Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
Wege ausfüllen/ alle Höhen und Gebäude
abtragen/ und den Ort eben machen/ auch
alle Zäune ausrotten.

Die 1. Aufgabe.

376. Wie zu verhindern/ daß die
schwachen Oerter bey nächtlicher Wei-
le nicht verkundschaft werden.

Auflösung.

Goulon in seinen Memoires pour l' at-
taque & pour la defense d' une Place p.
m.
7. ertheilet folgenden Rath/ der auch
schon in der That gut befunden worden.

1. Ausser den Pallisaden lasset des Nachts
200 biß 300 Mann mit Musqveten sich auf
den Bauch gantz stille legen/ so daß die er-
sten an den Pallisaden anliegen/ die an-
dern aber in einem halben Circul immer 6
und 6/ oder 4 und 4/ 20' biß 30' von ein-
ander liegen.
2. So bald man jemanden vermercket/ müs-
sen die ersten/ in dem sie aufstehen/ den an-
dern ein Zeichen geben/ damit sie insge-
sammt die Ingenieures mit ihrem Escor-
te
umbringen und mit sich in die Contre-
scarpe
bringen oder/ wenn sie aus ihren
Händen entrinnen sollten/ selbige mit ih-
rem Geschütze verfolgen können.
Die 2. Aufgabe.

377. Dem Feinde die Eröfnung der
Trencheen beschweerlich zu machen.

Auf-

Anfangs-Gruͤnde
Wege ausfuͤllen/ alle Hoͤhen und Gebaͤude
abtragen/ und den Ort eben machen/ auch
alle Zaͤune ausrotten.

Die 1. Aufgabe.

376. Wie zu verhindern/ daß die
ſchwachen Oerter bey naͤchtlicher Wei-
le nicht verkundſchaft werden.

Aufloͤſung.

Goulon in ſeinen Memoires pour l’ at-
taque & pour la defenſe d’ une Place p.
m.
7. ertheilet folgenden Rath/ der auch
ſchon in der That gut befunden worden.

1. Auſſer den Palliſaden laſſet des Nachts
200 biß 300 Mann mit Muſqveten ſich auf
den Bauch gantz ſtille legen/ ſo daß die er-
ſten an den Palliſaden anliegen/ die an-
dern aber in einem halben Circul immer 6
und 6/ oder 4 und 4/ 20′ biß 30′ von ein-
ander liegen.
2. So bald man jemanden vermercket/ muͤſ-
ſen die erſten/ in dem ſie aufſtehen/ den an-
dern ein Zeichen geben/ damit ſie insge-
ſammt die Ingenieures mit ihrem Eſcor-
te
umbringen und mit ſich in die Contre-
ſcarpe
bringen oder/ wenn ſie aus ihren
Haͤnden entrinnen ſollten/ ſelbige mit ih-
rem Geſchuͤtze verfolgen koͤnnen.
Die 2. Aufgabe.

377. Dem Feinde die Eroͤfnung der
Trenchéen beſchweerlich zu machen.

Auf-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0249" n="230"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
Wege ausfu&#x0364;llen/ alle Ho&#x0364;hen und Geba&#x0364;ude<lb/>
abtragen/ und den Ort eben machen/ auch<lb/>
alle Za&#x0364;une ausrotten.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 1. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>376. <hi rendition="#fr">Wie zu verhindern/ daß die<lb/>
&#x017F;chwachen Oerter bey na&#x0364;chtlicher Wei-<lb/>
le nicht verkund&#x017F;chaft werden.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">Goulon</hi> in &#x017F;einen <hi rendition="#aq">Memoires pour l&#x2019; at-<lb/>
taque &amp; pour la defen&#x017F;e d&#x2019; une Place p.<lb/>
m.</hi> 7. ertheilet folgenden Rath/ der auch<lb/>
&#x017F;chon in der That gut befunden worden.</p><lb/>
              <list>
                <item>1. Au&#x017F;&#x017F;er den Palli&#x017F;aden la&#x017F;&#x017F;et des Nachts<lb/>
200 biß 300 Mann mit Mu&#x017F;qveten &#x017F;ich auf<lb/>
den Bauch gantz &#x017F;tille legen/ &#x017F;o daß die er-<lb/>
&#x017F;ten an den Palli&#x017F;aden anliegen/ die an-<lb/>
dern aber in einem halben Circul immer 6<lb/>
und 6/ oder 4 und 4/ 20&#x2032; biß 30&#x2032; von ein-<lb/>
ander liegen.</item><lb/>
                <item>2. So bald man jemanden vermercket/ mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en die er&#x017F;ten/ in dem &#x017F;ie auf&#x017F;tehen/ den an-<lb/>
dern ein Zeichen geben/ damit &#x017F;ie insge-<lb/>
&#x017F;ammt die <hi rendition="#aq">Ingenieures</hi> mit ihrem <hi rendition="#aq">E&#x017F;cor-<lb/>
te</hi> umbringen und mit &#x017F;ich in die <hi rendition="#aq">Contre-<lb/>
&#x017F;carpe</hi> bringen oder/ wenn &#x017F;ie aus ihren<lb/>
Ha&#x0364;nden entrinnen &#x017F;ollten/ &#x017F;elbige mit ih-<lb/>
rem Ge&#x017F;chu&#x0364;tze verfolgen ko&#x0364;nnen.</item>
              </list>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 2. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>377. <hi rendition="#fr">Dem Feinde die Ero&#x0364;fnung der</hi><lb/><hi rendition="#aq">Trenché</hi><hi rendition="#fr">en be&#x017F;chweerlich zu machen.</hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Auf-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230/0249] Anfangs-Gruͤnde Wege ausfuͤllen/ alle Hoͤhen und Gebaͤude abtragen/ und den Ort eben machen/ auch alle Zaͤune ausrotten. Die 1. Aufgabe. 376. Wie zu verhindern/ daß die ſchwachen Oerter bey naͤchtlicher Wei- le nicht verkundſchaft werden. Aufloͤſung. Goulon in ſeinen Memoires pour l’ at- taque & pour la defenſe d’ une Place p. m. 7. ertheilet folgenden Rath/ der auch ſchon in der That gut befunden worden. 1. Auſſer den Palliſaden laſſet des Nachts 200 biß 300 Mann mit Muſqveten ſich auf den Bauch gantz ſtille legen/ ſo daß die er- ſten an den Palliſaden anliegen/ die an- dern aber in einem halben Circul immer 6 und 6/ oder 4 und 4/ 20′ biß 30′ von ein- ander liegen. 2. So bald man jemanden vermercket/ muͤſ- ſen die erſten/ in dem ſie aufſtehen/ den an- dern ein Zeichen geben/ damit ſie insge- ſammt die Ingenieures mit ihrem Eſcor- te umbringen und mit ſich in die Contre- ſcarpe bringen oder/ wenn ſie aus ihren Haͤnden entrinnen ſollten/ ſelbige mit ih- rem Geſchuͤtze verfolgen koͤnnen. Die 2. Aufgabe. 377. Dem Feinde die Eroͤfnung der Trenchéen beſchweerlich zu machen. Auf-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/249
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/249>, abgerufen am 23.11.2024.