Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
set so viel/ als sich zu demselben nahen/
und mit Gewalt eindringen.

Die 4. Erklährung.

4. Endlich einen Ort defendiren
heisset so viel als den Feind/ der ihn at-
taqviret/ abhalten/ daß er nicht hinein
kommen kan.

Der 1. Lehrsatz.

5. Die Manier zu fortificiren muß
sich nach der Manier zu attaqviren
richten.

Beweiß.

Ein Ort wird Fortificiret/ daß man ihn
gegen den Feind/ der ihn attaqviret/ defendi-
ren kan/ (§. 1.). Der Feind/ in dem er ihn
attaqviret/ suchet mit Gewalt in denselb[en]
zu dringen/ (§. 3). Wil man nun den Ort
defendiren/ so muß man die Bemühung des
Feindes zu nichte machen (§. 4). Dero-
wegen muß die Festung so angeleget werden/
daß den Attaqven des Feindes Wieder-
stand geschehen kan. Und demnach muß
sich die Manier zu Fortificiren nach der Ma-
nier zu Attaqviren richten. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

6. Wenn man von der Vollkommenheit
einer Festung urtheilen wil/ muß man sich für
allen Dingen die zu der Zeit üblichen Atta-

qven

Anfangs-Gruͤnde
ſet ſo viel/ als ſich zu demſelben nahen/
und mit Gewalt eindringen.

Die 4. Erklaͤhrung.

4. Endlich einen Ort defendiren
heiſſet ſo viel als den Feind/ der ihn at-
taqviret/ abhalten/ daß er nicht hinein
kommen kan.

Der 1. Lehrſatz.

5. Die Manier zu fortificiren muß
ſich nach der Manier zu attaqviren
richten.

Beweiß.

Ein Ort wird Fortificiret/ daß man ihn
gegen den Feind/ der ihn attaqviret/ defendi-
ren kan/ (§. 1.). Der Feind/ in dem er ihn
attaqviret/ ſuchet mit Gewalt in denſelb[en]
zu dringen/ (§. 3). Wil man nun den Ort
defendiren/ ſo muß man die Bemuͤhung des
Feindes zu nichte machen (§. 4). Dero-
wegen muß die Feſtung ſo angeleget werden/
daß den Attaqven des Feindes Wieder-
ſtand geſchehen kan. Und demnach muß
ſich die Manier zu Fortificiren nach der Ma-
nier zu Attaqviren richten. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

6. Wenn man von der Vollkommenheit
einer Feſtung urtheilen wil/ muß man ſich fuͤr
allen Dingen die zu der Zeit uͤblichen Atta-

qven
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0094" n="84"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">&#x017F;et &#x017F;o viel/ als &#x017F;ich zu dem&#x017F;elben nahen/<lb/>
und mit Gewalt eindringen.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 4. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
            <p>4. <hi rendition="#fr">Endlich einen Ort defendiren<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;et &#x017F;o viel als den Feind/ der ihn at-<lb/>
taqviret/ abhalten/ daß er nicht hinein<lb/>
kommen kan.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 1. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>5. <hi rendition="#fr">Die Manier zu fortificiren muß<lb/>
&#x017F;ich nach der Manier zu attaqviren<lb/>
richten.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Ein Ort wird Fortificiret/ daß man ihn<lb/>
gegen den Feind/ der ihn attaqviret/ defendi-<lb/>
ren kan/ (§. 1.). Der Feind/ in dem er ihn<lb/>
attaqviret/ &#x017F;uchet mit Gewalt in den&#x017F;elb<supplied>en</supplied><lb/>
zu dringen/ (§. 3). Wil man nun den Ort<lb/>
defendiren/ &#x017F;o muß man die Bemu&#x0364;hung des<lb/>
Feindes zu nichte machen (§. 4). Dero-<lb/>
wegen muß die Fe&#x017F;tung &#x017F;o angeleget werden/<lb/>
daß den Attaqven des Feindes Wieder-<lb/>
&#x017F;tand ge&#x017F;chehen kan. Und demnach muß<lb/>
&#x017F;ich die Manier zu Fortificiren nach der Ma-<lb/>
nier zu Attaqviren richten. W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>6. Wenn man von der Vollkommenheit<lb/>
einer Fe&#x017F;tung urtheilen wil/ muß man &#x017F;ich fu&#x0364;r<lb/>
allen Dingen die zu der Zeit u&#x0364;blichen Atta-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">qven</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0094] Anfangs-Gruͤnde ſet ſo viel/ als ſich zu demſelben nahen/ und mit Gewalt eindringen. Die 4. Erklaͤhrung. 4. Endlich einen Ort defendiren heiſſet ſo viel als den Feind/ der ihn at- taqviret/ abhalten/ daß er nicht hinein kommen kan. Der 1. Lehrſatz. 5. Die Manier zu fortificiren muß ſich nach der Manier zu attaqviren richten. Beweiß. Ein Ort wird Fortificiret/ daß man ihn gegen den Feind/ der ihn attaqviret/ defendi- ren kan/ (§. 1.). Der Feind/ in dem er ihn attaqviret/ ſuchet mit Gewalt in denſelben zu dringen/ (§. 3). Wil man nun den Ort defendiren/ ſo muß man die Bemuͤhung des Feindes zu nichte machen (§. 4). Dero- wegen muß die Feſtung ſo angeleget werden/ daß den Attaqven des Feindes Wieder- ſtand geſchehen kan. Und demnach muß ſich die Manier zu Fortificiren nach der Ma- nier zu Attaqviren richten. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 6. Wenn man von der Vollkommenheit einer Feſtung urtheilen wil/ muß man ſich fuͤr allen Dingen die zu der Zeit uͤblichen Atta- qven

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/94
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/94>, abgerufen am 21.11.2024.