Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe 4. Endlich löthet mitten an den Deckel des oberen Gefässes die Röhre KL/ so bey nahe biß an seinen Boden C B gehet und oben eine gantz subtile Eröfnung K hat. Wenn ihr das obere Gefässe A B mit Was- Beweiß. Denn wenn das Wasser aus der Schüs- sprin-
Anfangs-Gruͤnde 4. Endlich loͤthet mitten an den Deckel des oberen Gefaͤſſes die Roͤhre KL/ ſo bey nahe biß an ſeinen Boden C B gehet und oben eine gantz ſubtile Eroͤfnung K hat. Wenn ihr das obere Gefaͤſſe A B mit Waſ- Beweiß. Denn wenn das Waſſer aus der Schuͤſ- ſprin-
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Anfangs-Gruͤnde
4. Endlich loͤthet mitten an den Deckel des
oberen Gefaͤſſes die Roͤhre KL/ ſo bey
nahe biß an ſeinen Boden C B gehet und
oben eine gantz ſubtile Eroͤfnung K hat.
Wenn ihr das obere Gefaͤſſe A B mit Waſ-
ſer fuͤllet und anfangs in die Schuͤſſel A E
etwas Waſſer gieſſet/ ſo wird das Waſſer
ans dem Gefaͤſſe AB zu ſpringen anfangen
und ſo lange fort ſpringen/ als etwas in dem-
ſelben uͤbrieg iſt.
Beweiß.
Denn wenn das Waſſer aus der Schuͤſ-
ſel AE durch die Roͤhre FG hinunter faͤllet/
jaget es die Luft aus dem Gefaͤſſe CD durch
die Roͤhre Hl in das obere Gefaͤſſe AB. Da
nun dieſelbe etwas zuſammen gedrucket wird/
ſo wird ihre Elaſtiſche Kraft vermehret (§. 28
Aër). Derowegen weil die aͤuſſere Luft bey
K weniger Wiederſtand thut als die innere
auf das Waſſer in dem Gefaͤſſe AB
drucket; ſo muß das Waſſer durch die
Roͤhre K L hinaus getrieben werden.
Da nun das heraus getriebene Waſſer in
der Schuͤſſel AE aufgeſammlet wird; flieſ-
ſet es beſtaͤndig durch die Roͤhre FG hinun-
ter und jaget die Luft aus dem unteren Ge-
faͤſſe CD durch die Roͤhre HI in das obere
AB. Derowegen ſpringet es ſo lange/ als
Waſſer in dem Gefaͤſſe AB iſt. Und ſol-
chergeſtalt jaget das Waſſer/ was heraus
ſprin-
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