Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.Der N. ist ein wahrer Sokrates, welcher sehr weise Jgnatius Loyola, der Stifter des Jesuitenordens, Jn welchem Sinn soll ich dieß nehmen? fragt Jn welchem Du willst, Du irrest nicht! antwor- "Der Verstand hat sowohl seine nebeligen Tage, Worte eines alten scharfsinnigen Schriftstellers. Der N. iſt ein wahrer Sokrates, welcher ſehr weiſe Jgnatius Loyola, der Stifter des Jeſuitenordens, Jn welchem Sinn ſoll ich dieß nehmen? fragt Jn welchem Du willſt, Du irreſt nicht! antwor- »Der Verſtand hat ſowohl ſeine nebeligen Tage, Worte eines alten ſcharfſinnigen Schriftſtellers. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0103" n="87"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Der N. iſt ein wahrer Sokrates, welcher ſehr weiſe<lb/> ſagte: er wiſſe allein dieſes, daß er nichts wüßte.<lb/> Das weiß nun N. zwar nicht von ſich ſelbſt, noch<lb/> weit weniger hat er es laut behauptet — doch wir<lb/> wiſſen, daß er nichts weiß.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Jgnatius Loyola, der Stifter des Jeſuitenordens,<lb/> ſchloß die Weiber von der Aufnahme in dieſen Or-<lb/> den aus. Jch bin in meiner Praxis auf Weiber ge-<lb/> ſtoßen, die es ſehr wohl verdient hätten, zu dieſem<lb/> Orden zu gehören! —</p><lb/> <p>Jn welchem Sinn ſoll ich dieß nehmen? fragt<lb/> der Leſer.</p><lb/> <p>Jn welchem Du willſt, Du irreſt nicht! antwor-<lb/> tet der Verfaſſer.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>»Der Verſtand hat ſowohl ſeine nebeligen Tage,<lb/> »als die Welt, und ein Menſch, der den meiſten Geiſt<lb/> »hat, iſt des Tages wohl zwanzig Mahl ein Thor.«</p><lb/> <p>Worte eines alten ſcharfſinnigen Schriftſtellers.<lb/> Man könnte etwa daraus ſchließen wollen, daß<lb/> demnach die Menſchen, die den wenigſten Geiſt ha-<lb/> ben, des Tages über wenigſtens vierzig Mahl Tho-<lb/> ren ſind. Dem iſt aber nicht ſo. Sie ſind es nur<lb/> Ein Mahl — in ihrem ganzen Leben!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0103]
Der N. iſt ein wahrer Sokrates, welcher ſehr weiſe
ſagte: er wiſſe allein dieſes, daß er nichts wüßte.
Das weiß nun N. zwar nicht von ſich ſelbſt, noch
weit weniger hat er es laut behauptet — doch wir
wiſſen, daß er nichts weiß.
Jgnatius Loyola, der Stifter des Jeſuitenordens,
ſchloß die Weiber von der Aufnahme in dieſen Or-
den aus. Jch bin in meiner Praxis auf Weiber ge-
ſtoßen, die es ſehr wohl verdient hätten, zu dieſem
Orden zu gehören! —
Jn welchem Sinn ſoll ich dieß nehmen? fragt
der Leſer.
Jn welchem Du willſt, Du irreſt nicht! antwor-
tet der Verfaſſer.
»Der Verſtand hat ſowohl ſeine nebeligen Tage,
»als die Welt, und ein Menſch, der den meiſten Geiſt
»hat, iſt des Tages wohl zwanzig Mahl ein Thor.«
Worte eines alten ſcharfſinnigen Schriftſtellers.
Man könnte etwa daraus ſchließen wollen, daß
demnach die Menſchen, die den wenigſten Geiſt ha-
ben, des Tages über wenigſtens vierzig Mahl Tho-
ren ſind. Dem iſt aber nicht ſo. Sie ſind es nur
Ein Mahl — in ihrem ganzen Leben!
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