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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
Die 21. Aufgabe.

492. Die gröste Jnclination des Pla-
netens zu finden/ das ist/ den Winckel/
den seine Bahn mit der Erdbahn/ oder
seine erweiterte Bahn mit der Eclip-
tick machet.

Auflösung.
1. Wenn euch die Bewegung der SonneTab. IV.
Fig.
38.

und der Ort der Knoten und ihre Be-
wegung bekandt sind/ könnet ihr finden/
wenn die Erde in einen derselben kom-
met.
2. Observiret zu selbiger Zeit die Länge des
Planetens A und seine Breite AB (§.
381).
3. Ziehet die Länge der Sonne N von
der Länge des Planetens B ab/ so blei-
bet NA übrig.
4. Da euch nun in dem Sphärischen Tri-
angel NAB/ der bey B rechtwincklicht ist/
die Seiten AB und BN gegeben werden/
könnet ihr (§. 30. Trigon. Sphaer.) den
Winckel N finden/ den man verlangete.
Anmerckung.

493. Kepler setzet diesen Winckel im Saturn.
2° 32'/ im Jupiter 1° 20' im Marte 1° 50' 30"/
in der Venere 3° 22'/ im Mercur. 6° 54'. Bißher
hat man aus denen Observationen keine Ursache zu
muthmassen daß er veränderlich sey.

Die
C c 2
der Aſtronomie.
Die 21. Aufgabe.

492. Die groͤſte Jnclination des Pla-
netens zu finden/ das iſt/ den Winckel/
den ſeine Bahn mit der Erdbahn/ oder
ſeine erweiterte Bahn mit der Eclip-
tick machet.

Aufloͤſung.
1. Wenn euch die Bewegung der SonneTab. IV.
Fig.
38.

und der Ort der Knoten und ihre Be-
wegung bekandt ſind/ koͤnnet ihr finden/
wenn die Erde in einen derſelben kom-
met.
2. Obſerviret zu ſelbiger Zeit die Laͤnge des
Planetens ♈ A und ſeine Breite AB (§.
381).
3. Ziehet die Laͤnge der Sonne ♈ N von
der Laͤnge des Planetens ♈ B ab/ ſo blei-
bet NA uͤbrig.
4. Da euch nun in dem Sphaͤriſchen Tri-
angel NAB/ der bey B rechtwincklicht iſt/
die Seiten AB und BN gegeben werden/
koͤnnet ihr (§. 30. Trigon. Sphær.) den
Winckel N finden/ den man verlangete.
Anmerckung.

493. Kepler ſetzet dieſen Winckel im Saturn.
2° 32′/ im Jupiter 1° 20′ im Marte 1° 50′ 30″/
in der Venere 3° 22′/ im Mercur. 6° 54′. Bißher
hat man aus denen Obſervationen keine Urſache zu
muthmaſſen daß er veraͤnderlich ſey.

Die
C c 2
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[395/0419] der Aſtronomie. Die 21. Aufgabe. 492. Die groͤſte Jnclination des Pla- netens zu finden/ das iſt/ den Winckel/ den ſeine Bahn mit der Erdbahn/ oder ſeine erweiterte Bahn mit der Eclip- tick machet. Aufloͤſung. 1. Wenn euch die Bewegung der Sonne und der Ort der Knoten und ihre Be- wegung bekandt ſind/ koͤnnet ihr finden/ wenn die Erde in einen derſelben kom- met. 2. Obſerviret zu ſelbiger Zeit die Laͤnge des Planetens ♈ A und ſeine Breite AB (§. 381). 3. Ziehet die Laͤnge der Sonne ♈ N von der Laͤnge des Planetens ♈ B ab/ ſo blei- bet NA uͤbrig. 4. Da euch nun in dem Sphaͤriſchen Tri- angel NAB/ der bey B rechtwincklicht iſt/ die Seiten AB und BN gegeben werden/ koͤnnet ihr (§. 30. Trigon. Sphær.) den Winckel N finden/ den man verlangete. Anmerckung. 493. Kepler ſetzet dieſen Winckel im Saturn. 2° 32′/ im Jupiter 1° 20′ im Marte 1° 50′ 30″/ in der Venere 3° 22′/ im Mercur. 6° 54′. Bißher hat man aus denen Obſervationen keine Urſache zu muthmaſſen daß er veraͤnderlich ſey. Die C c 2

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/419>, abgerufen am 22.11.2024.