Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Hydrostatick.
Wasser das Qvecksielber/ noch dieses jenes
bewegen können/ wenn jenes 14 mal so hoch
stehet als dieses. W. Z. E.

Anmerckung.

23. Weil der Beweiß einerley bleibet/ wenn man
für das Wasser und Qvecksielber zwey andere flußige
Cörper von verschiedener Schweere setzet; so darf man
nicht zweifeln/ daß er allgemein sey.

Der 3. Lehrsatz.

24. Wenn ein Cörper von einer
schweereren Art als eine flüßige Materie
ist in derselben eingetauchet wird; ver-
lieret er soviel von seiner Schweere/ als
die flüßige Materie wieget/ die er aus-
gejaget.

Beweiß.

Es wird Z. E. ein Cubic-Schuh Bley in
Wasser eingetauchet: so sol erwiesen werden/
daß er soviel von seiner Schweere verlieret/
als ein Cubic-Schuh Wasser wieget. Der
Cubic-Schuh Wasser/ den das Bley ausge-
jaget/ wurde von dem umbstehenden Wasser
in seiner Stelle erhalten. Wenn nun das
Bley in seine Stelle kommet/ so muß von dem
umbstehenden Wasser eben soviel von seiner
Schweere erhalten werden/ als das Wasser
wieget/ so aus derselbe gejaget worden. Dan-
nenhero gehet dem Bleye soviel von seiner
Schweere ab/ als ein Cubic-Schuh Wasser
wieget. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

25. Weil nun ein Cubic-Schuh Eisen so

viel
Z 2

der Hydroſtatick.
Waſſer das Qveckſielber/ noch dieſes jenes
bewegen koͤnnen/ wenn jenes 14 mal ſo hoch
ſtehet als dieſes. W. Z. E.

Anmerckung.

23. Weil der Beweiß einerley bleibet/ wenn man
fuͤr das Waſſer und Qveckſielber zwey andere flůßige
Coͤrper von verſchiedener Schweere ſetzet; ſo darf man
nicht zweifeln/ daß er allgemein ſey.

Der 3. Lehrſatz.

24. Wenn ein Coͤrper von einer
ſchweereren Art als eine fluͤßige Materie
iſt in derſelben eingetauchet wird; ver-
lieret er ſoviel von ſeiner Schweere/ als
die fluͤßige Materie wieget/ die er aus-
gejaget.

Beweiß.

Es wird Z. E. ein Cubic-Schuh Bley in
Waſſer eingetauchet: ſo ſol erwieſen werden/
daß er ſoviel von ſeiner Schweere verlieret/
als ein Cubic-Schuh Waſſer wieget. Der
Cubic-Schuh Waſſer/ den das Bley ausge-
jaget/ wurde von dem umbſtehenden Waſſer
in ſeiner Stelle erhalten. Wenn nun das
Bley in ſeine Stelle kommet/ ſo muß von dem
umbſtehenden Waſſer eben ſoviel von ſeiner
Schweere erhalten werden/ als das Waſſer
wieget/ ſo aus derſelbe gejaget worden. Dan-
nenhero gehet dem Bleye ſoviel von ſeiner
Schweere ab/ als ein Cubic-Schuh Waſſer
wieget. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

25. Weil nun ein Cubic-Schuh Eiſen ſo

viel
Z 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0386" n="355"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Hydro&#x017F;tatick.</hi></fw><lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er das Qveck&#x017F;ielber/ noch die&#x017F;es jenes<lb/>
bewegen ko&#x0364;nnen/ wenn jenes 14 mal &#x017F;o hoch<lb/>
&#x017F;tehet als die&#x017F;es. W. Z. E.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>23. Weil der Beweiß einerley bleibet/ wenn man<lb/>
fu&#x0364;r das Wa&#x017F;&#x017F;er und Qveck&#x017F;ielber zwey andere fl&#x016F;ßige<lb/>
Co&#x0364;rper von ver&#x017F;chiedener Schweere &#x017F;etzet; &#x017F;o darf man<lb/>
nicht zweifeln/ daß er allgemein &#x017F;ey.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Der 3. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
          <p>24. <hi rendition="#fr">Wenn ein Co&#x0364;rper von einer<lb/>
&#x017F;chweereren Art als eine flu&#x0364;ßige Materie<lb/>
i&#x017F;t in der&#x017F;elben eingetauchet wird; ver-<lb/>
lieret er &#x017F;oviel von &#x017F;einer Schweere/ als<lb/>
die flu&#x0364;ßige Materie wieget/ die er aus-<lb/>
gejaget.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
            <p>Es wird Z. E. ein Cubic-Schuh Bley in<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er eingetauchet: &#x017F;o &#x017F;ol erwie&#x017F;en werden/<lb/>
daß er &#x017F;oviel von &#x017F;einer Schweere verlieret/<lb/>
als ein Cubic-Schuh Wa&#x017F;&#x017F;er wieget. Der<lb/>
Cubic-Schuh Wa&#x017F;&#x017F;er/ den das Bley ausge-<lb/>
jaget/ wurde von dem umb&#x017F;tehenden Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
in &#x017F;einer Stelle erhalten. Wenn nun das<lb/>
Bley in &#x017F;eine Stelle kommet/ &#x017F;o muß von dem<lb/>
umb&#x017F;tehenden Wa&#x017F;&#x017F;er eben &#x017F;oviel von &#x017F;einer<lb/>
Schweere erhalten werden/ als das Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
wieget/ &#x017F;o aus der&#x017F;elbe gejaget worden. Dan-<lb/>
nenhero gehet dem Bleye &#x017F;oviel von &#x017F;einer<lb/>
Schweere ab/ als ein Cubic-Schuh Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
wieget. W. Z. E.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>25. Weil nun ein Cubic-Schuh Ei&#x017F;en &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z 2</fw><fw place="bottom" type="catch">viel</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0386] der Hydroſtatick. Waſſer das Qveckſielber/ noch dieſes jenes bewegen koͤnnen/ wenn jenes 14 mal ſo hoch ſtehet als dieſes. W. Z. E. Anmerckung. 23. Weil der Beweiß einerley bleibet/ wenn man fuͤr das Waſſer und Qveckſielber zwey andere flůßige Coͤrper von verſchiedener Schweere ſetzet; ſo darf man nicht zweifeln/ daß er allgemein ſey. Der 3. Lehrſatz. 24. Wenn ein Coͤrper von einer ſchweereren Art als eine fluͤßige Materie iſt in derſelben eingetauchet wird; ver- lieret er ſoviel von ſeiner Schweere/ als die fluͤßige Materie wieget/ die er aus- gejaget. Beweiß. Es wird Z. E. ein Cubic-Schuh Bley in Waſſer eingetauchet: ſo ſol erwieſen werden/ daß er ſoviel von ſeiner Schweere verlieret/ als ein Cubic-Schuh Waſſer wieget. Der Cubic-Schuh Waſſer/ den das Bley ausge- jaget/ wurde von dem umbſtehenden Waſſer in ſeiner Stelle erhalten. Wenn nun das Bley in ſeine Stelle kommet/ ſo muß von dem umbſtehenden Waſſer eben ſoviel von ſeiner Schweere erhalten werden/ als das Waſſer wieget/ ſo aus derſelbe gejaget worden. Dan- nenhero gehet dem Bleye ſoviel von ſeiner Schweere ab/ als ein Cubic-Schuh Waſſer wieget. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 25. Weil nun ein Cubic-Schuh Eiſen ſo viel Z 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/386
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/386>, abgerufen am 24.11.2024.