Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710.der Algebra. Der 1 willkührliche Satz. 14. Man benenne die gegebenen Grös- Die 1. Anmerckung. 15. Wie die Grössen sich dem Verstande zuer- Die 2. Anmerckung. 16. Es wäre bey der Benennung der Größen Der
der Algebra. Der 1 willkuͤhrliche Satz. 14. Man benenne die gegebenen Groͤſ- Die 1. Anmerckung. 15. Wie die Groͤſſen ſich dem Verſtande zuer- Die 2. Anmerckung. 16. Es waͤre bey der Benennung der Groͤßen Der
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der Algebra.
Der 1 willkuͤhrliche Satz.
14. Man benenne die gegebenen Groͤſ-
ſen jederzeit mit den erſten Buchſta-
ben des Alphabets/ a, b, c, d u. ſ. w. die
unbekandten aber/ welche man ſuchet/
mit den letzten x, y, z.
Die 1. Anmerckung.
15. Wie die Groͤſſen ſich dem Verſtande zuer-
kennen geben/ ſo muͤſſen ſie auch durch die Zeichen
von einander unterſchieden werden. Nun ſtellen ſie
ſich in den Algebraiſchen Aufgaben jederzeit dem Ver-
ſtande vor entweder als gegebene/ das iſt/ bekandt
gemachte/ oder als geſuchte/ das iſt/ noch unbekandte
Groͤſſen: Derowegen muß man auch durch die Zei-
chen unſerer Jmagination oder Einbildungs-Kraft
dieſen Unterſcheid klaͤhrlich vorſtellen, Denn ſonſt
waͤre Gefahr/ daß man das unbekandte mit dem Be-
kandten leicht verwirrete und daher in Jrrthum
verfiele.
Die 2. Anmerckung.
16. Es waͤre bey der Benennung der Groͤßen
noch gar viel zu erinnern. Denn wenn ſie geſchieckt
und zum Erfinden dienlich ſeyn ſol/ muͤſſen die Zei-
chen alle gegebene relationes der bedeuteten Dinge
gegen einander andeuten. Z. E. Wenn eine von
den unbekandten Groͤßen drey mal ſo groß iſt als die
andere/ und die kleinere heiſſet x; ſo nennet man die
groͤſſere lieber 3 x als y. Allein ich wuͤrde den An-
faͤngern nicht dienen/ wenn ich ſie mit vielen Regeln
auf einmal uͤberhaͤufete. Und halte es dannenhers
fuͤr rathſamer/ daß ich es inskuͤnftige lieber durch
Exempel lehre/ und die Regeln nach und nach gleich-
ſam unvermerckt und ohne Muͤhe beybringe.
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