Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Mechanick.
einfache Theile auf DF legen müssen/ ehe
DE in Wagerechten Stand gesetzet wird.
4. Gleicher gestalt leget auf die Schärfe des
Prismatis das Stücke GH von vierfacher
Länge und zwar so/ daß GI einen Theil/
IH drey Theile hat; so werdet ihr noch 8
andere auf GI legen müssen/ biß IH im
Wagerechten Stande erhalten wird.

Jch sage/ dieses ist dem Fundamental-Ge-
setze/ welches in dem vorhergehenden Lehrsa-
tze erwiesen worden/ gemäß.

Beweiß.

Denn ihr könnet setzen/ die Stücke Holtz
hätten alle gar keine Schweere und hienge
an deren stat in ihrer Schweere Mittelpun-
cte/ welcher beyderseits in die mitte fället (§.
45). ein Gewichte/ so ihr gleich ist (§.
44). Weil nun im Wagerechten Stande
AB, DE und GH Horizontal sind und allso
die Directions-Linien der Gewichte/ so man
in ihrer Mitte sich einbildet/ auf den Linien
AB/ DE und GH perpendicular stehen (§.
53); so sind die Entfernungen derselben Ge-
wichte von den Ruhepuncten den halben Li-
nien AC und CB, DF und FE, GI und IH
gleich. Da nun die Schweere der Theile
die einander die Wage halten/ sich gegen ein-
ander verhalten wie ihre Entfernungen ver-
kehret genommen/ daß/ wenn Z. E. IH 3
Pf. ist/ und GI mit den darauf liegenden Thei-
len 9 Pf hält/ GI 1 und IH 3 ist; so ist klahr

daß
der Mechanick.
einfache Theile auf DF legen muͤſſen/ ehe
DE in Wagerechten Stand geſetzet wird.
4. Gleicher geſtalt leget auf die Schaͤrfe des
Priſmatis das Stuͤcke GH von vierfacher
Laͤnge und zwar ſo/ daß GI einen Theil/
IH drey Theile hat; ſo werdet ihr noch 8
andere auf GI legen muͤſſen/ biß IH im
Wagerechten Stande erhalten wird.

Jch ſage/ dieſes iſt dem Fundamental-Ge-
ſetze/ welches in dem vorhergehenden Lehrſa-
tze erwieſen worden/ gemaͤß.

Beweiß.

Denn ihr koͤnnet ſetzen/ die Stuͤcke Holtz
haͤtten alle gar keine Schweere und hienge
an deren ſtat in ihrer Schweere Mittelpun-
cte/ welcher beyderſeits in die mitte faͤllet (§.
45). ein Gewichte/ ſo ihr gleich iſt (§.
44). Weil nun im Wagerechten Stande
AB, DE und GH Horizontal ſind und allſo
die Directions-Linien der Gewichte/ ſo man
in ihrer Mitte ſich einbildet/ auf den Linien
AB/ DE und GH perpendicular ſtehen (§.
53); ſo ſind die Entfernungen derſelben Ge-
wichte von den Ruhepuncten den halben Li-
nien AC und CB, DF und FE, GI und IH
gleich. Da nun die Schweere der Theile
die einander die Wage halten/ ſich gegen ein-
ander verhalten wie ihre Entfernungen ver-
kehret genommen/ daß/ wenn Z. E. IH 3
Pf. iſt/ und GI mit den darauf liegenden Thei-
len 9 Pf haͤlt/ GI 1 und IH 3 iſt; ſo iſt klahr

daß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0290" n="267"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Mechanick.</hi></fw><lb/>
einfache Theile auf <hi rendition="#aq">DF</hi> legen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ ehe<lb/><hi rendition="#aq">DE</hi> in Wagerechten Stand ge&#x017F;etzet wird.</item><lb/>
              <item>4. Gleicher ge&#x017F;talt leget auf die Scha&#x0364;rfe des<lb/><hi rendition="#aq">Pri&#x017F;matis</hi> das Stu&#x0364;cke <hi rendition="#aq">GH</hi> von vierfacher<lb/>
La&#x0364;nge und zwar &#x017F;o/ daß <hi rendition="#aq">GI</hi> einen Theil/<lb/><hi rendition="#aq">IH</hi> drey Theile hat; &#x017F;o werdet ihr noch 8<lb/>
andere auf <hi rendition="#aq">GI</hi> legen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ biß <hi rendition="#aq">IH</hi> im<lb/>
Wagerechten Stande erhalten wird.</item>
            </list><lb/>
            <p>Jch &#x017F;age/ die&#x017F;es i&#x017F;t dem Fundamental-Ge-<lb/>
&#x017F;etze/ welches in dem vorhergehenden Lehr&#x017F;a-<lb/>
tze erwie&#x017F;en worden/ gema&#x0364;ß.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
            <p>Denn ihr ko&#x0364;nnet &#x017F;etzen/ die Stu&#x0364;cke Holtz<lb/>
ha&#x0364;tten alle gar keine Schweere und hienge<lb/>
an deren &#x017F;tat in ihrer Schweere Mittelpun-<lb/>
cte/ welcher beyder&#x017F;eits in die mitte fa&#x0364;llet (§.<lb/>
45). ein Gewichte/ &#x017F;o ihr gleich i&#x017F;t (§.<lb/>
44). Weil nun im Wagerechten Stande<lb/><hi rendition="#aq">AB, DE</hi> und <hi rendition="#aq">GH</hi> Horizontal &#x017F;ind und all&#x017F;o<lb/>
die Directions-Linien der Gewichte/ &#x017F;o man<lb/>
in ihrer Mitte &#x017F;ich einbildet/ auf den Linien<lb/><hi rendition="#aq">AB/ DE</hi> und <hi rendition="#aq">GH</hi> perpendicular &#x017F;tehen (§.<lb/>
53); &#x017F;o &#x017F;ind die Entfernungen der&#x017F;elben Ge-<lb/>
wichte von den Ruhepuncten den halben Li-<lb/>
nien <hi rendition="#aq">AC</hi> und <hi rendition="#aq">CB, DF</hi> und <hi rendition="#aq">FE, GI</hi> und <hi rendition="#aq">IH</hi><lb/>
gleich. Da nun die Schweere der Theile<lb/>
die einander die Wage halten/ &#x017F;ich gegen ein-<lb/>
ander verhalten wie ihre Entfernungen ver-<lb/>
kehret genommen/ daß/ wenn Z. E. <hi rendition="#aq">IH</hi> 3<lb/>
Pf. i&#x017F;t/ und <hi rendition="#aq">GI</hi> mit den darauf liegenden Thei-<lb/>
len 9 Pf ha&#x0364;lt/ <hi rendition="#aq">GI</hi> 1 und <hi rendition="#aq">IH</hi> 3 i&#x017F;t; &#x017F;o i&#x017F;t klahr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[267/0290] der Mechanick. einfache Theile auf DF legen muͤſſen/ ehe DE in Wagerechten Stand geſetzet wird. 4. Gleicher geſtalt leget auf die Schaͤrfe des Priſmatis das Stuͤcke GH von vierfacher Laͤnge und zwar ſo/ daß GI einen Theil/ IH drey Theile hat; ſo werdet ihr noch 8 andere auf GI legen muͤſſen/ biß IH im Wagerechten Stande erhalten wird. Jch ſage/ dieſes iſt dem Fundamental-Ge- ſetze/ welches in dem vorhergehenden Lehrſa- tze erwieſen worden/ gemaͤß. Beweiß. Denn ihr koͤnnet ſetzen/ die Stuͤcke Holtz haͤtten alle gar keine Schweere und hienge an deren ſtat in ihrer Schweere Mittelpun- cte/ welcher beyderſeits in die mitte faͤllet (§. 45). ein Gewichte/ ſo ihr gleich iſt (§. 44). Weil nun im Wagerechten Stande AB, DE und GH Horizontal ſind und allſo die Directions-Linien der Gewichte/ ſo man in ihrer Mitte ſich einbildet/ auf den Linien AB/ DE und GH perpendicular ſtehen (§. 53); ſo ſind die Entfernungen derſelben Ge- wichte von den Ruhepuncten den halben Li- nien AC und CB, DF und FE, GI und IH gleich. Da nun die Schweere der Theile die einander die Wage halten/ ſich gegen ein- ander verhalten wie ihre Entfernungen ver- kehret genommen/ daß/ wenn Z. E. IH 3 Pf. iſt/ und GI mit den darauf liegenden Thei- len 9 Pf haͤlt/ GI 1 und IH 3 iſt; ſo iſt klahr daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/290
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/290>, abgerufen am 24.11.2024.