Knall geben/ ſo bald es ſchmeltzet/ einen kuͤpfernen Loͤſſel im Boden durchloͤchern/ und wenn man das Pulver mit einer Muͤntze zugedeckt/ dieſelbe mit Ge- walt wider die Decke werfen. Jch habe auch ein we- niges in ein irrdenes Gefaͤſſe gethan und zugeſtopfet/ auf gluͤende Kohlen geleget/ ſo hat es mit einem groſ- ſen Knalle daſſelbe in tauſend Stuͤcke zerſchmieſſen/ und auch die Kohlen ſelbſt zerdruͤmmert. Die 5. Aufgabe. 45. Das Pulver zu probiren/ ob es gut ſey oder nicht. Aufloͤſung. 1. Leget ein Haͤuflein Pulver auf ein weiſſes Papier. 2. Zuͤndet es mit einer gluͤenden Kohle an. Wenn es ſich bald entzuͤndet/ der Rauch fein gerade aufſteiget/ auf dem Papiere nichts zuruͤcke bleibet/ und daſſelbe nicht verbrant wird; ſo iſt das Pulver gut. Anders. 1. Leget etliche Haͤuflein Pulver auf eine rei- ne und platte hoͤltzerne Tafel/ ohngefehr eine qver Hand breit von einander. 2. Fahret zu dem einen mit einer gluͤenden Kohle. Wenn dieſes allein im Feuer aufgehet/ und keine Unreinigkeit zuruͤcke laͤſt/ ſo iſt es gut- zuͤndet es aber die andern zugleich mit an/ ſo iſt viel gemeines Saltz mit unter den Salpe- ter

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/22>, abgerufen am 21.11.2024.